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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Alter haben Sie das Wrack datiert?«, fragte Maria. Sie war mit einer dunklen Hose und einem taubenblauen Pullover bekleidet. Dazu trug sie völlig unelegante Wanderschuhe.
    »Einige Münzen, die dem Museum übergeben wurden, deuten daraufhin, dass das Schiff etwa um 1570 gesunken ist«, sagte Zeibig.
    »Ist es ein osmanisches Schiff?«
    »Die Baumaterialien und die Konstruktionstechniken entsprechen denen von Küstenschiffen im östlichen Mittelmeer aus jener Zeit. Das ist aber alles, was wir zurzeit wissen.«
    Celik betrachtete die Sammlung von Artefakten und interessierte sich besonders für die Bruchstücke vierhundert Jahre alter Porzellanteller und -schüsseln. Mit dem erfahrenen Auge eines Sammlers erkannte er, dass das Wrack richtig datiert worden war, was durch die Münzen, die sich jetzt in seinem Besitz befanden, bestätigt wurde. Dann trat er an den Monolithen heran.
    »Was ist das?«, wollte er von Zeibig wissen und deutete auf den Stein.
    Zeibig schüttelte den Kopf. »Das wurde von Ihren Männern aus dem Wrack geholt.«
    Celik studierte die glatten Seitenflächen des Steins und entdeckte eine lateinische Inschrift.
    »Römischer Müll«, murmelte er, dann inspizierte er die restlichen Fundstücke, ehe er wieder zu Zeibig zurückkam.
    »Sie werden nie mehr irgendwelche Dinge stehlen, die dem osmanischen Reich gehören«, sagte er und starrte Zeibig mit fanatisch funkelnden Augen an. Seine Hand verschwand in seiner Jackentasche und kam mit einer dünnen Lederschnur wieder zum Vorschein. Er ließ sie mehrmals vor Zeibigs Gesicht kreisen, dann zog er sie langsam mit beiden Händen straff. Celik tat so, als würde er sich von Zeibig entfernen, dann wirbelte er herum und warf dem Archäologen die Schnur über den Kopf und stellte sich hinter ihn. Die Schnur zog sich augenblicklich um Zeibigs Hals zusammen, und er wurde mit einem heftigen Ruck nach oben gezogen.
    Zeibig wand sich und versuchte, Celik die Ellbogen in den Leib zu rammen, aber ein Wächter kam heran, packte seine gefesselten Hände und riss sie nach vorn, während sich die Schlinge um seinen Hals immer weiter zuzog. Zeibig spürte, wie sich die Schnur in seine Kehle grub, und er rang nach Luft, während das Blut in seinen Ohren pochte. Dann hörte er einen lauten Knall und fragte sich, ob sein Trommelfell geplatzt war.
    Celik hörte den Knall ebenfalls, ignorierte ihn jedoch und kostete lieber die Blutgier aus, die in seinen Augen irrlichterte. Dann ertönte ganz in der Nähe ein zweiter Knall und schüttelte das gesamte Gebäude mit der Wucht eines Donnerschlags bis in seine Grundfesten durch. Celik verlor beinahe das Gleichgewicht, als der Fußboden vibrierte und im oberen Stockwerk Fensterscheiben zerschellten. Automatisch lockerte er den Griff an der Ledergarotte.
    »Sieh nach, was da los ist«, bellte er als Befehl ins Marias Richtung.
    Sie nickte und folgte dem Vorarbeiter eilig nach draußen. Celik verstärkte sofort wieder den Zug an der Lederschnur, während der Wächter weiter Zeibigs Hände umklammerte.
    Während Celik kurz abgelenkt war, hatte Zeibig ein paar Atemzüge machen können und erneuerte jetzt seine Versuche, sich zu befreien. Aber Celik rammte die Schulter in seinen Rücken, drehte sich halb, während er an der Lederschnur zerrte, und zog den Archäologen fast von den Füßen.
    Im Gesicht rot anlaufend und ein Dröhnen in seinem Kopf hörend schnappte Zeibig verzweifelt nach Luft und starrte in die Augen des Wächters, der ihn grausam angrinste. Doch dann glitt ein verwirrter Ausdruck über die Miene des Wächters. Zeibig hörte einen gedämpften Laut, dann spürte er, wie sich die Schlinge um seinen Hals öffnete.
    Der Wächter ließ Zeibigs Hände los und griff suchend in seine Jacke. In den letzten Winkeln seines nach Sauerstoff schreienden Gehirns erkannte Zeibig, dass der Mann eine Pistole hervorholen wollte. Mit einer plötzlichen Bewegung, die sich anfühlte, als liefe sie im Zeitlupentempo ab, beugte Zeibig sich vor und packte den Jackenärmel des Wächters. Dieser wollte die Hand befreien, ehe er den Archäologen zur Seite schob. Während er die Hand um den Griff der Pistole in seinem Schulterhalfter schloss, flog ein Gegenstand singend auf ihn zu und traf ihn im Gesicht. Er taumelte kurz, bis ihn ein zweiter Treffer erwischte und er bewusstlos auf den Fußboden sackte.
    Zeibig wandte sich um und sah verschwommen einen Mann neben sich stehen. Er hatte einen Holzhammer in der Hand und einen Ausdruck grimmiger

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