Wüstenfeuer
gesehen, als sie versucht hatten, Zeibig vor neugierigen Augen auf der Jacht zu verbergen.
Die beiden Männer arbeiteten sich näher heran und stellten fest, dass die Leine des Tauchboots am Heck des Arbeitsbootes befestigt war. Es war tatsächlich der misstrauische Wächter auf dem Heck der Jacht gewesen, der, nachdem Pitt und Giordino vorbeigegangen waren, über den Pier geschlendert war und das seltsame Vehikel am Heck des Frachters entdeckt hatte. Mit Hilfe des Kapitäns des Arbeitsbootes hatten sie ihren Fund neben die Jacht geschleppt, um sie im Licht der Lampen auf dem Kai besser inspizieren zu können.
Pitt und Giordino schwammen weiter, bis sie sich mit der
Bullet
auf gleicher Höhe befanden. Sie konnten den bewaffneten Wächter auf dem Achterdeck des Arbeitsbootes stehen sehen und einen zweiten Mann im Ruderhaus.
»Ich denke, am besten schnappen wir uns die Leine und schleppen sie hinaus in die Bucht, um dort zu tauchen«, flüsterte Pitt. Plötzlich ertönten laute Rufe auf dem Hafenkai, als die Janitscharen ihre Suche auf den Pier ausdehnten.
»Du schwingst dich auf die
Bullet
und triffst Vorbereitungen fürs Tauchen«, sagte Pitt, der keine Zeit mehr vergeuden wollte. »Ich sehe mal, was ich auf dem Arbeitsboot ausrichten kann.«
»Du wirst Hilfe brauchen, um mit diesem bewaffneten Wächter fertig zu werden«, sagte Giordino mit einiger Sorge.
»Schick ihm eine Kusshand, wenn ich an Bord komme.«
Dann holte Pitt tief Luft und verschwand unter Wasser.
38
Der Wächter konnte den Grund für die Unruhe auf dem Kai nicht erkennen, aber er sah, dass einige seiner Kollegen, Janitscharen wie er, den Pier herunterkamen.
Er hatte bereits versucht, seinem Vorgesetzten den Fund des Tauchboots per Funk zu melden, und wusste nicht, dass der Mann immer noch bewusstlos in dem Steinhaus am Hafenkai lag. Der Wächter überlegte, ob er auf die Jacht zurückkehren sollte, hielt es jedoch für besser, das Tauchboot vom Heck des Arbeitsbootes im Auge zu behalten. Dort stand er und blickte zum Land, als ihn eine Stimme aus dem Wasser erschrocken herumfahren ließ.
»Entschuldige, mein Freund, ist das der Chattanooga Choo Choo?«, fragte eine barsche Stimme.
Der Wächter trat sofort an die Heckreling und blickte auf das Tauchboot hinunter. Ein triefender Giordino stand auf der
Bullet
, eine Hand auf die Acrylglaskuppel gestützt, während er dem erschrockenen Wächter mit der anderen fröhlich winkte. Dieser riss hastig seine Waffe hoch und wollte Giordino etwas zurufen, als er das Geräusch platschender Schritte hinter sich wahrnahm.
Er drehte sich viel zu spät um. Pitt rammte ihn, als wäre er ein Footballspieler, der ihm den Weg versperrte.
Pitt hielt den Ellbogen hoch und erwischte den Mann dicht unterhalb der Schulter. Da seine Beine gegen die Reling gepresst wurden, hatte der Wächter keine Möglichkeit, den Stoß auszupendeln. Mit einem erstickten Grunzen kippte er über das Geländer und stürzte ins Wasser.
»Du kriegst Gesellschaft«, rief Giordino seinem Freund eine Warnung zu, während er die Kuppel öffnete und ins Tauchboot kletterte.
Pitt wandte sich um und sah zwei Männer über den Kai kommen. Sie hatten ihn offenbar bemerkt. Er ignorierte sie und konzentrierte sich auf das kleine Ruderhaus des Bootes. Ein Mann mittleren Alters mit rundlichem Gesicht und sonnenverbrannter Haut kam herausgestolpert und erstarrte, als er Pitt auf dem Deck stehen sah.
»Arouk?«, rief er, doch der Wächter tauchte gerade prustend neben dem Arbeitsboot auf.
Pitt ließ den Blick bereits suchend über das Achterdeck schweifen. Ein paar Schritte entfernt am Schandeck war ein zwei Meter langer Fischhaken befestigt. Blitzschnell war er dort, packte das Ende, löste ihn aus der Halterung und richtete die mit Widerhaken versehene Eisenspitze drohend auf den Kapitän des Arbeitsbootes.
»Über die Reling«, bellte Pitt und deutete mit dem Haken aufs Wasser.
Als er den entschlossenen Ausdruck in Pitts Augen sah, hatte der Kapitän keinen Grund zu zögern. Mit erhobenen Händen stieg er über das Geländer und tauchte ins Wasser. Auf der anderen Seite des Bootes war Arouk mittlerweile aufgetaucht und begann seine Kameraden auf dem Pier mit lauten Rufen zu alarmieren.
Pitt wartete nicht und versuchte auch nicht, die Unterhaltung zu verstehen. Er ließ den Fischhaken fallen, rannte zum Ruderhaus und schob die Gashebel bis zum Anschlag nach vorn. Das Boot machte einen Satz vorwärts, dann stoppte es, während sich die Leine
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