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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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schüttelte den Kopf.
    »Daran kann ich jetzt nichts mehr ändern«, murmelte er, dann kletterte er schnell die Treppe hinunter, sprang auf die wartende Motorjacht und überließ die massige
Dayan
ihren eigenen technischen Geräten.
68
    Die
Bullet
zog eine Fahne weißer Gischt hinter sich her, als sie durch die Einfahrt des Bosporus jagte. Die wenigen angelbegeisterten Frühaufsteher verfolgten gebannt, wie das seltsame Tauch-Schnellboot im ersten ungewissen Licht des Tages an ihnen vorbeirauschte.
    Pitt suchte den Horizont ab, als er ein mit hohem Tempo näher kommendes Boot bemerkte.
    »Irgendwie kommt mir das Profil bekannt vor«, meinte er zu Giordino.
    Während die italienische Motorjacht mit Höchsttempo nach Süden zog, passierten die beiden Schiffe einander in knappem Abstand.
    »Das ist ganz sicher Celiks Jacht«, bestätigte Giordino.
    »Höchstwahrscheinlich verlässt sie den Ort des Verbrechens«, sagte Pitt.
    »Möglicherweise ist das ein Hinweis darauf, dass uns nicht mehr allzu viel Zeit bleibt«, sagte Giordino und musterte Pitt gespannt von der Seite.
    Pitt sagte nichts und verdrängte den selbstmörderischen Aspekt der Annäherung an ein zur schwimmenden Bombe umfunktioniertes Schiff, während er sich einen Plan zurechtlegte, um es zu stoppen.
    »Das dahinten muss sie sein.«
    Es war Lazio, der jetzt einen Arm hob und knapp am Bug der
Bullet
vorbei nach Backbord deutete. In zwei Meilen Entfernung konnten sie sehen, wie das Heck eines großen Tankers soeben hinter einer Erhebung auf der westlichen Küstenlinie verschwand.
    »Sie schicken sie ins Goldene Horn«, sagte Pitt, nachdem jegliche Zweifel an der Mission des Tankers beseitigt waren.
    Seit über zweitausend Jahren das nasse Herz von Istanbul, ist der berühmte Hafen von den Stadtvierteln mit der größten Bevölkerungsdichte umgeben. Auf einen Kurs mit der Süleyman-Moschee als Ziel programmiert – die nur zwei Blocks vom Ufer entfernt steht –, würde die Explosion des Tankers nicht nur das historische Bauwerk zerstören, sondern auch die halbe Million Menschen, die im Umkreis von einer Meile um das Explosionszentrum wohnten, ins Verderben stürzen.
    Aber noch war die steuermannslose
Dayan
nicht dort angekommen. Soeben war sie um Haaresbreite der Kollision mit einer frühmorgendlichen Fähre entgangen, als sich die
Bullet
ihr von hinten näherte. Pitt bemerkte, dass der Fährbootkapitän wütend die Faust schüttelte und den Tanker mit seinem Horn anblökte, da er offenbar nicht ahnte, dass sein Ruderhaus leer war.
    »Kein Anzeichen, dass irgendwer an Bord ist«, sagte Giordino und verrenkte sich fast den Hals, als er versuchte, auf dem Deck und am Deckaufbau des Tankers etwas zu erkennen.
    Pitt lenkte auf der Suche nach einer Zugangsmöglichkeit die
Bullet
an der Backbordflanke des Tankers entlang, dann wechselte er auf die Steuerbordseite.
    Giordino deutete sofort auf die Fallreepstreppe, die im hinteren Bereich der Flanke zum Wasser herabhing.
    »Besser, als an einem Seil hochzuklettern«, sagte Giordino.
    Pitt lenkte das Tauchboot dicht an die Treppenstufen.
    »Das Ruder gehört dir, Al«, sagte er. »Bleib in der Nähe… aber nicht zu nah.«
    »Bist du ganz sicher, dass du an Bord gehen willst?«
    Pitt nickte entschlossen.
    »Lazio«, sagte er zu dem Kommandosoldaten. »Mit Ihrer Erfahrung versuchen wir, die Bomben zu entschärfen. Falls das nicht klappt, werde ich probieren, den Tanker in Pachtung Marmarameer zu lenken, und dann können wir abhauen.«
    »Aber bitte keine unnötigen Besichtigungstouren«, sagte Giordino, während sie durch die hintere Luke hinauskletterten.
    »Ich ruf dich auf Kanal 86, falls ich dich brauche«, sagte Pitt, ehe er sich aus der Kabine schlängelte.
    »Ich werde die Ohren spitzen«, erwiderte Giordino.
    Pitt kroch am Backbordponton entlang, bis er die heruntergelassene Treppe erreichte, fasste nach dem Geländer und zog sich hoch. Lazio folgte ihm auf den Fersen. Pitt rannte die Treppe hinauf, dann sprang er auf das Tankerdeck und blickte in Fahrtrichtung. Er sah sofort die beiden in den Stahl geschnittenen Öffnungen, die Green beschrieben hatte und in denen die tödliche Sprengstoffmischung lagerte.
    Gib uns Zeit, dachte er, während Lazio ihm im Laufschritt zu den zweckentfremdeten Wassertanks folgte.
    »Gib uns nur ein wenig Zeit.«
69
    Der Janitschar näherte sich Maria nur zögernd, da er Hemmungen hatte, ihre Unterhaltung mit dem Kapitän der Jacht zu stören. Als sie bemerkte, wie er ihr

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