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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Er wandte sich zu seinem Opfer um, betrachtete die nasse Kleidung, die an ihrem Körper klebte, und spuckte das Atemventil aus.
    »Sehe ich richtig? Eine Göttin aus dem Meer?«, fragte er mit einem entwaffnenden Lächeln.
    Sophie schüttelte den Kopf und wandte ihm den Rücken zu. Dabei wuchs ihr Zorn, als sie Sam laut lachen hörte. Haasis unterdrückte ein Grinsen und kam ihr zu Hilfe.
    »Sophie, ich habe ein Handtuch in meinem Zelt.
    Kommen Sie, trocknen Sie sich ab.«
    Der Taucher steckte sich das Atemventil wieder in den Mund und verschwand unter Wasser, während Sophie dem Professor den Pfad hinauf folgte. Sie erreichten das Zelt des Archäologen, wo sie ihr Haar und die Kleidung trocken rieb, jedenfalls so gut es ging. Der warme Wind würde sicherlich dafür sorgen, dass ihre Kleidung schnell trocknete, doch sie fröstelte leicht, als sich die Verdunstungskälte auf ihrer feuchten Haut bemerkbar machte.
    »Darf ich die Objekte, die Sie ausgegraben haben, einmal sehen?«, fragte sie.
    »Natürlich. Sie befinden sich nebenan.«
    Der Professor führte sie zu einem großen Zelt mit Spitzdach, das an einer Seite offen war. Darin lagen die Gegenstände, die aus den Resten des Lagerhauses geborgen worden waren – vorwiegend Scherben von Tontöpfen und Bruchstücke von Kacheln –, ausgebreitet auf einem langen, mit einem Leinentuch bedeckten Tisch.
    Die Studentin Stephanie war mit einer Kamera und einem Notizbuch damit beschäftigt, jedes Stück zu nummerieren, zu fotografieren und zu katalogisieren, ehe sie es jeweils in einen eigenen Plastikbehälter steckte.
    Haasis ignorierte diese Funde und steuerte Sophie zu einem kleinen Tisch im hinteren Teil des Zeltes. Auf dem Tisch stand ein einzelner verschlossener Kasten, dessen Deckel Haasis nun behutsam abnahm.
    »Ich wünschte, wir hätten mehr gefunden«, sagte er bedauernd, während er zur Seite trat, damit Sophie einen Blick in den Kasten werfen konnte.
    Darin lag der längliche Streifen eines bräunlichen Materials, zwischen zwei Glasscheiben zusammengepresst.
    Sophie identifizierte das Material sofort als Papyrus, eine bis zum Ende des ersten Jahrtausends im Vorderen Orient weit verbreitete Schreibunterlage. Das Stück war zerknittert und ausgefranst, jedoch konnte man die handgeschriebenen Symbole, die das Dokument bedeckten, deutlich erkennen.
    »Offenbar handelt es sich um eine Frachtliste. Ich kann Hinweise auf eine große Menge Getreide und eine Viehherde erkennen, die im Hafen ausgeladen wurde«, sagte Haasis. »Eine eingehende Laboranalyse dürfte weitere Aufschlüsse liefern, aber ich denke, es wird eine Art Warenverzeichnis für den Zoll sein – von einem Frachtschiff, das Handelsgüter aus Alexandria lieferte.«
    »Ein bedeutender Fund«, lobte Sophie. »Möglicherweise ergänzt er die Erkenntnisse, die aus den Überresten des Lagerhauses gewonnen wurden«, fügte sie hinzu und deutete auf die anderen Objekte.
    »Bei meinem Glück werden sie ihnen sicherlich nachdrücklich widersprechen«, erwiderte er lachend.
    Sie wandten sich beide um, als eine hochgewachsene Gestalt, die eine große Plastiktonne trug, das Zelt betrat.
    Sophie erkannte den Taucher. Er trug noch immer seinen Nasstauchanzug, außerdem waren die dunklen Haare feucht. Nach wie vor verärgert über ihre unfreiwillige Dusche, wollte sie eine bissige Bemerkung fallen lassen, spürte jedoch, wie ihre Stimme versagte, als sie fröhlich angelächelt wurde und in ein Paar dunkelgrüner Augen blickte, die scheinbar bis in ihr Herz zu blicken vermochten.
    »Dirk, da sind Sie ja«, sagte Haasis. »Darf ich Sie mit der reizenden, aber noch nicht ganz trockenen Sophie Elkin von der Israel Antiquities Authority bekannt machen? Sophie, das ist Dirk Pitt jr., der uns von der U. S.
    National Underwater and Marine Agency ausgeliehen wurde.«
    Der Sohn und Namensvetter des Chefs der Agentur kam herüber und stellte das Fass ab. Dann, immer noch entwaffnend lächelnd, reichte er Sophie die Hand. Sie protestierte nicht, als er sich damit Zeit ließ, seinen Griff zu lockern und ihre Hand wieder loszulassen.
    »Ich entschuldige mich für die Dusche. Ich hatte keine Ahnung, dass Sie dort standen.«
    »Kein Problem, ich bin ja schon wieder fast völlig trocken«, erwiderte sie und wunderte sich, dass ihr Zorn plötzlich durch ein seltsames Kribbeln abgelöst wurde.
    Unbewusst ordnete sie ihre Frisur, um die Aussage zu unterstreichen.
    »Ich hoffe, Sie erweisen mir die Ehre, sich heute von mir zum Abendessen

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