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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ein großer Abschnitt eines Bogenaquädukts, das sich nicht weit von einem ziemlich großen, direkt am Meer gelegenen Amphitheater über den ockerfarbenen Sandstrand spannte.
    Sophie parkte den Wagen auf einem Parkplatz in der Nähe des Eingangs auf der Hügelkuppe, nicht weit von einigen Befestigungsanlagen aus der Zeit der Kreuzfahrer.
    »Das Team der Universität arbeitet in der Nähe des Hafens«, sagte sie zu Sam. »Es ist von hier aus nur ein kurzes Stück zu Fuß.«
    »Ich frage mich, ob es da wohl irgendwo was zu essen gibt«, murmelte er und betrachtete trübsinnig die kahlen Hügel ringsum.
    Sophie reichte ihm die Wasserflasche von der Rückbank. »In der Nähe der Küstenstraße gibt es sicherlich einige Restaurants, aber vorläufig musst du mit einer flüssigen Diät vorliebnehmen.«
    Sie nahmen einen Weg, der sich zum Strand hinunterschlängelte und sich an mehreren Stellen vor der Uferwand verbreiterte. Sie kamen an einer verlassenen Straße vorbei, die einst von Wohnhäusern und kleinen Läden und Werkstätten gesäumt wurde, deren geisterhafte Überbleibsel kaum mehr als unordentliche Steinhaufen waren. Während sie dem Pfad folgten, öffnete sich vor ihnen der kleine Hafen. Von seinen Grenzen war kaum noch etwas zu erkennen, da die ursprünglichen Wellenbrecher schon vor Jahrhunderten vom Meer überspült worden waren.
    Der Pfad führte zu einer weiten Lichtung, auf der kleine Steinhaufen verstreut waren, wohin das Auge blickte.
    Ein Stück entfernt war eine Gruppe beigefarbener Zelte zu sehen, und Sophie konnte ein oder zwei Personen ausmachen, die unter einem weiten Sonnensegel in der Mitte arbeiteten. Der Pfad verlief weitere einhundert Meter hügelabwärts bis dorthin, wo die Wellen des Mittelmeers über den Strand leckten. Zwei Männer waren zu sehen, die auf einem schmalen Streifen Land arbeiteten, eingerahmt von zwei Generatoren, die laut summend für elektrischen Strom sorgten.
    Sophie steuerte auf das große Sonnensegel zu, das, wie sie erkennen konnte, über einem Bereich aufgespannt worden war, in dem soeben Ausgrabungen im Gange waren. Zwei junge Frauen standen in der Nähe eines Geröllhaufens und schaufelten Erde durch ein Sieb.
    Dann, nachdem sie sich etwas weiter genähert hatte, konnte Sophie einen älteren Mann sehen, der gebückt in einem Graben stand und die Erde mit einer kleinen Maurerkelle und einem Pinsel bearbeitete. Mit seiner zerknautschten Kleidung, einem kurzen grauen Bart und einer Brille, die er auf seiner Nasenspitze balancierte, trug Keith Haasis sämtliche Merkmale eines Universitätsprofessors, der sich allein seiner Wissenschaft verschrieben hatte.
    »Wie viele römische Schätze haben Sie heute schon aus der Erde geholt, Dr. Haasis?«
    Der bärtige Mann richtete sich im Graben auf, mit einem ungehaltenen Ausdruck im Gesicht, der sich jedoch sofort in ein breites Lachen verwandelte, als er die Fragerin erkannte.
    »Sophie!«, rief er laut. »Wie schön, Sie hier zu sehen!«
    Er sprang aus dem Graben, kam schnell zu ihr gelaufen und umarmte sie.
    »Das ist ja eine halbe Ewigkeit her«, sagte er.
    »Wir haben uns doch erst vor zwei Monaten beim Archäologenkongress in Jerusalem getroffen«, erwiderte sie in leicht tadelndem Tonfall.
    »Meine Rede: viel zu lange«, rief er lachend.
    Früher hatte Sophie zahlreiche Seminare des Archäologieprofessors von der Universität in Haifa besucht, woraus sich später eine berufliche Freundschaft entwickelt hatte. Haasis war eine wertvolle Kontaktperson für sie, und zwar sowohl als archäologischer Experte als auch als Informant, was neue Fundorte und grabräuberische Aktivitäten betraf.
    »Dr. Haasis, dies ist mein Assistent, Sam Levine«, sagte sie und stellte ihren Begleiter vor. Haasis machte die Besucher mit seinen studentischen Hilfskräften bekannt und geleitete Sophie und Sam dann zu einer Gruppe von Campingsesseln, die im Halbkreis um eine große Kühlbox angeordnet waren. Der Professor verteilte eiskalte Mineralwasserdosen, dann ließ er sich in einen Sessel fallen.
    »Jemand müsste heute mal für ein wenig frischen Wind sorgen«, sagte er mit einem müden Lächeln. Dann sah er Sophie gespannt an und fragte: »Das ist doch sicher ein offizieller Besuch, nicht wahr?«
    Sophie nahm einen Schluck aus ihrer Getränkedose und nickte.
    »Gibt es einen besonderen Grund?«, fragte der Professor.
    »Ein wenig übertriebene Publicity in der gestrigen Ausgabe der
Yedioth Ahronoth
«, sagte sie und holte den Zeitungsartikel aus

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