Wuestenfeuer in Seinem Blick
entscheiden musst du schon selbst.“
Laurel unterdrückte ein albernes Gefühl der Freude. Er überließ die Auswahl ihr! Dabei war sie es seit Jahren gewohnt, dass andere für sie entschieden.
Rakin machte diesen Fehler nicht.
Kurz darauf summte es an der Tür des privaten Aufzugs. Macy entpuppte sich als eine große schlanke braunhaarige Frau mit klaren Augen. Die Assistentin war etwas kleiner. Ein Page schob einen Wagen voller Pakete mit aufgedruckten Designerlogos.
„Die Hochzeit ist heute Nacht?“, erkundigte sich Macy.
„Ähm … vielleicht“, zögerte Laurel, die daran dachte, wie lange die Vorbereitungen für die Hochzeit mit Eli gedauert hatten. „Ich weiß nicht, ob wir das alles in der kurzen Zeit schaffen.“
„Kein Vielleicht“, widersprach Rakin. „Wir heiraten definitiv heute Abend. Dafür sorge ich.“ Sein Lächeln ließ ihr Herz unerwartet höher schlagen.
„Dann sollten wir keine Zeit verlieren“, schaltete Macy sich ein. „Katie, packen wir die Kleider aus.“ Die Assistentin fing sofort damit an, und gleich darauf türmten sich Berge von weißer Seide und Spitze.
Laurel hielt den Atem an. „Oh Gott!“
„Ich habe noch einiges vor“, sagte Rakin, gab dem Pagen Trinkgeld und ging dann auf Laurel zu. „Wenn du mich bitte entschuldigst.“
Ihr Herz schlug noch heftiger. Ein Glitzern in seinen Augen sagte ihr, dass er sie küssen würde!
Aber dann berührten seine Lippen nur ihre Wange.
Gleich darauf schlossen sich die Aufzugtüren hinter ihm.
„Wenn er zurückkommt, sehen Sie aus wie die Frau seiner Träume“, versicherte Macy.
Laurel verkniff sich die Bemerkung, dass es darum bei dieser Hochzeit nicht ging.
Als auch der Page gegangen war, blieben die drei Frauen allein zurück. Aber keine Sekunde entstand Befangenheit, weil Macys Begeisterung so ansteckend war.
Laurel sah sich Handschuhe, Strümpfe, Träume von Unterwäsche und zauberhafte Brautschuhe an. Aber immer wieder kehrte ihre Aufmerksamkeit zu dem Kleid zurück, das als Erstes ausgepackt worden war.
Der Stoff sah aus wie aus weißen Rosenblüten gemacht. Der Schnitt war betont schlicht, ohne Schleifen und Rüschen. Und genau das machte die Wirkung des Kleides aus: das ungewöhnliche Material und die klare Formgebung.
„Möchten Sie es anprobieren? Ihr Verlobter hat die Größe genau richtig angegeben. Es müsste passen.“
„Gern.“
Als sie vor dem Spiegel die Augen wieder öffnete, blinzelte sie.
Von der konservativen Südstaatenlady war nichts mehr zu sehen. Sie war sexy! Unglaublich sexy. Und doch elegant.
„Wir lassen das Haar im Rücken lose, aber diese Strähnchen hier können hochgesteckt werden“, sagte Macy und setzte ihre Worte gleich in die Tat um.
Laurel fand, dass ihre Augen groß aussahen und die Wangenknochen zu weit vorsprangen.
„Katie ist eine wahre Make-up-Künstlerin. Aber Sie brauchen nicht viel, nur ein bisschen Lidschatten und Mascara. Ihre Wimpern sind wirklich unglaublich lang.“
„Nur ein Band ist am besten“, meinte Macy, als sie die Haare hochgesteckt hatte. „Sie haben wunderbar helle Haut.“
Als die beiden Frauen fertig waren, fand Laurel sich fast so schön wie die Göttin Venus. Beim Klang von Rakins Stimme vor der Schlafzimmertür begann ihr Herz sofort wieder wie verrückt zu schlagen. Sie drehte sich um … und hielt den Atem an.
Ihr Bräutigam!
Er trug einen Anzug, in dem er dunkel und sehr eindrucksvoll wirkte. Dazu stand eine weiße Rose in scharfem Kontrast, die er am Revers trug.
Er betrachtete sie ebenso fasziniert wie sie ihn.
Laurel bemerkte nicht einmal, wie Macy und Katie hinter ihm vorbeigingen. Sie achtete nur auf seine Augen, mit denen er sie zu streicheln schien. Das V ihres Dekolletés … ihren Mund … Dann sah er ihr in die Augen. Da war Hitze … und noch etwas mehr.
Plötzlich fiel ihr das Atmen schwer. Das war verrückt!
So etwas sollte sie nicht fühlen. Sie bebte ja. Und die Knie wurden ihr weich. Sie war doch eine erwachsene Frau! Und schließlich ging es um eine geschäftliche Vereinbarung vorübergehender Natur. Jedenfalls ging es nicht … um dieses seltsame Beben, für das sie nicht einmal einen Namen hatte.
Was auch immer es war, fest stand, dass es ihr das Atmen erschwerte. Um sich nichts anmerken zu lassen, schenkte sie Rakin ihr charmantestes Lächeln.
Er lächelte zurück. Er hatte wirklich einen sehr schönen Mund, mit feiner Ober- und sinnlicher Unterlippe …
Schluss damit! ermahnte sie sich. Sie suchte nach
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