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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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fragte er und blickte zum Pier, ehe er die Luke schloss.
    »Hab ihrer Jacht eine hässliche Beule verpasst, die einen Einsatz vorerst unmöglich machen dürfte«, erwiderte er. »Aber da du unseren guten Dr. Zeibig schon abgeholt hast, sehe ich wenig Sinn darin, hier noch länger herumzulungern.«
    Er folgte Giordino zu den Pilotensitzen, dann gingen sie schnell auf Tauchstation. Unbemerkt schlichen sie sich in sicherer Tiefe aus der Bucht und kamen erst wieder hoch, als sie eine halbe Meile vom Festland entfernt waren. Giordino konfigurierte das
Bullet
für Überwasserfahrt, und zu Zeibigs nicht geringer Verwunderung schossen sie schon bald mit mehr als dreißig Knoten Geschwindigkeit über die dunklen Fluten.
    Ein kurzer Funkkontakt mit der
Aegean Explorer
lieferte die Bestätigung, dass sie vor der Südspitze der Insel Gökceada stand. Eine halbe Stunde später kamen die Lichter des Forschungsschiffes am Horizont in Sicht. Als sie sich näherten, sahen Pitt und Giordino, dass ein zweites, größeres Schiff auf der anderen Seite der
Explorer
Position bezogen hatte. Giordino nahm das Gas langsam zurück, während sie näher an das NUMA-Schiff herankamen und auf der Steuerbordseite unter dem Bordkran stoppten. Pitt erkannte in dem anderen Schiff eine Fregatte der türkischen Küstenwache, die in geringer Entfernung an Backbord neben der
Explorer
lag.
    »Offenbar ist die Kavallerie endlich eingetroffen«, stellte Pitt fest.
    »Ich zeige ihnen gerne den Weg zu den Bösen«, sagte Zeibig.
    Zwei Taucher erschienen in einem Zodiac und befestigten ein Kranseil am
Bullet
, dann wurde das schlanke U-Boot an Bord gehievt. Rudi Gunn stand auf dem Achterdeck bereit und half mit, das U-Boot zu sichern, ehe er zur Heckluke ging. Sein betrübtes Gesicht hellte sich auf, als er Zeibig vor Pitt und Gunn aus dem U-Boot klettern sah.
    »Rod, sind Sie okay?«, fragte er und half dem Archäologen hinunter aufs Deck.
    »Ja, Dirk und Al sei Dank. Ich brauchte allerdings ein wenig Hilfe, um die hier loszuwerden«, fügte er hinzu und hob seine gefesselten Hände.
    »Das dürfte für die Schiffswerkstatt kein Problem sein«, erwiderte Gunn.
    »Al hat die Position der Jacht und ihrer Mannschaft«, sagte Pitt. »Es ist eine kleine Operationsbasis an der Küste. Wir können der türkischen Küstenwache die Koordinaten mitteilen oder sie mit der
Explorer
hinführen.«
    »Ich fürchte, das können wir vergessen«, erwiderte Gunn und schüttelte den Kopf. »Wir haben Befehl, nach Canakkale, einer Hafenstadt auf den Dardanellen, zu laufen, sobald wir euch sicher an Bord geholt haben.«
    Er deutete auf die türkische Fregatte, die noch näher herangekommen war, als das Tauchboot eintraf. Pitt blickte hinüber und sah erst jetzt, dass eine Reihe bewaffneter Seeleute an der Reling stand und die Waffen auf das Forschungsschiff der NUMA gerichtet hatte.
    »Warum diese drohende Haltung?«, fragte er. »Zwei unserer Leute wurden ermordet und ein Dritter entführt. Hast du die Küstenwache nicht schon früher alarmiert?«
    »Habe ich getan«, erwiderte Gunn gereizt. »Das ist aber nicht der Grund, weshalb sie hier sind. Es scheint, als habe jemand anders sie noch vor uns gerufen.«
    »Warum dann die Waffen?«
    »Weil«, sagte Gunn, die Augen zorngerötet, »weil wir angeblich eine nationale Kulturstätte geplündert haben sollen.«
40
    Die Abenddämmerung hatte im östlichen Mittelmeer eingesetzt und verlieh dem Himmel einen rosigen Schimmer, als die
Ottoman Star
in den Hafen von Beirut, nördlich der libanesischen Hauptstadt, einfuhr. Die alte Fregatte hatte eine schnelle Reise aus der Ägäis hinter sich und die Hafenstadt in weniger als achtundvierzig Stunden erreicht. Der Frachter passierte einen modernen Container-Terminal, wandte sich nach Westen und durchquerte den Haupthafen, um an einem älteren Frachtkai anzulegen.
    Trotz der späten Stunde hielten viele der einheimischen Hafenarbeiter inne und verfolgten, wie der Frachter vertäut wurde. Amüsiert betrachteten sie das seltsame Spektakel auf seinem Oberdeck. Neben der vorderen Ladeklappe und auf einem hastig zusammengezimmerten Holzgerüst lag die beschädigte italienische Jacht.
    Zwei Arbeiter in Overalls waren damit beschäftigt, das lange Loch in ihrem Rumpf, das ihr von dem mittlerweile gesunkenen Arbeitsboot beigebracht worden war, zu flicken.
    Maria saß abseits auf der Kommandobrücke des Frachters und verfolgte schweigend, wie der Kapitän eine kleine Prozession von Hafen-, Zoll- und

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