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Wuestenfeuer in Seinem Blick

Wuestenfeuer in Seinem Blick

Titel: Wuestenfeuer in Seinem Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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betrieben haben.“
    „So ist das manchmal in einflussreichen Familien. Aber was haben deine Eltern dazu gesagt?“
    „Mom hat sich in Reginald Kincaid verliebt“, sagte sie traurig. „Kein Wunder. Er war gut aussehend und hatte Humor. Welche Frau sollte da widerstehen? Außerdem hatte er alle Möglichkeiten, das Familienvermögen zu retten. Er musste ihr wie ein Ritter in strahlender Rüstung erschienen sein.“ Sie seufzte. „Aber warum erzähle ich dir das? Wir sind hier, um uns mit Kara und Eli zu freuen. Lassen wir doch die alten Zeiten.“
    „Ja, du hast recht. Die Entscheidungen deiner Eltern dürfen keinen Einfluss auf deine Zukunft haben“, sagte er sanft. „Komm mit nach Vegas. Um zu spielen, wenn du willst. Oder einfach nur so für ein Wochenende.“
    Zwei oder drei Tage, nur so zum Spaß … Was konnte das schon schaden?
    Und wie über die Maßen reizvoll die Vorstellung war, etwas zu tun, was in ihrer Familie so sehr verpönt war!
    „Verlockend finde ich das schon …“
    „Aber?“
    „Ich weiß nicht …“
    „Jetzt bekommst du kalte Füße.“
    Das stimmte. Daran änderte auch die laue Nacht nichts.
    Sie atmete die nach Jasmin duftende Luft tief ein. Der vertraute Geruch ließ ihr diese Unterhaltung mit Rakin noch ungewöhnlicher erscheinen. „Über eine so verrückte Einladung sollte ich gar nicht ernsthaft nachdenken.“
    „Doch. Es ist das, was du willst.“
    Auch das stimmte.
    Es war ja fast so, als könnte er ihre Gedanken lesen!
    Schnell ließ sie vor ihrem geistigen Auge Revue passieren, was sie hier festhielt. Die Fürsorge für ihre Mom und die Schwestern? Ihre Mutter hatte jetzt Cutter, und ihre Schwestern waren verheiratet. Wie befreiend doch eine kurze Auszeit wäre! Einfach nur Spaß haben und alle Verpflichtungen hinter sich lassen …
    Ein eigenes Leben.
    War es dazu nicht schon zu spät? Kannte sie ihre Wünsche und Bedürfnisse denn überhaupt noch? Sie sah zu dem Mann auf, der ihr soeben das verlockendste Angebot ihres Lebens gemacht hatte. Er lächelte, und die Unterlippe wirkte voll und sinnlich. Einen Fremden küssen. Dazu gehörte noch mehr Mut als zum Flirten. Aber die Vorstellung war so reizvoll …!
    Eilige Schritte näherten sich. Es war Susannah, Matts Verlobte. „Laurel, schnell, du musst kommen! Kara wirft ihren Brautstrauß.“
    Erleichtert ließ Laurel die Schultern sinken. So war ihr die Entscheidung zunächst einmal abgenommen. „Ich muss gehen. Die Pflicht ruft.“ Sie lächelte.
    „Ich warte auf dich.“
    „Ich nehme dich beim Wort.“
    Allmählich gewöhnte sie sich ans Flirten.
    Auf der Tanzfläche standen Frauen jeden Alters dicht gedrängt. Anscheinend wollte jede Unverheiratete in Charleston heute Abend Karas Strauß auffangen …
    Mutlos betrachtete Laurel die Menge. „Es sind schon zu viele künftige Bräute hier; da braucht ihr mich wirklich nicht.“
    „Kara hat ausdrücklich gesagt, dass sie dich dabeihaben will“, flüsterte Susannah und schob sie weiter.
    Am Rande der Tanzfläche trafen sie auf Elizabeth. „Laurel, beeil dich. Kara wartet auf dich.“
    Laurel sah von Susannah zu ihrer Mutter, und ihr kleiner Schwips verschwand. „Ist das hier eine Verschwörung oder was?“
    „Nein, nein“, versicherten die beiden unisono, aber unüberhörbar nicht wahrheitsgemäß.
    Zögernd ließ sich Laurel von ihrer Mutter in die Mitte der Tanzfläche führen.
    Aus dem Augenwinkel nahm sie neben ihrem Bruder Matt einen hochgewachsenen dunkelhaarigen Mann wahr. Rakin. Außerdem sah sie auch RJ und Daniel, Lilys Mann. Gerade trat Alan Sinclair zu ihnen. Alle grinsten. Aber es war Rakins intensiver Blick, der ihr Schmetterlinge im Bauch verursachte.
    „Laurel!“
    Schuldbewusst wandte sie den Kopf nach ihrer Mutter.
    „Jetzt komm doch ein bisschen weiter nach vorn.“
    Sie zögerte – im Unterschied zu all den anderen. Während Eli Kara auf die Bühne half, wurde Laurel von den anderen mitgerissen, die nach vorn drängten.
    Kara blickte über die Menge hinweg, sah Laurel … und drehte sich um.
    Oh nein!
    Als Kara den Strauß über den Kopf hinweg nach hinten warf, duckte sich Laurel blitzschnell. Dann richtete sie sich wieder auf und sah sich neugierig um.
    Verwirrt stand Elizabeth mit dem an die Brust gedrückten Strauß da.
    „Herzlichen Glückwunsch, Mom. Sieht ganz so aus, als wärst du die nächste Braut.“ Dann tat sie ihr in ihrer Beschämung leid und führte sie von der Tanzfläche.
    „Laurel, was sollen denn die Leute denken? Dein

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