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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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mit den genauesten Daten, den wir haben«, sagte Pitt mit einem Kopfnicken.
    »Wenn das Piratenschiff hier an Land gekommen und gesunken ist, können wir nur hoffen, dass das römische Schiff irgendwo in der Nähe liegt.«
    Giordino nahm vor dem Monitor Platz und versuchte, es sich gemütlich zu machen.
    »Na schön, dann lass uns weitermachen«, sagte er.
    »Wie heißt es so schön: Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.«
88
    Nachdem sie Limassol hinter sich gelassen hatten, fuhr Summer auf der Küstenschnellstraße nach Osten, wobei Dirk ihr gerne den Platz am Steuer überließ, da sie ja direkt aus England gekommen war. Zypern war während der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts eine Kronkolonie Großbritanniens gewesen und besaß noch immer sichtbare Zeichen, die an die Zeit unter britischer Verwaltung erinnerten. Fast überall wurde Englisch gesprochen, die Währung in der südlichen griechischen Hälfte des Landes war das Pfund, und auf den Straßen herrschte Linksverkehr.
    Summer lenkte ihren Mietwagen landeinwärts und nahm die asphaltierte Autobahn nach Nikosia. Die Straße begann leicht anzusteigen, als sie sich den östlichen Ausläufern des Trodoos-Gebirges näherten. Nach einer längeren Fahrt zwischen vorwiegend kahlen Bergen bogen sie an einer Kreuzung in eine schmale Asphaltstraße ab. Sie schwang sich steil in die Höhe und wand sich einen kleinen Berg hinauf. Auf seinem Gipfel lag das Kloster Stavrovouni und bot in seiner exponierten Lage einen atemberaubenden Anblick.
    Summer parkte den Wagen auf einem kleinen Platz am Fuß des Komplexes. Sie gingen an einem nicht besetzten Eingangsschalter vorbei und kamen zu einer langen Holztreppe, die auf den Gipfel führte. Ein Bettler in zerlumpter Kleidung und mit einem breitkrempigen Hut auf dem Kopf saß in der Nähe und schlief offensichtlich, wie seine Körperhaltung erkennen ließ. Die Geschwister gingen auf Zehenspitzen an ihm vorbei und stiegen dann zum Klostergelände empor, von wo aus sie einen überwältigenden Blick auf den gesamten südöstlichen Teil der Insel hatten. Dann durchquerten sie einen offenen Vorhof und näherten sich einem Mönch in einer wollenen Kutte, der mit ernster Miene neben dem Klostereingang stand.
    »Willkommen im Kloster Stavrovouni«, sagte er reserviert, dann sah er Summer an. »Vielleicht ist es Ihnen nicht bekannt, aber wir leben hier nach den athonitisch orthodoxen Gebräuchen und gestatten Frauen keinen Zutritt zum Kloster.«
    »Soweit ich weiß, wären Sie aber gar nicht hier, wenn es da nicht eine ganz bestimmte Frau gegeben hätte«, erwiderte Summer spitz. »Klingelt bei dem Namen Helena irgendwas bei Ihnen?«
    »Es tut mir sehr leid.«
    Summer verdrehte die Augen, dann wandte sie sich zu Dirk um.
    »Ich denke, ich bleibe hier und sehe mir die Fresken an«, sagte sie und deutete auf die bemalten Wände des Innenhofs. »Viel Spaß bei deinem Rundgang.«
    Dirk beugte sich zu seiner Schwester vor und flüsterte:
    »Wenn ich in einer Stunde nicht zurück bin, habe ich mich entschlossen, für immer hierzubleiben.«
    Während seine Schwester nur mühsam ihren Zorn zügeln konnte, folgte er dem Mönch durch eine offene Tür.
    »Können Sie mir erzählen, welche Rolle Helena im Zusammenhang mit dem Kloster und seiner Geschichte gespielt hat?«, fragte Dirk.
    »In der Antike stand auf dieser Bergspitze ein griechischer Tempel. Er war schon lange verlassen und in einem ziemlich verfallenen Zustand, als die heilige Helena nach ihrer Pilgerfahrt nach Jerusalem hierher nach Zypern kam. Es heißt, dass die gütige Heilige mit ihrem Besuch eine dreißig Jahre währende Dürrezeit beendete, die das Land vollkommen ausgedörrt hatte. Während ihres Aufenthalts auf Zypern hatte sie einen Traum, in dem ihr aufgetragen wurde, eine Kirche zu bauen und diese dem ehrwürdigen Kreuz zu weihen. Falls Sie es nicht wissen sollten, Stavrovouni heißt so viel wie
Berg des Kreuzes
. Hier also hat sie die Kirche gebaut und das Kreuz des reuigen Diebes sowie ein Fragment des Heiligen Kreuzes, die sie aus Jerusalem mitgebracht hatte, zurückgelassen.«
    Der Mönch führte Dirk in die kleine Kirche und geleitete ihn an einer großen hölzernen Ikonenwand vorbei zum Altar. Darauf stand ein hohes Holzkreuz, das in Silber eingefasst war. In diesem Kreuz befand sich ein kleiner goldener Rahmen, der ein kleines Holzfragment schützte.
    »Die Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte sehr unter Zerstörung und Vandalismus gelitten«,

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