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Wuestenfeuer in Seinem Blick

Wuestenfeuer in Seinem Blick

Titel: Wuestenfeuer in Seinem Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Zur jetzigen Situation, in der sie Dinge tat, die niemand von ihr erwartete.
    Zum Beispiel einen Scheich heiraten.
    „Da kommt die nächste Brücke“, kündigte der Beamte an.
    Ihr Herz raste, noch ehe sie in Rakins funkelnde Augen sah.
    Als die Gondel in den Brückenschatten glitt, versuchte Laurel, sich zu wappnen. Aber nichts half gegen das, was kam. Es warf sie fast um.
    Diesmal ließ Rakin sich Zeit. Und es wurde ganz anders.
    Sie seufzte, als er mit der Zunge zwischen ihre leicht geöffneten Lippen drang. All ihre Sinne spielten verrückt, und plötzlich erwiderte sie wie wild den Kuss.
    Sie dachte nicht mehr an den Beamten und den Gondoliere, sondern ergab sich ganz der Leidenschaft. Heiß strömte es durch ihre Adern, bis das heftige Pochen ihres Herzens in den Ohren dröhnte. Die ganze Zeit umgab sie die Melodie von „Oh Sole mio“.
    Sie war in einem anderen Universum, einer Welt Lichtjahre von allem entfernt, was sie bisher kannte.
    Nichts würde je wieder wie vorher sein.
    Seit sie aus der Hochzeitsgondel ausgestiegen waren, hatte Laurel sehr wenig gesagt.
    Allmählich fragte sich Rakin, was sie so sehr beschäftigte.
    Bei ihrer Rückkehr in die Penthouse-Suite hatte ein Festessen sie erwartet. Aber Laurel hatte nur etwas Räucherlachs mit Melone gegessen; den Champagner hatte sie unberührt gelassen.
    Jetzt stand sie in der Tür zum Balkon, von wo aus man in den großen Hotelgarten hinaussah.
    „Du bist so still“, sagte er schließlich, trat hinter sie und legte ihr die Hand auf den nackten Unterarm. „Möchtest du noch etwas zu essen?“
    Sie wandte sich ihm zu. „Du hast versprochen, dass es bei dieser Ehe nicht um Sex geht.“
    Er stutzte. Hatte sie seine Fürsorge etwa für einen Annäherungsversuch gehalten? „So ist es ja auch.“
    „Warum dann …“ Sie neigte den Kopf und sah bewusst zu der Stelle ihres Armes, wo seine Hand gelegen hatte. „… das?“
    „Ich mag Berührungen. Ich drücke mich gern damit aus.“
    „Immer?“
    „Nicht immer.“
    „Also wann?“
    Wenn er jemanden mochte. Oder eine Frau anziehend fand. Und auf Laurel traf beides zu.
    Er gab einen Laut von sich, der halb Lachen, halb Seufzen war. „Erwischt. Sieht so aus, als ob trotz allem etwas Sex mit im Spiel ist.“
    Aber Laurel lachte nicht. Sie sah ihn an. „Ehrlich gesagt, habe ich nie verstanden, was das ganze Getue darum soll.“
    Sie sagte es in solcher Unschuld, dass es auf ihn wie eine Herausforderung wirkte. Sicher konnte er ihr helfen, ihre Ansicht weiterzuentwickeln. Schon die Vorstellung, ihr etwas über die Liebe beizubringen, erregte ihn. Mit rauer Stimme sagte er: „Das könnte ich dir schon zeigen.“
    Erschrocken sah sie ihn an. Röte breitete sich von ihren Wangen über den Hals bis in das zauberhafte Dekolleté aus. Sie versuchte zu lachen, aber es gelang ihr nicht wirklich. „Nein, danke.“
    Er bemerkte, wie sie seine Unterlippe ansah, bevor sie ihm wieder in die Augen blickte. Eine Beobachtung, die ihn sehr – und zu seinem Leidwesen auch sichtlich – erregte. Kein Zweifel, Laurel war neugierig auf ihn.
    „Also gut. Kein Sex“, versprach er, ohne zu wissen, wie er dieses Versprechen je einhalten sollte.
    Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe. „Ich habe nicht einmal an Sex gedacht.“
    Wem wollte sie etwas vormachen? Sie hatte doch damit angefangen. Während er ihren sinnlichen Mund betrachtete, sagte er sanft: „Aber natürlich hast du. Du bist eine wunderschöne Frau und musst oft Anträge abwehren.“
    „Ich versuche zu gehen, bevor es so weit kommt. Das finde ich weniger unfreundlich.“
    Er sah sie lange an. Die grünen Augen drückten Empfindlichkeit aus. Sie hatten jetzt die Farbe wie frische Blätter nach einem Frühlingsregen.
    So wie er Laurel jetzt sah, kannten sie sicher nicht viele Menschen. „Weißt du, was ich denke? Dass Eli recht hat. Du bist wirklich eine sehr nette Frau.“
    Sie lächelte. „Und ich finde, du bist ein sehr netter Mann. Das Gefühl beruht also auf Gegenseitigkeit. Wenn es nicht wegen Sex war, warum hast du mich dann in der Gondel geküsst?“
    Rakin lehnte sich gegen den Türrahmen. „Ich könnte ja sagen, um unsere Vereinbarung zu besiegeln.“
    „Eine geschäftliche Angelegenheit, aber dafür braucht man sich nicht zu küssen. Und schon gar nicht zweimal.“
    Rakin verzichtete auf den Hinweis, dass sie ihn nicht zurückgewiesen hatte.
    „Ich will nicht lügen“, sagte er stattdessen. „Ich würde sehr gerne mit dir

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