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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Handelsvertretern abfertigte, die sich zwecks Erledigung allen möglichen Papierkrams an Bord eingefunden hatten.
    Erst als sich ein einheimischer Textilgroßhändler wegen einer zu geringen Lieferung beschwerte, griff sie ein.
    »Wir waren gezwungen, überstürzt abzulegen«, sagte sie freiheraus. »Sie erhalten die fehlende Menge mit der nächsten Lieferung.«
    Der eingeschüchterte Großhändler nickte, dann ging er schweigend hinaus, offensichtlich darauf bedacht, nicht mit der reizbaren Frau, der das Schiff gehörte, in Streit zu geraten.
    Die Hafenkräne wurden schnell in Stellung gebracht, und schon bald wurden Stahlcontainer, gefüllt mit türkischen Textilien und anderen Produkten, aus den Frachträumen des Schiffes ans Tageslicht gehievt. Maria blieb auf ihrem Platz auf der Kommandobrücke und verfolgte die Aktivitäten mit gleichgültiger Miene. Erst als sie einen ramponierten Toyota Kleinlaster vorfahren und neben der Gangway parken sah, richtete sie sich auf und straffte sich. Sie wandte sich an einen der Janitscharen, die ihr Bruder ihr als Wächter auf dieser Reise zur Verfügung gestellt hatte.
    »Ein Mann, mit dem ich verabredet bin, ist soeben auf dem Kai eingetroffen. Bitte durchsuch ihn sorgfältig und bring ihn dann zu meiner Kabine«, befahl sie.
    Der Janitschar nickte und verließ eilig die Kommandobrücke. Er war einigermaßen überrascht, dass sich der Fahrer des Trucks als Araber in schmuddeliger Bauernkleidung mit einer zerlumpten Kufiya um den Kopf entpuppte. Seine dunklen Augen glühten jedoch fanatisch und lenkten die Aufmerksamkeit von einer langen Narbe auf der rechten Seite seines Unterkiefers ab, die er sich in einem Messerkampf als Halbwüchsiger eingehandelt hatte. Der Wächter durchsuchte ihn pflichtgemäß, dann geleitete er ihn zu Marias geräumiger und stilvoll eingerichteter Kabine.
    Die Frau taxierte ihn schnell, während sie ihm einen Sitzplatz anbot, dann entließ sie den Janitschar aus ihrer Kabine.
    »Danke, dass Sie hergekommen sind, um sich mit mir zu treffen, Zakkar. Falls das wirklich Ihr Name ist«, fügte sie hinzu.
    Der Araber lächelte knapp. »Sie können mich Zakkar nennen. Oder auch anders, wie Sie wollen, wenn Ihnen der Name nicht gefällt.«
    »Sie sind uns auf Grund Ihrer besonderen Talente empfohlen worden.«
    »Vielleicht ist das der Grund, weshalb sich nur wenige leisten können, mich zu engagieren«, erwiderte er und nahm die schmuddelige Kufiya ab und warf sie auf einen Sessel in seiner Nähe. Als sie sah, dass er einen westlichen Haarschnitt trug, erkannte Maria, dass die ärmliche Kleidung lediglich eine Verkleidung war. Rasiert und in einem Anzug konnte er durchaus als erfolgreicher Geschäftsmann durchgehen, dachte sie und ahnte nicht, dass er genau das sehr oft tat.
    »Haben Sie die Anzahlung vorbereitet?«, fragte er.
    Maria erhob sich und nahm eine Ledertasche aus der Schrankschublade.
    »Ein Viertel des Gesamtbetrags, wie vereinbart. Bezahlt wird in Euro. Der Restbetrag wird entsprechend Ihrer Instruktionen auf das Konto einer libanesischen Bank überwiesen.«
    Sie trat auf Zakkar zu, hielt die Tasche aber fest.
    »Sicherheit steht bei dieser Operation an erster Stelle«, sagte sie. »Niemand darf daran beteiligt werden, der nicht absolut vertrauenswürdig ist.«
    »Ich wäre sicherlich schon nicht mehr am Leben, würde ich unter anderen Bedingungen arbeiten«, erwiderte er kühl und deutete auf die Tasche. »Meine Männer sind für den richtigen Preis sogar bereit zu sterben.«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte sie und reichte ihm die Tasche.
    Während er einen Blick auf ihren Inhalt warf, ging Maria zu einem Schreibtischschrank und holte mehrere zusammengerollte Karten heraus.
    »Kennen Sie Jerusalem gut?«, fragte sie und breitete die Karten auf einem Couchtisch aus.
    »Ich operiere sehr oft in Israel. Soll ich den Sprengstoff nach Jerusalem bringen?«
    »Ja. Fünfundzwanzig Kilo HMX.«
    Bei der Erwähnung, dass es sich um Plastiksprengstoff handelte, hob Zakkar die Augenbrauen. »Beeindruckend.«
    »Ich werde Ihre Hilfe bei der Verteilung des Sprengstoffs brauchen«, sagte sie. »Es könnte auch sein, dass gewisse Ausgrabungsarbeiten notwendig sind.«
    »Natürlich. Das ist kein Problem.«
    Sie rollte die erste Karte auseinander, ein altertümlicher Plan mit der Bezeichnung
Unterirdische Wasserläufe im Alten Jerusalem
. Sie legte sie beiseite und ersetzte sie durch eine vergrößerte Fotografie von der Altstadt Jerusalems, die von

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