Würfelwelt (German Edition)
Doch die Monster machen sich schon wieder schussbereit.
Ich nutze die kurze Pause für zwei weitere Sprünge. Jetzt bin ich auf der Insel in der Mitte des Raums, direkt neben dem Spawner. Ich könnte versuchen, ihn mit dem Schwert zu zerstören, doch das dauert, und in der Zwischenzeit wäre ich den Angriffen der beiden Lohen schutzlos ausgeliefert.
Zwusch ... eine Salve von Feuerbällen zischt heran. Ich springe zur Seite, doch einer der Feuerbälle trifft mich am Bein. Ich fange an zu brennen.
Schreckliche Schmerzen durchdringen mich, als müsste ich tatsächlich bei lebendigem Leibe verbrennen. Ich versuche vergeblich, die Flammen auszuschlagen.
Die Lohen holen schon wieder Luft.
Mir bleibt nichts anderes übrig, als brennend weiterzukämpfen und zu hoffen, dass die Flammen bald von selbst erlöschen. Verdammt, wenn das bloß nicht so wehtäte! Bunte Lichter tanzen vor meinen Augen. Doch ich gebe nicht auf.
Ich tausche das Schwert in meiner Hand gegen Pfeil und Bogen, die effektivste Waffe gegen Lohen, und schieße hastig einen Pfeil ab, der aber wirkungslos in der Wand steckenbleibt.
Wieder feuern die Lohen ihre Salven ab. Diesmal kann ich ausweichen. Ich jage einen Pfeil in die wirbelnde Masse der linken Lohe, die daraufhin eine Art Scheppern erklingen lässt.
Der Treffer macht mir Mut. Lohen sind zäh, aber nicht unbesiegbar.
Doch gerade, als ich einen zweiten Pfeil anlege, spüre ich einen brennenden Schmerz in meinem Rücken. Ich wirbele herum. Hinter mir ist eine dritte Lohe gespawnt. Nun haben sie mich umzingelt und nehmen mich von allen Seiten unter Feuer.
Ich habe keine Chance mehr. Selbst wenn es mir gelänge, eine oder zwei der Lohen zu töten, würden in der Zwischenzeit weitere spawnen. Da kann ich gleich ein Lavabad nehmen.
Schon trifft mich eine weitere Feuerball-Salve – gleich drei Stück diesmal. Die Schmerzen sind grausam, so als bohre ein Zahnarzt ohne Betäubung direkt meine Nerven an.
Warum tut das so weh? Bisher fühlten sich doch die Treffer nur wie schwache Stromschläge an! Signalisiert der Schmerz, dass die Treffer besonders wirkungsvoll sind? Aber wieso bin ich dann nicht schon längst tot?
Moment mal! Mein Körper steht in Flammen, doch meine Lebensenergie ist immer noch auf dem Maximalwert. Die Feuerbälle schmerzen, doch sie schwächen mich nicht.
Ich lasse den Bogen sinken. Zwusch. Zwei Feuerball-Salven treffen meine Brust und meine Seite. Da mein Körper ohnehin schon brennt, haben sie kaum eine Wirkung.
Ich zwinge mich, ruhig zu bleiben, die Schmerzen auszuhalten. Ich spanne meinen Körper an, während er von einer Feuerball-Salve nach der anderen getroffen wird.
Mir wird schwarz vor Augen.
Ich bin wieder im Krankenzimmer. Mein Körper brennt. Jedenfalls fühlt es sich so an, doch es ist dunkel in dem Raum bis auf das Glühen der Lämpchen an den Geräten neben meinem Bett. Ich stöhne vor Schmerzen.
Ja, ich habe tatsächlich gestöhnt!
Was passiert mit mir? Deuten die Schmerzen eine Verschlimmerung meines Zustands an?
Vielleicht ja genau das Gegenteil! Schmerzen sind Signale des Körpers an das Gehirn. Dass ich sie empfinde, bedeutet, dass ein Teil der Kommunikation wieder funktioniert.
Ich versuche, ein Geräusch zu machen. Doch schon sinke ich wieder herab in den Tunnel.
Die Lohen wirbeln um mich herum und feuern aus allen Rohren. Nach einer Weile lässt die Intensität des Schmerzes nach, so als ermüdeten meine Nerven allmählich. Vielleicht gewöhne ich mich auch bloß daran.
Ich ignoriere die Monster und sehe mich um. An der dem Eingang gegenüberliegenden Wand befindet sich ein Schalter.
Ich hüpfe von Obsidianblock zu Obsidianblock. Die Lohen schwirren herum wie wütende Hornissen. Sie nerven, sind aber nicht mehr gefährlich.
Ich betätige den Schalter.
Augenblicklich hören die Lohen auf, mich zu attackieren. Die Tür am Ende des Ganges öffnet sich. Aufgeregtes Quieken und Grunzen erkliingt. Einige der Zombie-Pigmen-Mönche laufen den Gang entlang und bleiben am Eingang stehen. Sie starren mich, wie mir scheint, ungläubig an.
Ich springe über die Obsidianblöcke zum Ausgang, wobei ich mich bemühe, mir meine Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Die Flammen an meinem Körper erlöschen allmählich, doch es tut immer noch höllisch weh.
Die Untoten stoßen ihren rhythmischen Gesang aus, während sie mich nach draußen begleiten. Im Vorraum neigen sie ihre Köpfe vor mir.
„Du Wahrheit gesprochen“, sagt der Anführer. „Du großer
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