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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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alarmieren«, sagte der Steuermann. »Außerdem zeigt das Radar, dass vor uns keine Schiffe sind.«
    Er blickte aus dem Seitenfenster und bemerkte die Lichter der Jacht nur wenige Meter von der Schiffsmitte des Tankers entfernt.
    »Die
Suitana
meldet einige leichte Beschädigungen, die während des Kontakts mit dem Küstenwachboot entstanden sind«, berichtete er, »aber sie halten sich bereit, um uns jederzeit aufzunehmen.«
    »Wie lange noch, bis wir umsteigen können?«
    »Ich werde die Geschwindigkeit des Schiffes drosseln, wenn wir in den östlichen Bosporus-Kanal einfahren.
    Sie können dann Vorbereitungen fürs Umsteigen treffen, während ich das Schiff auf das Goldene Horn ausrichte und den Autopiloten programmiere. Ich schätze, das Schiff wird in einer Viertelstunde in Position sein.«
    Maria sah auf die Uhr. Die elektronischen Zünder sollten in gut einer Stunde explodieren.
    »Sehr schön«, sagte sie. »Dann wollen wir keine Zeit verlieren.«
67
    Blass purpurne Streifen hellten den dunkelgrauen Himmel auf, während die Sonne am östlichen Horizont aufstieg. Überall in Istanbul erhoben sich fromme Muslime von ihren Nachtlagern, um noch vor Sonnenaufgang eine üppige Mahlzeit zu sich zu nehmen. Die Muezzine würden die Gläubigen in Kürze mit ihrem leiernden Gesang zum Morgengebet ins Gotteshaus rufen.
    Die Moscheen würden mehr Besucher haben als sonst, da der islamische Kalender anzeigte, dass man sich in der letzten Woche des Ramadan befand.
    Der Name Ramadan bezeichnet den neunten Monat des islamischen Kalenders, in dem laut Überlieferung Mohammed die ersten Verse des Koran übermittelt wurden. Anhänger wollen in diesem Monat eine größere Nähe zu Gott erreichen, indem sie sich während der Tagesstunden einem strengen Fastenritus unterziehen. Der Akt der Selbstreinigung wird aber nicht nur durch das Fasten gefördert, sondern auch durch die Ausführung guter Taten zum Wohle anderer. Besondere Speisen und Geschenke werden Freunden und Verwandten überreicht, während den Armen Spenden und Hilfe zuteil werden. Aber nur wenige Kilometer von den historischen Moscheen der Stadt entfernt traf Maria Celik Vorbereitungen, um der Welt ihre ganz eigene Art von Wohltätigkeit zu schenken.
    Der israelische Tanker schob sich dicht an der asiatischen Küste in die Einfahrt des Bosporus. Als das Goldene Horn in Sicht kam, nahm der Steuermann des Tankers etwas Fahrt zurück.
    »Jetzt ist es so weit«, sagte er zu Maria.
    Die starke Strömung des Bosporus von Süden zum Schwarzen Meer bremste das große Schiff schnell bis auf Kriechfahrt herunter. Maria versammelte mehrere Männer auf der Steuerbordseite und ließ eine stählerne Fallreepstreppe an der Seite hinunter. Die Jacht kam sofort heran und hielt sich am Fuß der Treppe in einer konstanten Position.
    »Schließt die Gefangenen ein, und dann bringt die restlichen Männer vom Schiff«, befahl sie einem der Janitscharen, danach kletterte sie auf die heruntergelassene Treppe.
    Sie stieg die stählernen Stufen hinab, dann wurde ihr von einem Mannschaftsmitglied an Bord geholfen. Auf dem Weg zum Ruderhaus wurde sie von ihren gemieteten irakischen Gangstern erwartet. Selbst bei dieser morgendlichen Dunkelheit trug der Mann namens Farzad seine gewohnte Sonnenbrille.
    »Haben Sie in Griechenland alles vorbereitet?«, wollte sie von ihnen wissen.
    »Ja«, antwortete Farzad. »Wir können über Thios unauffällig ins Land gelangen. Für die
Suitana
wurde ein sicherer geschlossener Liegeplatz reserviert, und für Ihre Weiterfahrt nach Athen sind entsprechende Arrangements getroffen worden. Ihr Rückflug nach Istanbul geht in drei Tagen.«
    Maria nickte, als sie die übrigen Janitscharen die Treppe herabklettern und auf die Jacht springen sah.
    Die Männer, die die Tanker-Crew bewacht hatten, waren unauffällig abgezogen worden. Die Tür zur Messe hatte man mit Ketten gesichert.
    Auf der Kommandobrücke der
Dayan
beobachtete der Steuermann, wie der letzte der Janitscharen das Schiff verließ, dann gab er der Jacht ein Zeichen, dass er den Kurs ändern wolle. Während die
Suitana
zeitweise auf Distanz zum Tanker ging, steigerte der Steuermann die Maschinendrehzahl auf halbe Kraft und richtete den Bug des Tankers nach Westen aus. Indem er die Süleyman-Moschee als Ziel eingab, programmierte er den Autopiloten und aktivierte ihn.
    Gerade wollte er die Brücke verlassen, als er auf dem Armaturenbrett ein Blinken wahrnahm. Er warf einen Blick auf das Warnlicht und

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