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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die Gashebel auf Leerlauf.
    »Es scheint, als hätten wir zwei Möglichkeiten«, sagte Giordino. »Wir können irgendwo an Land gehen und die Bucht zu Fuß erreichen. Oder wir warten bis zum Einbruch der Dunkelheit und lotsen die
Bullet
durch den Keller in die Bucht hinein.«
    Pitt betrachtete die zerklüftete Küstenlinie in einer halben Meile Entfernung.
    »Ich weiß nicht, ob es hier irgendeine geeignete Stelle gibt, um an Land zu gehen«, sagte er. »Außerdem, falls Zeibig oder jemand anders verletzt werden sollte, könnte eine Flucht zu Fuß problematisch werden.«
    »Einverstanden. Also dann direkt in die Bucht.«
    Pitt warf einen Blick auf das orangefarbene Zifferblatt seiner Doxa-Taucheruhr. »In einer Stunde wird es dunkel. Dann können wir uns auf den Weg machen.«
    Die Stunde verstrich wie im Fluge. Pitt meldete der
Aegean Explorer
per Funk ihre Position und wies Rudi an, das Forschungsschiff zu einem Punkt zehn Meilen südlich der Bucht zu bringen. Giordino nutzte die Zeit, um eine digitale Karte der Küstenregion aufzurufen und eine Unterwasserroute in die Mitte der Bucht zu programmieren. Sobald es getaucht war, würde ein Autopilotsystem das U-Boot zu dem programmierten Punkt bringen.
    Als die Dunkelheit hereinbrach, lenkte Pitt die
Bullet
bis auf eine halbe Meile an die Einfahrt der Bucht heran und schaltete dann die Dieselmotoren des Überwasserantriebs aus. Giordino verschloss die Motorgehäuse und setzte sie unter Druck, dann öffnete er ein Paar Rumpfklappen, durch die Wasser in die Ballasttanks gepumpt werden konnte. Die Bugtanks wurden zuerst gefüllt, und das U-Boot ging schnell auf Tauchstation.
    Pitt fuhr einen Satz Tauchflossen aus, dann aktivierte er den elektrischen Unterwasserantrieb. Er widerstand dem Impuls, die Scheinwerfer des Vehikels einzuschalten, als die Unterwasserwelt außerhalb der Acrylglaskuppel schwarz wurde. Dann lenkte er das Boot bei mäßiger Geschwindigkeit vorwärts, bis Giordino ihm sagte, er solle die Kontrollen loslassen.
    »Ab hier übernimmt der Autopilot die Navigation«, erklärte er.
    »Bist du sicher, dass uns dieses Ding nicht auf einem Felsen aufspießt?«, fragte Pitt.
    »Wir verfügen über ein Hochfrequenzsonar, das eine Reichweite von einhundert Metern hat. Vor kleinen Hindernissen wird der Autopilot alle nötigen Kurskorrekturen ausführen oder uns warnen, wenn etwas Größeres den Weg versperrt.«
    »Das verdirbt einem die ganze Freude am Blindflug«, bemerkte Pitt.
    Pitt hatte zwar nichts gegen Computer einzuwenden, doch wenn es um das Lenken eines Schiffes ging, war er ein Traditionalist. Er würde sich niemals hundertprozentig wohlfühlen, wenn er einem Computer die Kontrollen überließ. Die Steuerung vermittelte über wie unter Wasser stets ein ganz besonderes Gefühl, das selbst der beste Computer nicht wahrnehmen konnte. Jedenfalls redete er sich das ein. Die Hände frei und untätig, verfolgte er ihre Fahrt und hielt sich bereit, um jeden Augenblick die Kontrollen zu übernehmen.
    Die
Bullet
sank bis auf dreißig Fuß, dann wurden die elektronischen Strahlruder automatisch eingeschaltet.
    Das Tauchboot folgte langsam seinem programmierten Kurs und glich behutsam eine leichte Seitenströmung aus, als es sich in die Einfahrt der Bucht schob. Giordino registrierte, dass der Sonarschirm leer blieb, während sie sich dem Zentrum der Bucht näherten. Ein Licht blinkte auf dem Monitor auf, und das Summen der Elektromotoren verstummte, als sie ihren vorbestimmten Zielpunkt erreicht hatten.
    »Damit wäre der automatisierte Teil des Programms beendet«, verkündete Giordino.
    Pitts Hände lagen bereits auf den Kontrollen.
    »Mal sehen, ob wir irgendwo einen Parkplatz finden«, erwiderte er.
    Indem die Ballasttanks in kleinen Schritten geleert wurden, stiegen sie langsam auf, bis nur die obersten Zentimeter der Acrylglaskuppel durch die Wasseroberfläche brachen. Über sich am Himmel waren die letzten Spuren des abendlichen Zwielichts zu erkennen, während das Wasser ringsum pechschwarz erschien.
    Giordino schaltete sämtliche internen Lichter und unnötigen Displayschirme aus, dann schickte er einen letzten Befehl an die Ballasttanks, um das Boot noch ein paar Zentimeter aufsteigen zu lassen.
    Die Männer erhoben sich aus ihren Sesseln und blickten zum Ufer. Sie konnten erkennen, dass sich im nördlichen Teil der nahezu runden Bucht nur drei Häuser erhoben. Die Bauten standen vor einem Pier, der weit in die Bucht ragte. Die blaue italienische Jacht

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