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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Handelsrouten in der Umgebung der Insel könnte eine große Hilfe sein.«
    Perlmutter überlegte einen Moment lang. »Ich habe ein paar Quellen, die von Nutzen sein könnten. Gib mir zwei Stunden, und ich sehe, was ich tun kann.«
    »Danke, Julien.«
    »Sag mal, Dirk«, fügte Perlmutter hinzu, ehe er auflegte, »wusstest du eigentlich, dass Zypern früher mal die besten Weine des römischen Imperiums hervorgebracht hat?«
    »Was du nicht sagst.«
    »Ein Glas Commandaria, habe ich gehört, schmeckt heute noch genauso wie vor zweitausend Jahren.«
    »Ich werde zusehen, dass ich dir eine Flasche mitbringe, Julien.«
    »Du bist wirklich ein guter Mensch, Dirk. Mach’s gut.«
    Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, trank Perlmutter einen ausgiebigen Schluck von seinem Portwein und ließ sich sein schweres, süßes Aroma auf der Zunge zergehen. Dann wuchtete er seine massige Gestalt auf die Füße, trat zu einem deckenhohen Regal, das mit nautischen Fachbüchern vollgestopft war, und begann, leise eine Melodie vor sich hinsummend, die Titel durchzublättern.
    Es war keine zwei Stunden später, als das Satellitentelefon auf der
Aegean Explorer
klingelte und auf seinem Display den Rückruf Perlmutters anzeigte.
    »Dirk, bisher habe ich nur eine Kleinigkeit gefunden, aber es könnte immerhin ein Anfang sein«, sagte der Historiker.
    »Jede Kleinigkeit hilft«, erwiderte Pitt.
    »Es ist ein Schiffswrack aus dem vierten Jahrhundert und wurde in den 196oern von Sporttauchern entdeckt.«
    »Römisch?«, fragte Pitt.
    »Ich bin nicht sicher. Der archäologische Bericht, der mir vorliegt, ist ziemlich alt, aber er erwähnt, dass sich unter den geborgenen Artefakten auch römische Waffen befanden. Wie du weißt, war Zypern für die Römer militärisch betrachtet niemals von hohem Interesse, eher schon als Handelszentrum für Kupfer und Getreide. Und natürlich für Wein. Daher könnte das Vorhandensein von Waffen in dem Wrack durchaus von Bedeutung sein.«
    »Spekulation hin oder her, auf jeden Fall lohnt es sich, einmal nachzusehen. Wo liegt das Wrack?«
    »In der Nähe einer Stadt namens Pissouri, ganz in eurer Nähe an der Südküste. Das Wrack wurde eine Viertelmeile vom öffentlichen Strand entfernt gefunden. Ich fand noch einen weiteren Hinweis, aus dem hervorgeht, dass es in den Neunzigern teilweise ausgegraben wurde und dass die gefundenen Artefakte im Archäologischen Museum des Bezirks Limassol zu besichtigen sind.«
    »Das ist ja günstig«, sagte Pitt. »Passt der Fundort denn auch zu den römischen Handelsrouten?«
    »Eigentlich folgten die Handelsschiffe in jener Zeit, wenn sie von Judäa nach Konstantinopel segelten, der levantinischen Küste. Das Gleiche gilt für die römischen Galeeren, die sich ebenfalls in Küstennähe hielten, weil sie dort die ruhigeren Gewässer vorfanden. Aber unsere Kenntnisse von den damaligen maritimen Praktiken sind noch ziemlich dürftig.«
    »Es könnte durchaus sein, dass sie niemals die Absicht hatten, Zypern anzulaufen«, meinte Pitt. »Danke, Julien, wir werden uns das Wrack einmal ansehen.«
    »Ich werde erst mal weitersuchen. Ansonsten wünsche ich euch eine gute Jagd.«
    Während Pitt das Gespräch beendete, tauchten seine beiden Kinder mit Reisetaschen über den Schultern auf der Kommandobrücke auf.
    »Wollt ihr das Schiff schon verlassen, bevor wir überhaupt mit unserer Suche begonnen haben?«, fragte Pitt.
    »Hast du einen Ausgangspunkt?«, fragte Summer.
    »Der gute Mr. Perlmutter hat mir gerade geholfen, ein Suchmuster festzulegen.«
    »Und ich habe Dirk überredet, mir bei der Suche im örtlichen Archiv behilflich zu sein«, sagte sie. »Ich dachte, ich könnte mal nachschauen, ob ich irgendeinen Hinweis auf das Manifest oder vielleicht sogar eine Geschichte der Piraterie in diesen Gewässern finde. Es macht dir doch nichts aus, wenn wir erst in ein oder zwei Tagen wieder zu euch stoßen?«
    »Nein, deine Idee klingt ganz gut. Wo wollt ihr mit eurer Suche beginnen?«
    Summer sah ihren Vater ein wenig ratlos an. »Um ganz ehrlich zu sein, wir haben uns noch gar nicht damit beschäftigt, welche Stellen wir aufsuchen könnten. Hast du keinen Vorschlag?«
    Pitt konnte sich bei dieser Bitte ein Grinsen nicht verkneifen, während er auf einen Zettel schaute, auf dem er sich während seines Gesprächs mit Perlmutter einige Notizen gemacht hatte.
    »Wie es der Zufall will«, sagte er mit einem Augenzwinkern, »weiß ich sogar ganz genau, wohin ihr euch als Erstes wenden

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