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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Dahlgren.
    Julie nickte. »Der Vorschlag, den Zustand der
Hampshire
zu dokumentieren, kam ursprünglich von meinem Dekan, aber der wahre Antrieb dazu war eher meine geplante Biografie des Feldmarschalls. Ich vermute, ich werde wohl auf Kitcheners alten Wohnsitz in der Nähe von Canterbury zurückkehren und mich in sein Archiv vertiefen müssen.«
    »Canterbury?«, fragte Summer. »Das liegt nicht weit von London, nicht wahr?«
    »Nein, weniger als einhundert Meilen.«
    »London ist meine nächste Station, nachdem wir nach Yarmouth zurückgekehrt sind.«
    »Yarmouth ist unser nächster Hafen, den wir anlaufen, sobald wir Sie in Kirkwall abgesetzt haben«, lautete Dahlgrens Erklärung für Julie. »Wir nehmen dort frische Vorräte auf, danach fahren einige von uns nach Grönland, um an einem anderen Projekt teilzunehmen«, fügte er hinzu und sah Summer neidisch an.
    »Ich fliege nächste Woche nach Istanbul, um meinem Bruder bei einem Projekt im Mittelmeer zu assistieren.«
    »Das klingt nach viel Sonne«, sagte Julie. »Wem sagen Sie das«, knurrte Dahlgren.
    »Vielleicht kann ich Ihnen ein paar Tage lang bei Ihren Recherchen behilflich sein, bevor ich von London abfliege«, bot Summer ihr an.
    »Das würden Sie tun?«, fragte Julie, verblüfft über das Angebot. »In alten staubigen Büchern herumzublättern ist nicht das Gleiche, wie zu einem Schiffswrack hinabzutauchen.«
    »Das macht mir nichts aus. Ich möchte selbst gern wissen, was wirklich mit der
Hampshire
passiert ist.
    Mein Gott, es ist doch das Mindeste, was ich tun kann, nachdem wir maßgeblich daran beteiligt waren, dass dieses Problem plötzlich aufgetaucht ist.«
    »Vielen Dank, Summer. Das wäre wirklich großartig.«
    »Nichts zu danken«, erwiderte sie lächelnd. »Außerdem, wer lässt sich freiwillig die Chance entgehen, ein solches Geheimnis aufzuklären?«
20
    Der Laden mit dem Schild
Salomon Brandy – Antiquitäten
befand sich in einer ruhigen Seitenstraße in der Altstadt von Jerusalem, nicht weit von der Grabeskirche entfernt. Ebenso wie die vierundsiebzig anderen lizenzierten Händler im Land hatte Brandy die offizielle Erlaubnis des Staates Israel, Antiquitäten zu kaufen und zu verkaufen, vorausgesetzt es handelte sich bei den Artefakten nicht um Diebesgut.
    Die gesetzliche Bestimmung war für die meisten Händler nur ein unbedeutendes Hindernis, da sie einfach legale Objektverfolgungsnummern benutzten, um Gegenstände nebulöser Herkunft zu verkaufen, die durch die Hintertür in den Laden gelangt waren. Die israelischen Antiquitätengesetze erzeugten seltsamerweise eine verstärkte Nachfrage nach echten und gefälschten Objekten aus dem Heiligen Land, indem sie den legalen Handel von Artefakten zuließen, eine Praxis, die von den meisten anderen Nationen unterbunden wurde. Sehr oft wurden Antiquitäten aus benachbarten Ländern nach Israel geschmuggelt, wo sie legitimiert und an andere Händler und Sammler auf der ganzen Welt weiterverkauft werden konnten.
    Sophie Elkin betrat Brandys hell erleuchteten Laden und zuckte beim Klang eines lauten Summers zusammen, der durch das Öffnen der Tür aktiviert wurde. In dem kleinen Verkaufsraum befanden sich keine Kunden, doch er war vollgestopft mit Artefakten, die aus den Glaskästen vor allen vier Wänden nur so herauszuquellen schienen. Sie trat an eine Insel in der Mitte des Raums, die mit kleinen Tontöpfen gefüllt war, allesamt mit einem Aufkleber mit der Aufschrift
Jericho
versehen. Sophies geübte Augen erkannten auf Anhieb, dass dies ausnahmslos Nachbildungen waren, die schon bald zu wertvollen Erinnerungsstücken von unbekannten Touristen aufgewertet würden, die anlässlich einer in ihrem Leben einmaligen Pilgerfahrt ins Heilige Land gekommen waren.
    Ein kleiner dicker Mann mit Pfannkuchengesicht und einer staubigen Schürze über seiner zerknautschten Kleidung trat aus einem Hinterzimmer hervor. Er stellte eine kleine Tonfigur auf die Theke, dann sah er Sophie mit deutlichem Unbehagen an.
    »Miss Elkin, was für eine Überraschung«, sagte er in einem gepressten Tonfall, der anzeigte, dass ihr Erscheinen absolut nicht willkommen war.
    »Hallo, Sal«, erwiderte Sophie. »Noch keine Touristen im Laden?«
    »Ist noch früh. Am Vormittag besichtigen sie die Sehenswürdigkeiten, am Nachmittag kaufen sie dann ein.«
    »Wir müssen uns unterhalten.«
    »Meine Lizenz ist in Ordnung. Ich habe meine Berichte termingerecht eingereicht«, protestierte er.
    Sophie winkte ab. »Was können Sie

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