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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wobei seine Augen glasig wurden und seine Stimme zitterte. »Ich glaube, dass unsere Reise schon sehr bald zu Ende sein wird – so oder so.«
64
    Drei Meilen weiter nördlich rief das türkische Küstenwachboot wiederholt sowohl die
Dayan
als auch das Polizeiboot. Aber ohne Erfolg. Als der Brücke die Beobachtung von Mündungsfeuer in der Ferne gemeldet wurde, befahl der Kapitän des Bootes sofortige Maßnahmen, um den Tanker anzuhalten.
    Während das Küstenwachboot mit Höchstgeschwindigkeit auf das große Schiff zuhielt, wurde die am Bug aufgestellte 30-Millimeter-Kanone bemannt und eine Entermannschaft zusammengestellt. Das Boot drehte eine schnelle Runde um den Tanker und näherte sich ihm dann, als kein Polizeiboot gesichtet wurde, von Steuerbord. Der Kapitän wandte sich per Lautsprecher an die
Dayan
.
    »Hier ist Küstenwachboot SG-301. Ihnen wird hiermit befohlen beizudrehen und Vorbereitungen zu treffen, Besucher an Bord aufzunehmen«, rief er.
    Während der Kapitän der Küstenwache abwartete, um zu sehen, ob die
Dayan
langsamer wurde, machte sich sein Zweiter Offizier bemerkbar.
    »Von Steuerbord nähert sich ein anderes Schiff!«
    Der Kapitän sah sich um und erkannte eine dunkle Luxusjacht, die das Boot der Küstenwache kurz überholte und sich dann dahinter zurückfallen ließ.
    »Sagen Sie ihm, er soll verschwinden, wenn er nicht Bekanntschaft mit dem Meeresgrund machen will«, befahl der Kapitän gereizt. Seine Aufmerksamkeit wurde schnell wieder auf den Tanker gelenkt, als über ihnen an der Reling plötzlich eine Gestalt auftauchte.
    Zur Überraschung des Kapitäns war es eine Frau, die dem Boot zuwinkte und versuchte, ihm etwas zuzurufen.
    Der Kapitän trat auf die Brückennock hinaus, dann winkte er seinem Rudergänger.
    »Bringen Sie uns näher ran, ich kann sie nicht verstehen.«
    Maria musste lächeln, als sich das Küstenwachboot bis auf wenige Meter an den Rumpf des Tankers heranschob. Auf ihrem Platz an der Reling stand sie hoch über dem viel kleineren Schiff, konnte jedoch direkt in den Raum der Kommandobrücke hineinblicken.
    »Ich brauche Ihre Hilfe«, rief sie den Offizieren zu, die jetzt beide auf der Brückennock standen.
    Ohne auf eine Antwort zu warten bückte sie sich nach einer kleinen Reisetasche neben ihren Füßen und schleuderte sie schnell über die Reling. Ihr Wurf war nahezu perfekt. Die Tasche flog in einem eleganten Bogen auf einen der Offiziere zu, der sie geschickt auffing.
    Sie wartete eine Sekunde, bis sie sah, wie der Offizier die Tasche öffnete, dann ließ sie sich einfach aufs Deck fallen und bedeckte den Kopf mit den Armen.
    Die folgende Explosion erhellte den Nachthimmel mit einem grellen Blitz, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag. Maria blieb in Deckung, bis die herumfliegenden Trümmer vom Himmel gefallen waren, bevor sie einen Blick über die Seitenreling warf. Das Küstenwachboot war ein Schauplatz vollständiger Vernichtung. Die Explosion hatte den gesamten Aufbau weggefegt und sämtliche Männer, die dort gestanden hatten, zerfetzt. Rauch wallte von einem Dutzend kleiner Feuer, die die elektrischen Komponenten des Bootes verschlangen, zum Himmel empor. Auf dem restlichen Teil des Bootes rappelten sich benommene und mit Brandwunden gezeichnete Matrosen auf, nachdem der Explosionsdruck sie umgeworfen hatte.
    Maria kroch auf ihrem Schiff zu einem Laufgang, dann schob sie den Kopf durch eine offene Tür.
    »Jetzt!«, schrie sie.
    Ihre kleine Truppe Bewaffneter stürmte durch die Tür, rannte zur Reling und beharkte mit ihren Gewehren die benommenen Seeleute auf dem kleineren Schiff. Das Gefecht war nur von kurzer Dauer, da die Besatzung der 30-Millimeter-Kanone schnell ausgelöscht wurde, gefolgt von der Entermannschaft. Ein paar von den Matrosen erholten sich schnell von dem Schreck und erwiderten das Feuer. Aber sie hatten einen ungünstigen Schusswinkel, durch den sie jeder Deckung beraubt waren. Innerhalb weniger Minuten waren sie überwältigt, und das Patrouillenboot war ausschließlich mit toten und verwundeten Männern bedeckt.
    Maria befahl ihren Schützen, das Feuer einzustellen, dann sprach sie in ein tragbares Funkgerät. Sekunden später tauchte die blaue Jacht neben dem Patrouillenboot auf, wurde langsamer und begann behutsam gegen den Bug des Küstenwachboots zu drücken. Nur ein paar Schubser waren notwendig, ehe das Patrouillenboot am Rumpf des Tankers entlangschrammte. Ohne Antrieb verlor das Boot schnell an Schwung und glitt

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