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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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absuchte. Er warf einen schnellen Blick zum Ufer, um sich zu vergewissern, dass er sich an der richtigen Stelle befand, dann konzentrierte er sich auf das Wasser in seiner nächsten Umgebung. Gleichgültig wohin er schaute, er konnte nichts anderes sehen als kleine, dunkel plätschernde Wellen, und er fühlte sich plötzlich ausgesprochen einsam und verlassen.
    Zum zweiten Mal in dieser Nacht war die
Bullet
ohne ihn verschwunden.
39
    Rod Zeibig verzog das Gesicht, als er den ersten Feuerstoß einer Maschinenpistole hörte. Jede Hoffnung auf eine heimliche Flucht ging in dem metallischen Klirren leerer Patronenhülsen offenbar unter, die auf den Holzpier herabregneten. Um einiges größer war die Sorge um die Sicherheit von Pitt und Giordino, die zweifellos das Ziel des massierten Feuers waren.
    Zu seiner Überraschung hörte Zeibig, wie das Feuer minutenlang unvermindert andauerte. Die Neugier war schließlich stärker als seine Angst, und er beugte sich über den Rand des Piers und peilte um den Stapel Benzinfässer herum. Am Ende des Piers konnte er undeutlich die Decksaufbauten der Motorjacht und einige Männer erkennen, die aufgeregte Rufe ausstießen. Auf dem Pier gewahrte er einen Matrosen, der sich hektisch an einer der Leinen zu schaffen machte.
    Zeibig zog sich in sein Versteck zurück, als weitere Schüsse fielen. Sekunden später schwächte sich das Maschinengewehrfeuer ab, während ein lautes Krachen den Pier erzittern und die Benzinfässer schwanken ließ. Weitere laute Rufe ertönten, aber die Schüsse waren nun verstummt. In einem Anflug von Trübsinn fragte sich der Archäologe, ob Pitt und Giordino während der letzten wilden Schießerei auf der Strecke geblieben waren.
    Während er auf die Bucht hinausblickte und über sein eigenes Schicksal nachdachte, bemerkte er im Wasser unter sich eine plötzliche Turbulenz. Ein matter grünlicher Schimmer erschien in der Tiefe und nahm stetig an Helligkeit zu. Zeibig wollte seinen Augen nicht trauen, als die transparente Acrylglaskuppel der
Bullet
direkt vor ihm nahezu lautlos durch die Wasseroberfläche brach. An den Kontrollen saß die stämmige Gestalt Al Giordinos, eine kalte Zigarre zwischen den Zähnen.
    Der Archäologe wartete nicht auf eine formelle Einladung, an Bord zu kommen, sondern kletterte hastig an einem mit Muscheln bewachsenen Stützpfeiler hinab und ins Wasser, ehe das U-Boot vollends aufgetaucht war. Zeibig schwamm zum Heck, kletterte auf einen der außen liegenden Ballasttanks und kroch dann zur hinteren Luke. Giordino öffnete sie sofort, zog Zeibig herein und schloss sie gleich wieder hinter ihm.
    »Mann, bin ich froh, Sie zu sehen«, sagte Zeibig und zwängte sich in den Sitz des Kopiloten, während er darauf achtete, die elektronischen Instrumente vor Wassertropfen aus seiner Kleidung zu verschonen.
    »Ich hatte auch nicht allzu viel Lust, aus eigener Kraft nach Hause zu
schwimmen
«, erwiderte Giordino und beeilte sich, die Ballasttanks zu fluten und das U-Boot so schnell wie möglich auf Tauchstation gehen zu lassen.
    Indem er sich fast den Hals verrenkte, suchte er den Pier in der Nähe der Benzinfässer nach möglichen Beobachtern ab.
    »Niemand hat sich an dieses Ende des Piers verirrt«, berichtete Zeibig und beobachtete, wie das Wasser die Acrylglaskuppel überspülte. Seine Stimme klang besorgt, als er sich an Giordino wandte.
    »Ich habe ein lautes Krachen gehört, und dann verstummten die Schüsse. Dirk?«
    Giordino nickte. »Er hat das Arbeitsboot gestohlen, nachdem es die
Bullet
auf die andere Seite des Piers geschleppt hatte. Dann hat er mich losgemacht und sich die vertäute Jacht vorgenommen.«
    »Ich glaube, damit hat er Erfolg gehabt«, meinte Zeibig düster.
    Als der Tiefenmesser dreißig Fuß anzeigte, stoppte Giordino die Ballastpumpen und lenkte das Tauchboot vom Pier weg. Indem er den Schub umkehrte, glitt er in die Bucht hinein, dann lächelte er Zeibig aufmunternd an.
    »Wie ich Dirk kenne, ist er sicher nicht bis zum Ende auf dem Boot geblieben. Eher würde ich einen Monatsverdienst darauf setzen, dass er in diesem Augenblick mitten in der Bucht herumschwimmt.«
    Zeibigs Blick hellte sich sofort auf. »Aber wie sollen wir ihn jemals finden?«
    Giordino tätschelte liebevoll das Armaturenbrett. »Wir vertrauen den scharfen Augen der
Bullet
«, sagte er.
    Die eigenen Augen konzentriert auf den Navigationsschirm gerichtet, lenkte Giordino das Tauchboot auf den gewundenen Kurs, den er von dem Punkt an aufgezeichnet

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