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Würfelwelt (German Edition)

Würfelwelt (German Edition)

Titel: Würfelwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg
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weder weiß, was ein Nether ist, noch mir der Name Amelie etwas sagt, kann ich damit momentan nicht viel anfangen. Eine Hacke und ein Schwert habe ich. Aber wo kriege ich jetzt ein Bett her? Und warum ist das so wichtig, dass es der Unbekannte auf ein Schild geschrieben hat?
    Ich beginne, in meinem Geist mit dem Holz herumzuexperimentieren, das ich geschlagen habe, bevor die Killergurke mich vertrieben hat – immerhin sieben Würfel. Daraus lassen sich eine Menge Kisten und Stangen machen. Ich finde heraus, dass sich vier Holzkisten, quadratisch angeordnet, zu einer Werkbank kombinieren lassen.
    Ich experimentiere herum und habe nach einiger Zeit eine Tür, zwei Falltüren, eine Art Gartenhacke und eine große Kiste hergestellt, aber kein Bett. Offenbar fehlt mir dafür das geeignete Material – ein ordentliches Bett braucht schließlich eine Matratze, Kissen und Decke. Doch ich habe keine Ahnung, woher ich die bekommen soll.
    Ich nehme all meinen Mut zusammen und mache ein zwei Würfel großes Loch in die Außenwand. Bevor die Killergurken reagieren, setze ich schnell die Tür aus meinem Kopf ein. Sie lässt sich mit einer Berührung meines klobigen Arms öffnen und schließen. Außerdem hat sie ein kleines Fenster, durch das ich die nähere Umgebung inspizieren kann.
    Jetzt sind meine Holzvorräte fast aufgebraucht, nur noch ein paar Stöcke und drei Holzkisten sind übrig.
    Ich betrachte nachdenklich die Dinge, die ich sonst noch in meinem Geist mit mir herumtrage. Vielleicht kann man ja auch noch andere Materialien als Holz zum Bauen verwenden?
    Sand- und Lehmwürfel scheinen als Baumaterial ungeeignet. Meine Hoffnung, aus der Kombination von Brot und Ei irgendetwas Schmackhaftes herstellen zu können, erfüllt sich ebenfalls nicht. Mit etwas Herumprobieren gelingt es mir immerhin, ein paar Stöcke so mit den Seilstücken zu verbinden, dass eine Angel dabei herauskommt. Sie hat sogar einen kleinen Haken aus Metall! Jetzt fehlen mir nur noch ein Fischteich und ein Köder, und meine Nahrungsprobleme sind gelöst.
    Doch leider hocke ich immer noch in meiner kruden Behausung, während sich die Sonne schon wieder dem Horizont zuneigt.
    Rasch schließe ich mit ein paar Lehmwürfeln das Loch in der Decke. Etwas Licht fällt immer noch durch das Fenster in der Tür, aber die Dunkelheit hier drin gefällt mir nicht. Wenn ich nur irgendwie Licht machen könnte!
    Ich erinnere mich daran, dass in der Hütte zwei Fackeln an den Wänden brannten. Außerdem gab es dort einen Ofen. Wenn ich das, was ich bisher erlebt habe, richtig interpretiere, dann kann man all diese Dinge aus Würfeln herstellen.
    Der Ofen war aus Steinen gemauert. Du brauchst eine Spitzhacke und ein Schwert. Ich Idiot!
    Ich fange an, den Boden meiner Behausung aufzugraben. Bald stoße ich auf eine Felsschicht. Erstaunlicherweise lassen sich mit der Holz-Spitzhacke mühelos Steinwürfel herausschlagen.
    Bald habe ich eine richtige Baugrube ausgehoben, vier Würfel tief. Ein Dutzend Steinwürfel befinden sich jetzt in meinem Kopf. Ich baue mir eine Treppe aus Lehm und klettere nach oben, um die Werkbank zu erreichen. Mit etwas Herumprobieren gelingt es mir, einen Steinofen zu erzeugen, den ich neben der Werkbank platziere.
    Leider erfüllt sich meine Hoffnung, dass er von selbst Feuer erzeugt, nicht. Offensichtlich fehlt ihm das Brennmaterial.
    Als ich versuchsweise einen Stock in den Ofen lege, flackert sogleich ein kleines Feuer auf, ohne dass es eines Streichholzes bedarf. Warmes Licht erfüllt meine Behausung.
    Leider verbrennt der Stock recht schnell, und die Dunkelheit, die entsteht, als der Ofen verlöscht, erscheint mir tiefer und bedrohlicher als zuvor. Ich brauche mehr Holz! Aber draußen ist es jetzt dunkel, und schon künden unheilvolle Geräusche davon, dass die Geschöpfe der Nacht ihr Unwesen treiben. Ich betrachte die Grube mit einem mulmigen Gefühl, dann verschließe ich sie rasch mit Steinen und Lehm.
    Langsam vergeht die Nacht. Das Gefühl, dass ich hier wertvolle Zeit vertrödele, nagt an mir. Doch um keinen Preis werde ich jetzt da raus gehen!
    Die Zombies scheinen heute besonders hungrig zu sein. Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, weil auch mein Magen leer ist. Ich spüre, wie ich vor Hunger schwächer werde. Ich esse die beiden übrig gebliebenen Brote. Danach geht es mir etwas besser. Doch so langsam wird mir klar, dass ich in ernsthaften Schwierigkeiten stecke.
    Als der Tag anbricht, habe ich einen Entschluss gefasst.

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