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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Pitt.
    »Die
Dayan
war ein gutes Schiff«, sagte Hammet wehmütig. »Aber die noch bessere Nachricht ist, dass wir ein ganz neues Schiff bekommen werden. Die türkische Regierung hat zugesagt, einen Ersatz für uns zu bauen, offenbar unter Verwendung der beschlagnahmten Vermögenswerte eines gewissen Ozden Celik zur Abdeckung der Kosten.«
    »Wer sagt denn, dass es keine Gerechtigkeit auf der Welt gibt?«, meinte Giordino augenzwinkernd.
    Während die Männer in Gelächter ausbrachen, sah Pitt auf seine Uhr.
    »Also,
die Aegean Explorer
soll in etwa einer Stunde ablegen«, sagte er. »Ich fürchte, wir müssen uns auf den Weg machen.«
    Er schüttelte Hammet die Hand, dann wandte er sich an Lazio.
    »Commander, ich würde mich freuen, Sie irgendwann einmal wieder an meiner Seite zu haben«, sagte er.
    »Es wäre mir eine große Ehre«, entgegnete Lazio.
    Während Pitt und Giordino zur Tür gingen, hatte Lazio noch eine Frage.
    »Und wohin geht es jetzt? Zurück zu Ihrem Schiffswrack?«
    »Nein«, erwiderte Pitt. »Wir nehmen Kurs auf Zypern.«
    »Zypern? Was erwartet Sie denn dort?«
    Pitt lächelte rätselhaft.
    »Eine göttliche Offenbarung, hoffe ich.«

TEIL IV
85
    St. Julien Perlmutter hatte sich gerade in einem überdimensionalen Ledersessel niedergelassen, als das Telefon klingelte. Sein Lieblings-Leseplatz war maßgeschneidert, da er seinen fast vierhundert Pfund Lebendgewicht ausreichend Raum bieten musste. Er warf einen Blick auf eine Großvateruhr in seiner Nähe und stellte fest, dass sie fast Mitternacht zeigte. Dann griff er an einem hohen Glas Portwein, das auf einem Beistelltisch stand, vorbei und nahm den Telefonhörer ab.
    »Julien, wie geht es dir?«, fragte eine vertraute Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Also, wenn das nicht der Retter Konstantinopels ist«, erwiderte Perlmutter mit dröhnender Stimme. »Mit großem Entzücken habe ich alles über deine Heldentaten am Goldenen Horn gelesen, Dirk. Ich hoffe, du hast bei der Affäre keine Blessuren davongetragen.«
    »Nein, mir geht es gut«, erwiderte Pitt. »Und übrigens heißt es heute Istanbul.«
    »Bullenpisse. Es hieß sechzehn Jahrhunderte lang Konstantinopel. Lächerlich, das jetzt zu ändern.«
    Pitt amüsierte sich immer wieder über seinen alten Freund, der den größten Teil seines Wachzustands in der Vergangenheit verbrachte. »Ich erwische dich doch hoffentlich nicht im Bett?«, fragte er.
    »Nein, ganz und gar nicht. Ich hab es mir gerade mit einer Kopie von Captain Cooks Aufzeichnungen über seine erste Pazifikreise gemütlich gemacht.«
    »Irgendwann einmal müssen wir unbedingt nachschauen, was von der
Endeavor
noch übrig ist«, sagte Pitt.
    »Aye, das wäre fürwahr eine edle Mission«, lobte Perlmutter. »Aber – wo bist du gerade, Dirk, und weshalb so spät?«
    »Wir haben soeben in Limassol, Zypern, angelegt, und ich schlage mich mit einem Rätsel herum, für dessen Auflösung ich deine Hilfe brauchen könnte.«
    Die Augen des massigen, bärtigen Mannes blinzelten fröhlich, als er diese Worte hörte. Als einer der auf der ganzen Welt führenden Seefahrtshistoriker hatte Perlmutter eine besondere Vorliebe für nautische Rätsel, die seine Begeisterung für gutes Essen und Trinken noch bei weitem überstieg. Auf Grund seiner langjährigen Freundschaft mit Pitt wusste er, dass sein Freund, wenn er sich meldete, gewöhnlich etwas höchst Verlockendes in petto hatte.
    »Sprich, bitte«, sagte Perlmutter mit seiner sonoren Bassstimme.
    Pitt berichtete ihm zunächst von dem osmanischen Schiffswrack und seinen römischen Artefakten, dann erzählte er von dem Manifest und seiner Inhaltsliste.
    »Meine Güte, was für eine fantastische Fracht«, sagte Perlmutter. »Nur ein Jammer, dass wahrscheinlich sehr wenig davon, wenn überhaupt irgendetwas, zwei Jahrtausende im Meer überdauert haben dürfte.«
    »Ja, das Ossuarium könnte das Beste sein, was man sich erhoffen kann.«
    »Das wäre wie ein Stich ins Hornissennest«, sagte Perlmutter.
    »Wenn davon noch irgendetwas existiert, dann muss es gefunden werden«, erwiderte Pitt.
    »Absolut. Sogar ohne Fracht wäre eine intakte römische Galeere ein Sensationsfund. Habt ihr einen besondern Startpunkt, von wo aus man mit der Suche beginnen könnte?«
    »Das ist der Zweck meines Anrufs«, sagte Pitt. »Ich hatte gehofft, dass du vielleicht von irgendwelchen noch nicht eindeutig identifizierten Wracks vor der Südküste Zyperns weißt. Jede Art von Information über die historischen

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