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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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auf, als er den hochgewachsenen dunkelhaarigen Mann und seine attraktive Frau neben dem Wagen stehen sah.
    »Ich habe diese Automarke schon immer bewundert«, erwiderte Pitt, »vor allem wegen ihrer Karosserieformen.«
    »Dies ist ein 1948er Modell 135 Kabriolett mit einer maßgeschneiderten Karosserie aus der Pariser Werkstatt von Henry Chapron.«
    Das große zweitürige Kabriolett hatte klare, aber markante Linien, die sich die Autohersteller kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auf Grund ihrer eleganten Schlichtheit zum Vorbild genommen hatten. Loren bewunderte die auffällige grüne und silberne Lackierung, die das Auto noch lang gestreckter erscheinen ließ.
    »Haben Sie den Wagen selbst restauriert?«, wollte sie wissen.
    »Ja. Von Beruf bin ich Bergbauingenieur. Ich habe den Wagen im Schuppen einer alten Datscha in Georgien gefunden, während ich gerade an einem Projekt in der Nähe der Schwarzmeerküste gearbeitet habe. Er war in einem ziemlich üblen Zustand, aber immerhin vollständig. Ich habe ihn nach Istanbul gebracht und mit Hilfe einheimischer Experten restauriert. Er ist zwar noch nicht reif für einen Schönheitswettbewerb, aber ich finde, er sieht schon ganz gut aus. Sie haben damals eine ganze Menge Geschwindigkeit aus seinem Sechs-Zylinder-Motor rausgeholt, daher fährt er wie der Teufel.« Er streckte Pitt eine Hand entgegen. »Übrigens, ich heiße Clive Cussler.«
    Pitt erwiderte den Händedruck des Mannes, dann stellte er sich und Loren vor.
    »Er ist wirklich eine Schönheit«, fügte Pitt hinzu, während er die Besucher der Oldtimer-Ausstellung ständig im Auge behielt. Der Mann mit der Sonnenbrille war noch fünf Wagen von ihm entfernt und starrte ihn drohend an. Dabei kam er ständig näher. Pitt konnte auch die beiden anderen Männer sehen, die zwar noch weiter entfernt waren, sich jedoch von den Seiten näherten und ihn in die Zange zu nehmen drohten.
    »Warum wollen Sie den Wagen verkaufen?«, fragte er, während er Loren unauffällig ein Zeichen gab, zur Beifahrertür hinüberzugehen.
    »Ich will für einige Zeit rüber nach Malta und habe dort keinen Platz für den Wagen«, sagte der Mann mit enttäuschter Miene. Er lächelte, als Loren die Selbstmördertür auf der linken Seite öffnete. Ein schwarzbrauner Dackel, der schlafend auf dem Sitz gelegen hatte, sah sie ungehalten an, dann sprang er aus dem Auto und trabte zu seinem Besitzer. Loren rutschte auf den mit Leder bezogenen Beifahrersitz und winkte Pitt zu.
    »Sie sehen in dem Wagen richtig gut aus«, sagte Cussler mit dem typischen Charme eines Autoverkäufers.
    Loren erwiderte sein Lächeln. »Ist es okay, wenn wir eine kleine Probefahrt durch den Park machen?«, fragte sie.
    »Natürlich. Der Schlüssel steckt.« Der Mann sah Pitt fragend an. »Sie kennen sich mit dem Cotal-Getriebe aus? Sie brauchen nur auf die Kupplung zu treten, um zu starten und zu stoppen.«
    Pitt nickte, während er sich hinter das Lenkrad des rechts gesteuerten Wagens schwang. Er drehte den Zündschlüssel und hörte befriedigt, wie der Motor sofort ansprang und rund lief.
    »Wir sind gleich wieder zurück«, sagte er und winkte dem Eigentümer.
    Pitt setzte mit dem Wagen zurück, dann fuhr er zur hinteren Reihe der Oldtimer-Ausstellung – in der Hoffnung, von dem Mann mit der Sonnenbrille nicht gesehen zu werden. Der Verfolger kam soeben um den letzten Wagen in der Reihe herum und entdeckte Pitt hinterm Lenkrad, als sich der Delahaye in Bewegung setzte.
    Pitt trat vorsichtig auf das Gaspedal, um zu vermeiden, dass die Hinterräder auf der glatten Grasnarbe durchdrehten, während der Wagen mit einem Ruck anfuhr.
    Sonnenbrille zögerte, dann rief er, er solle anhalten. Pitt ignorierte die Aufforderung, während die Reifen auf dem Boden Halt fanden und der alte Wagen zügig beschleunigte und den Mann hinter sich zurückließ.
    Pitt konnte noch weitere Rufe über dem Motorenlärm hören, dann stieß Loren einen Warnruf aus. Der Topkapi-Dieb im blauen Oberhemd erschien neben der Wagenreihe ein Dutzend Meter vor ihnen.
    »Er ist bewaffnet«, schrie Loren in Panik, als der Wagen auf den Mann zuraste.
    Pitt konnte erkennen, dass der Mann eine Pistole herausgeholt hatte und sie zur Tarnung gegen seinen Oberschenkel presste. Er stand in der Nähe eines Peugeot Kombiwagens mit Holzkarosserie und wartete darauf, dass der Delahaye mit ihm auf gleiche Höhe kam.
    Bei hochtourig singendem Motor schaltete Pitt mit dem winzigen, aus dem Armaturenbrett ragenden Ganghebel in

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