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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Pitt.
    Loren schüttelte den Kopf. »Dort sieht es mir zu windig aus. Wie wäre es stattdessen noch mit einem weiteren Tee?«
    Pitt nickte zustimmend und ging zu einem kleinen Cafe hinüber und bestellte zwei Gläser schwarzen Tees.
    Wären sie aufs Oberdeck hinaufgestiegen, hätte Pitt das kleine mit drei Männern besetzte Schnellboot sehen können, das mit Kurs auf die Fähre über die Fluten des Bosporus hüpfte.
    Die Fähre schwenkte schon bald zum europäischen Ufer ab und legte im Hafen von Sariyer neben zwei kleineren Autofähren an. Sariyer war ein altes Fischerdorf und strahlte immer noch den historischen Charme vieler Orte am oberen Bosporus aus, die nach und nach von solventen Pensionären und Rentnern überrannt wurden.
    »Hier soll es einige gute Fischrestaurants geben«, las Loren aus einer Reisebroschüre vor. »Was hältst du davon, wenn wir aussteigen, um zu Mittag zu essen?«
    Pitt war einverstanden, und sie schlossen sich einem Pulk Touristen an, die sich auf der Gangway drängten, um das Schiff zu verlassen. Der Pier befand sich in der Nähe eines größeren Hügels. Rechts von ihnen erstreckte sich das Städtchen entlang des Seeufers. Die Hauptstraße der Ortschaft endete in einem kleinen Park direkt am Wasser links von ihnen. Pitt wurde auf ihn aufmerksam, als dort ein alter Citroen Traction Avant auf eine Rasenfläche rollte.
    Sie spazierten über einen kleinen Fischmarkt und schauten zu, wie frisch gefangene Seebarsche aus einem kleinen Fischerboot ausgeladen wurden. Sie kamen an zwei konkurrierenden Fischrestaurants vorbei und entschieden sich für ein kleines Hafencafe am Ende des Blocks. Eine aufmerksame Kellnerin geleitete sie zu einem Tisch mit Blick auf die Meerenge und servierte kurz darauf eine Auswahl von Kostproben typischer türkischer Speisen.
    »Du solltest mal den Tintenfisch kosten«, sagte Loren und schob Pitt ein gummiartiges Stück Tentakel in den Mund.
    Pitt biss ihr spielerisch in einen Finger. »Das passt sehr gut zu diesem weißen Käse«, sagte er, nachdem er den Fisch hinuntergeschluckt hatte.
    Sie genossen die Mahlzeit und beobachteten den Schiffsverkehr auf der Meerenge sowie die Touristen, die sich in den Restaurants nebenan niedergelassen hatten. Nachdem sie ihr reichhaltiges Fischmenü verzehrt hatten, streckte Pitt die Hand nach einem Glas Wasser aus, als Loren plötzlich seinen Arm umklammerte.
    »Hast du eine Gräte verschluckt?«, fragte er, als er ihren angespannten Gesichtsausdruck gewahrte.
    Loren schüttelte langsam den Kopf, während sie ihren Griff lockerte. »Draußen vor der Tür steht ein Mann. Er gehörte zu den Männern im Lieferwagen vergangene Nacht.«
    Pitt trank einen Schluck aus seinem Wasserglas und drehte sich wie zufällig zum Cafeeingang um. Vor der Tür konnte er einen dunkelhäutigen Mann in einem blauen Oberhemd sehen, der sich dort herumdrückte. Er schaute gerade zur Straße, so dass Pitt sein Gesicht nicht erkennen konnte.
    »Bist du sicher?«, fragte Pitt.
    Loren sah, wie der Mann einen kurzen Blick durchs Fenster warf, ehe er sich wieder abwandte. Sie sah ihren Mann mit einem ängstlichen Flackern in den Augen an und nickte.
    »Ich erkenne seine Augen«, sagte sie.
    Auch Pitt kam das Profil bekannt vor, und Lorens Reaktion überzeugte ihn, dass sie sich nicht irrte. Es musste der Mann sein, den Pitt auf der Ladefläche des Lieferwagens ausgeschaltet hatte.
    »Wie konnten sie uns bis hierher verfolgen?«, fragte sie mit belegter Stimme.
    »Wir waren die letzten Fahrgäste auf der Fähre, aber sie müssen schon nahe genug gewesen sein, um uns an Bord gehen zu sehen«, überlegte Pitt laut. »Wahrscheinlich sind sie uns in einem anderen Boot gefolgt. Und die Restaurants in der Nähe der Anlegestelle zu kontrollieren dürfte nicht allzu lange gedauert haben.«
    Auch wenn er nach außen hin die Ruhe selbst war, machte sich Pitt große Sorgen um die Sicherheit seiner Frau. Die Topkapi-Diebe hatten in der vergangenen Nacht bewiesen, dass sie auch vor Mord nicht zurückschreckten. Wenn sie sich die Mühe gemacht hatten, sie zu verfolgen, dann nur aus einem Grund – um sich dafür zu rächen, dass sie die Einbrecher bei dem Überfall gestört hatten. Plötzlich wurde ihm klar, dass die Frau in der Zisterne keinesfalls eine leere Drohung ausgestoßen hatte.
    Die Kellnerin des Cafes erschien an ihrem Tisch, schob das Geschirr zusammen und fragte, ob sie noch ein Dessert wünschten. Loren wollte schon den Kopf schütteln, doch Pitt kam ihr

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