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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ungesehen von diesem Pier runterkommen?«, fragte Giordino. Er saß auf dem Seitenholm einer Leiter, die gegen den Generator gelehnt war.
    Pitt sah sich suchend um, dann fiel sein Blick auf Giordino, und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    »Al«, sagte er, »ich glaube, du sitzt darauf.«
33
    Niemand beachtete die beiden Männer in den verblichenen türkisfarbenen Overalls, die mit hängenden Köpfen und einer Aluminiumleiter auf der Schulter den Pier hinuntergingen. Offensichtlich gehörten sie zur Mannschaft des Frachters und brachten irgendwelche ausgeliehenen Geräte zurück an Land. Nur waren es Mannschaftsmitglieder, die bisher noch niemals jemand zu Gesicht bekommen hatte.
    Die Männer, die auf dem Kai arbeiteten, befestigten soeben eine Kiste mit der Aufschrift
Textilien
am Kranhaken und ließen sich nicht ablenken, als Pitt und Giordino an ihnen vorbeigingen. Pitt hatte bemerkt, dass zumindest der Wächter auf der Jacht kurz zu ihnen herübergeschaut hatte, ehe er sich gleichgültig abwandte.
    »Welchen Weg nehmen wir, Chef?«, fragte Giordino am vorderen Ende der Leiter, während er vom Pier auf den Hafenkai trat.
    Das beleuchtete Lagerhaus befand sich fast genau vor ihnen, die offene Tür nur ein paar Meter weiter rechts.
    »Ich würde empfehlen, dem Gewimmel auszuweichen und nach links zu gehen«, erwiderte Pitt. »Versuchen wir unser Glück bei dem anderen Lagerschuppen.«
    Sie machten kehrt, gingen über den Hafenkai und kamen an dem schmalen Steingebäude vorbei. Pitt tippte darauf, dass es früher das
Haus
eines Fischers gewesen sei und jetzt als Verwaltungssitz für die Hafenanlagen diente. Im Gegensatz zu dem Wächter auf der Jacht beäugte sie der Posten vor der Haustür misstrauisch, während sie den Garten vor dem Haus passierten. Giordino versuchte, ihre Anwesenheit harmlos erscheinen zu lassen, indem er den
Yankee Doodle Dandy
pfiff, dessen Melodie, wie er annahm, dem türkischen Wachtposten vollkommen unbekannt sein musste.
    Sie erreichten das zweite Lagerhaus, einen klobigen dunklen Bau, dessen breites Kipptor verschlossen war.
    Giordino versuchte sein Glück an der Klinke einer kleinen Seitentür und fand sie unverriegelt. Ohne zu zögern ging er vor Pitt hinein, wo sie die Leiter gegen eine Werkbank lehnten, die von einer flackernden Deckenlampe beleuchtet wurde. Bis auf ein paar verstaubte Holzkisten in einer Ecke und einen großen verschlossenen Container in der Nähe der Laderampe war das Innere des Gebäudes leer.
    »Das war ja ein Kinderspiel«, stellte Pitt fest, »aber ich glaube nicht, dass es Sinn hat zu versuchen, durch die Vordertür in das Haus nebenan zu kommen.«
    »Nein, der Wächter hatte uns gleich auf dem Kieker.
    Vielleicht gibt es so etwas wie eine Hintertür.«
    Pitt nickte. »Sehen wir mal nach.«
    Nachdem er einen Holzhammer an sich genommen hatte, der auf dem Tisch lag, durchquerte er mit Giordino das Lagerhaus. Neben der Laderampe befand sich eine kleine Tür, durch die sie hinausschlüpften. Unbemerkt gingen sie zur Rückseite des Steingebäudes und mussten zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass es weder über eine Hintertür noch über Seitentüren verfügte.
    Pitt schlich sich zu einem der Parterrefenster und versuchte hineinzuschauen. Aber die Rollläden waren heruntergelassen worden. Er machte einen Schritt zurück und betrachtete die Fenster im ersten Stock, dann kam er zum Lagerhaus zurück, um sich mit Giordino zu beraten.
    »Sieht wohl doch so aus, als müssten wir es mit dem Vordereingang versuchen«, sagte Giordino.
    »Eigentlich dachte ich daran, oben reinzugehen«, sagte Pitt.
    »Oben?«
    Pitt deutete auf die Leiter. »Wenn wir das Ding schon haben, sollten wir es auch benutzen. Die Fenster oben sind dunkel, aber ich habe keine Jalousien gesehen.
    Wenn du irgendwie für Ablenkung sorgst, könnte ich raufklettern und durch eins der Fenster eindringen. Wir versuchen dann, sie von oben zu überrumpeln.«
    »Wie gesagt, Überraschung ist immer gut. Ich hol die Leiter, und du denkst über die Ablenkung nach.«
    Während Giordino durch das Lagerhaus ging, schaute Pitt durch die Hintertür hinaus und suchte nach einer Möglichkeit, eine Ablenkungsnummer abzuziehen. Eine Chance dazu bot sich in Gestalt eines Lastwagens, der hinter dem gegenüberliegenden Lagerhaus parkte. Er zog sich wieder ins Lagerhaus zurück, während Giordino mit der Leiter kam. Doch dann sah er plötzlich neugierig an ihm vorbei.
    »Was ist los?«, fragte

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