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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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rief, wirbelte der Polizeiagent herum und konnte gerade noch sehen, wie Dirks Laterne wieder in dem schmalen Gang verschwand. Sam holte abermals sein Mobiltelefon heraus und wählte Sophies Nummer, dann schlich er langsam hügelaufwärts.
    Er war nur noch wenige Schritte vom Eingang zum Steinbruch entfernt, als die Sprengladung explodierte.
    An seinem Standort war es nur wenig mehr als ein gedämpfter Knall, gefolgt von einem leichten Zittern unter seinen Füßen. Sekunden später quoll eine Wolke aus Qualm und Staub aus der engen Öffnung im Berghang.
    Er stieg zu dem Eingang hinauf, fand eine einzelne Lampe im Gebüsch und wartete darauf, dass sich die Luft klärte. Er schaltete die Lampe ein und trat vorsichtig in den Höhleneingang. Als er in die Haupthöhle gelangte, war es für ihn kein gelinder Schock festzustellen, dass unter dem Tempelberg ein bisher nicht verzeichneter Steinbruch existierte.
    Die Luft war noch immer mit Rauch und Staub gesättigt. Sam presste sich einen Ärmel vor die Nase, während er die Höhle untersuchte. Er blickte in jeden der vier Tunnel, zögerte beim letzten, aus dem dichte Rauchschwaden wallten, und dann hörte er plötzlich das Klappern von Steinen, das aus der Finsternis zu ihm drang.
    Als er weiter in den Tunnel hineinging, nahm er an seinem Ende einen anderen Lichtschein wahr. Er beschleunigte seine Schritte und gelangte zu einem Haufen Schutt, den die Explosion von den Wänden gesprengt hatte. Er tastete sich vorsichtig über die Trümmer hinweg und drang tiefer in den Berg ein. Der dunkle Felsengang verlief mehrere Meter geradeaus, und in einiger Entfernung konnte Sam plötzlich die Lampe sehen.
    Schweiß floss über sein Gesicht, und von dem Staub, der ihm in Mund und Nase drang, musste er heftig husten. Nachdem er sich an einem zerklüfteten Felsbrocken vorbeigezwängt hatte, gelangte er in eine geräumige Kammer, die durch die Lampe, die auf einem Stein stand, der von der Decke gefallen war, erhellt wurde. Die Kammer mit ihren zahlreichen Geröllhaufen, die den Boden bedeckten, stellte wohl die Schottergrube des unterirdischen Steinbruchs dar. Eine große, unregelmäßig geformte Öffnung war über dem größten Geröllhaufen in die Decke gesprengt worden. In der Luft lag noch immer ein dichter weißer Dunst, der die Sicht trotz der Beleuchtung auf ein Minimum begrenzte.
    Auf der anderen Seite der Höhle nahm Sam eine Bewegung wahr.
    »Sophie?«, rief er und griff vorsichtshalber nach seiner Pistole.
    Wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt tauchte eine Gestalt aus den weißen Staubschwaden auf. Sam atmete erleichtert auf, als er Dirk erkannte. Doch seine Erleichterung erhielt einen Dämpfer, als er feststellen musste, dass Dirk den schlaffen Körper Sophies in den Armen hielt.
    »Ist sie okay?«, fragte er leise.
    Sam machte einen zögernden Schritt vorwärts, sah, dass Dirk ihren Kopf und Oberkörper mit einer leichten Jacke bedeckt hatte. Erst jetzt bemerkte er, dass Sophies herabhängende Gliedmaßen seltsam verkrümmt und mit einer dicken Schicht aus Staub und Blut bedeckt waren.
    Er sah Dirk fragend an, und ein eisiges Frösteln schüttelte ihn. Jede Hoffnung, dass Sophie sich wieder erholte, wurde durch Dirks zerfetzte äußere Erscheinung zunichtegemacht. Er starrte ihn mit zerschlagenem, blutigem Gesicht an, die Augen stumpf und ausdruckslos.
    Jegliches Leben schien aus ihm gewichen zu sein. Sam wusste sofort, dass Sophie tot war.
49
    Die Bemühungen, die Explosion unter dem Haram ash-Sharif weitgehend zu vertuschen, begannen bereits, kaum dass sich der Qualm verzogen hatte. Der Felsendom war Marias vordringliches Ziel gewesen, und dort war es, wo sie den größten Teil des Sprengstoffs platziert hatte. Doch er explodierte nicht und richtete keinerlei Schaden an, nachdem Dirk die Sprengkapseln herausgezogen hatte. Es war eine zweite, kleinere Ladung, direkt unter der Al-Aqsa-Moschee deponiert, die schließlich explodierte, wenn auch mit nur geringer Wirkung.
    Der Grund unter der Moschee aus dem achten Jahrhundert erbebte, und ihre Fensterscheiben klirrten auch, aber keine Flammen schlugen aus der Erde, um sie zu verschlingen. Sekunden vor der Explosion hatte Sophie einen großen Block Sprengstoff entfernt und in den Tunnel geschleudert, ehe sie versuchte, den Zünder und die Sprengkapseln aus dem restlichen Material zu entfernen. Die um einiges schwächere Explosion rief lediglich einen kleinen Riss im Fundament eines Brunnens hinter der Moschee hervor. Die

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