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Würfelwelt (German Edition)

Würfelwelt (German Edition)

Titel: Würfelwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg
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der Decke und den Wänden geben ein schwaches Leuchten ab. Sie sehen so ähnlich aus wie Glowstone, schimmern jedoch blau.
    Aus einem Loch in der Decke stürzt der Wasserfall herab, durch den ich hierher gelangt bin.
    Ich schwimme ans Ufer des Sees. Es ist still bis auf ein ganz leises Piepen. Das Geräusch macht mir Mut. Es klingt wie die Geräte neben meinem Bett. Ich bin kurz vor dem Aufwachen.
    Ich gehe in Richtung des Piepens.
    Die Höhle nimmt die Form eines Schlauchs an, der sich mal links, mal rechtsherum, mal hinauf, dann wieder herab windet wie steinernes Gedärm. Ich betrachte das Diamantschwert in meiner Hand, das im Widerschein der blauen Leuchtblöcke glänzt wie Frodo Beutlins Stich vor dem Angriff eines Orkrudels. Bisher bin ich hier noch auf keine Lebensform gestoßen, aber das muss nichts bedeuten. Die Warnungen des Zombie-Pigmans waren eindeutig, und ich habe keinen Grund, sie anzuzweifeln.
    Die Höhle macht eine Biegung und weitet sich dann zu einem großen Raum, an dessen Ende ein gigantischer Totenschädel aufragt. Seine Augen leuchten blau. Der zahnlose Mund ist zu einem lautlosen Lachen aufgerissen. Mein Unterbewusstsein hat offensichtlich einen Hang zur Melodramatik.
    Ohne zu zögern, betrete ich den Schädel. Dunkelheit umfängt mich wie eine schwarze, zähe Flüssigkeit, die all meine Sinne erstickt. Das Piepen wird leiser und erstirbt schließlich ganz.
    Ich gehe weiter, ohne genau zu wissen, ob ich mich überhaupt fortbewege. Nach einer Weile sehe ich vor mir einen schwachen bläulichen Schimmer. Ich gelange in eine Halle aus schwarzem Stein. In regelmäßigen Abständen sind blaue Leuchtblöcke eingelassen.
    Neben dem Ausgang auf der anderen Seite stehen zwei ungewöhnlich große Skelette, deren Knochen wie verbrannt aussehen. Sie tragen keine Bögen, sondern Schwerter.
    Witherskelette! Ich habe von diesen Mobs gehört, bin ihnen aber im Computerspiel noch nie begegnet. Ich weiß nur, dass sie wesentlich stärker als die in der Oberwelt vorkommenden Skelette sind.
    Die Monster richten ihre leeren Augen auf mich und stürmen auf mich zu. Ich schicke ihnen ein paar Pfeile entgegen. Als sie in Reichweite sind, ziehe ich mein Schwert.
    Ein heftiger Kampf entbrennt. Die Witherskelette sind zäh und stark. Schlimmer noch: Jedes Mal, wenn sie mich treffen, wird mir einen Moment schwarz vor Augen, so dass ich Schwierigkeiten habe, die Orientierung zu behalten. Gleichzeitig scheinen sie einen Teil meiner Lebensenergie zu verwenden, um sich selbst zu heilen. Wenn ich nicht meinen Vorrat von Heiltränken hätte, wäre ich bereits tot.
    Ich ändere meine Taktik. Statt wie bisher meine Schläge auf beide Angreifer zu verteilen, konzentriere ich mich auf einen von ihnen und ignoriere den anderen. Das führt dazu, dass ich rasch mehrere Treffer einstecke und meine Lebensenergie bedrohlich absinkt, doch ich schaffe es, eines der Skelette zu zerstören. Es verschwindet mit einer Rauchwolke. Nur sein eckiger dunkler Schädel bleibt zurück.
    Nun gelingt es mir besser, den zweiten Angreifer abzuwehren. Nach einem heftigen Gefecht fällt auch er.
    Ich sammele die beiden Schädel auf – mein weiß ja nie, wozu man so einen Witherskelettkopf gebrauchen kann.
    Ich betrete den Gang auf der anderen Seite. Er führt in eine ausgedehnte unterirdische Festung und mündet nach einem Rechtsknick in eine Kreuzung. Nach kurzem Überlegen gehe ich nach links.
    Der Gang knickt abermals nach rechts ab, dann wieder nach links, dann noch einmal nach links, bevor er wieder auf eine Kreuzung führt.
    Ich gehe nach rechts. Diesmal führt der Gang geradeaus auf die nächste Kreuzung.
    Ich irre von Gang zu Gang, von Kreuzung zu Kreuzung. Nach einer Weile bleibe ich stehen. Ich bin ein paar Dutzend Mal abgebogen und habe inzwischen keine Ahnung mehr, in welche Richtung ich gehen soll.
    Ich habe Hunger und esse zwei Brote. Sie schmecken ein wenig trocken, bringen mich aber auf eine Idee.
    Ich werfe eines der verbleibenden Brote auf den Boden. Dann wähle ich zufällig einen Ausgang. Der Gang macht einen Knick nach Links und mündet erneut in eine Kreuzung.
    In der Mitte schwebt ein Brot.
    Verdammt, das kann doch nicht sein! Der Gang hat nur einen Knick gemacht, kann also nicht in einer Schleife auf die Kreuzung zurückgeführt haben. Trotzdem bin ich wieder da, wo ich herkam.
    Ich versuche es mit einem anderen Gang. Dieser führt schnurgerade auf eine weitere Kreuzung. Mit Brot.
    Ich kehre um und gehe den Gang zurück, der gerade

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