Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!
Beatles Platte erscheint erst am 6. Oktober 1962 – «Love Me Do». Es habe ihm im Cavern Club ganz gut gefallen, meint er Jahre später.
Es gibt dort eine junge Band zu sehen, die seiner Meinung nach im Kommen sei, meint Norman Lister. Vier junge Pilzköpfe. Beatles würden sie sich nennen.
Nach den Beatles muss er in die Rekrutenschule. Danach folgt der erste Job: Leiter des Verkehrsvereins Meiringen-Haslital. Als Erstes muss er dort eine Kurtaxe einführen. Man droht dem jungen «Schnuufer» mit Schlägen, wenn er das tut. Er tut es trotzdem. Adolf Ogi setzt sich ein erstes Mal richtig durch – und lernt dabei, Überzeugungsarbeit zu leisten. Er hilft, eine Umfahrungsstrasse von Meiringen zu realisieren, und jede Woche muss er einen gescheiten Artikel für die Lokalzeitung verfassen, für den «Oberhasler».
Der Vater ist, wie immer, stolz auf Döfi. Noch bis ins hohe Alter begleitet diese legendäre Vaterfigur Dölf Ogi mit Rat und Tat. Schliesslich stirbt er mit 89 Jahren und wird am 18. März 1999 auf dem Friedhof von Kandersteg begraben. Anna Ogi überlebt ihren Mann noch um fünf Jahre.
Als die alten Bergführer-Kameraden den Sarg des Vaters ins Grab hinunterlassen, donnert von der nahen Bire eine gewaltige Staublawine ins Tal.
Adolf Ogi – Stationen seines Lebens
Adolf Ogi, geboren am 18. Juli 1942 in Kandersteg, erwarb nach der Grundschule in Kandersteg das Handelsdiplom der Ecole Supérieure de Commerce in La Neuveville und besuchte anschliessend die Swiss Mercantile School in London.
Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Von 1963 bis 1964 war Adolf Ogi Leiter des Verkehrsvereins Meiringen-Haslital. 1964 trat er in den Dienst des schweizerischen Skiverbandes (SSV), dem er von 1969-74 als Technischer Direktor und von 1975 bis 1981 als Direktor vorstand. Von 1971-83 amtierte er als Vizepräsident des alpinen Weltund Europakomitees der Fédération Internationale de Ski (FIS). Von August 1998 bis Sommer 1999 präsidierte er das Kandidaturkomitee für die Olympischen Winterspiele «Sion 2006». 1981 wurde er Generaldirektor und Mitglied des Verwaltungsrates der Intersport Schweiz Holding AG.
Im Militär kommandierte Ogi als Hauptmann eine Gebirgsgrenadierkompanie (1973–1978), dann als Major ein Gebirgsfüsilierbataillon (1981–1983), übernahm danach die Funktion eines Verbindungsoffiziers im Stab einer Reduit-Brigade (1984–1987) und war schliesslich im Armeestab in der Sachgruppe Strategie tätig.
Adolf Ogi ist Mitglied der Schweizerischen Volkspartei (SVP) und war von 1984 bis 1987 deren Präsident. 1979 wurde er in den Nationalrat gewählt. Von 1982 bis 1987 war er Mitglied der damaligen Militärkommission des Nationalrats, die er von 1986 bis zu seiner Wahl als Bundesrat am 9. Dezember 1987 präsidierte. Von 1988 bis1995 war Adolf Ogi Chef des Eidgenössischen Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartements (EVED), und von 1995 bis 2000 Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS).
In den Jahren 1993 und 2000 amtierte Adolf Ogi als Bundespräsident der Schweiz und trat im Dezember 2000 nach 13 Jahren als Bundesrat zurück.
Von 2001 bis 2007 war Adolf Ogi Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen und Sonderberater von UNO-Generalsekretär Kofi Annan und Ban Ki Moon für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden.
Adolf Ogi ist Ehrenbürger von Kandersteg, Fraubrunnen, La Neuveville und Crans-Montana. Zudem wurde er zum Ehrenburger von Sion, Randa und Gondo ernannt.
Adolf Ogi ist in zahlreichen weiteren Funktionen tätig: Ehrenpräsident der Swiss Olympic Association, Mitglied des Stiftungsrates der Schweizer Sporthilfe (2001-2004) und Präsident der Stiftung Stockalperturm Gondo. Ehrenmitglied von Swiss Ski. Des Weiteren ist er Präsident des Advisory Board des Swiss Economic Forums und war von 2001-2006 Board Member der Schwab Foundation for Social Entrepreneurship in Genf. Er war Präsident der Stiftung Schweizer Berghilfe (2001-2006) und ist Ehrenpräsident des Geneva Security Forums, Ehrenmitglied der Organisation Green Cross International, Gründer und Patronatspräsident der Stiftung swisscor, Präsident des Patronatskomitees der Stiftung UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch, Direktionsmitglied der Organisation Right to Play International, Stiftungsrat der SCORT Foundation sowie Mitglied des Olympic Truce – International Olympic Committee.
Adolf Ogi hat in seiner Eigenschaft als Chef des VBS zwei
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