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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Nähe des Jaffa-Tors eingenommen, und im Verlauf des weiteren Abends wurde ihr Wunsch immer stärker, die Überwachungsoperation abzusagen und ihn stattdessen in ihr Apartment einzuladen. Diese Idee verdrängte sie jedoch sehr schnell, weil sie wusste, dass die Aussicht, mögliche Informationen über die Mörder des Agenten Holder zu erhalten, zu wichtig war.
    »Es sieht Sam gar nicht ähnlich, sich zu verspäten«, sagte sie, warf einen Blick auf ihre Uhr und sah dann wieder aus dem Fenster ihres Autos.
    Wenig später vibrierte ihre Mobiltelefon. Sie nahm den Anruf an und sprach einige Zeit Hebräisch.
    »Das war Sam«, sagte sie, nachdem sie die Verbindung unterbrochen hatte. »Er war in einen Verkehrsunfall verwickelt.«
    »Ist er okay?«
    »Ja. Offensichtlich hat ein Bus mit christlichen Pilgern eine Kurve übersehen und Sam von der Straße gedrängt.
    Ihm ist nichts passiert, aber der Wagen ist hin. Er glaubt, dass ein paar ältere Touristen verletzt wurden, deshalb wird es wohl eine Weile dauern, bis er die Unfallstelle verlassen kann. Er schätzt, dass es noch gut eine Stunde dauern wird, ehe er hier sein kann.«
    »Dann sollten wir uns ohne ihn auf den Weg machen«, erwiderte Dirk, öffnete die Tür und stieg aus dem Wagen. Sophie folgte ihm, klappte den Kofferraum auf und holte ein Nachtsichtfernglas heraus, das sie sich um den Hals hängte. Dann bückte sie sich und zog den Reißverschluss einer flachen Lederhülle auf, die ebenfalls im Kofferraum lag. Darin befand sich ein abgewetztes, im Regierungsdienst gebräuchliches Tavor-TAR-21-Sturmgewehr. Sophie setzte ein geladenes Magazin ein, lud durch und hängte sich die Waffe über die Schulter.
    »Diesmal bist du kampfbereit, wie ich sehe«, stellte Dirk fest.
    »Nach dem, was in Caesarea geschehen ist, werde ich auf jeden Fall jederzeit besser bewaffnet sein«, sagte sie mit entschlossener Stimme.
    »Warum lässt du nicht den Schin Bet die Überwachung durchführen, wenn du vermutest, dass libanesische Schmuggler beteiligt sind?«
    »Das habe ich durchaus in Erwägung gezogen«, erwiderte sie, »aber der Tipp war ziemlich vage. Höchstwahrscheinlich haben wir es bloß mit ein paar halbwüchsigen Scherbensuchern zu tun, die wahrscheinlich nicht einmal erscheinen werden.«
    »Mir wäre das nur recht«, sagte Dirk mit einem Augenzwinkern, während er ihre Hand ergriff.
    Sie überquerten die Straße und kletterten über die Böschung, die auf der anderen Seite in Richtung des Friedhofs hin abfiel. Sophie blieb stehen und suchte das Gelände mit ihrem Fernglas ab.
    »Wir müssen weiter runtersteigen«, sagte sie leise.
    Sie gingen gut ein Dutzend Meter den Abhang hinunter und blieben auf einer kleinen Erhebung stehen, von wo aus sie einen ungehinderten Blick auf den gesamten Friedhof hatten. Um sie herum schimmerten die muslimischen Grabsteine weiß im Mondlicht, so dass es wie eine Ansammlung verstreuter Zähne auf einer sandfarbenen Decke aussah. Sophie setzte sich auf einen Felsabsatz und kontrollierte das unter ihr liegende Gelände durch ihr Nachtsichtgerät. Sie blickte nach Osten, als sie spürte, dass Dirk sich neben sie setzte und einen Arm um ihre Taille legte. Da ließ sie das Fernglas sinken.
    »Du lenkst mich von meiner Arbeit ab«, protestierte sie halbherzig, dann legte sie eine Hand in seinen Nacken und küsste ihn leidenschaftlich.
    Sie umarmten sich mehrere Minuten lang, bis ein leises Scharren diesen innigen Moment störte. Sophie schaute wieder den Berghang hinunter.
    »Drei Männer mit großen Rucksäcken«, flüsterte sie.
    »Zwei von ihnen tragen offensichtlich Schaufeln oder möglicherweise sogar Waffen. Genau kann ich es nicht erkennen.«
    Sie nahm das Fernglas herunter und blickte den Berg hinauf. »Wir brauchen Sam«, sagte sie sehnsüchtig.
    »Er kommt erst in einer halben Stunde«, erwiderte Dirk mit einem Blick auf seine Uhr.
    Die Schrittgeräusche der drei Männer wurden lauter, als sie über den Friedhof trotteten. Sophie holte ihre Glock aus dem Schulterhalfter und reichte sie Dirk.
    »Wir verhaften sie«, flüsterte sie. »Dann rufe ich die Polizei und lasse sie abholen.«
    Dirk nickte zustimmend, während er die Pistole an sich nahm und nachsah, ob sie durchgeladen war. Dann verließen sie ihren Aussichtspunkt und stiegen langsam bergab. Sie folgten einer Reihe größerer Grabsteine, die sie als Deckung nutzten und von der sie allmählich nach rechts geführt wurden. Dabei näherten sie sich einem hohen Grabmal, das sie völlig

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