Wunscherfuellung Fuer Selbstabholer
Geld, um schließlich festzustellen, dass Sie eigentlich auf der Suche nach einem tieferen
Lebenssinn sind.
Sicher hat der Schriftsteller Paulo Coelho Recht, wenn er sagt: »Woher soll ich wissen, wie viel genug ist, wenn ich noch
nie genug gehabt habe?« Keine Erfahrung ist letztlich vergebens, dies zum Trost für alle, die in puncto Wünsche bisher einen
aufwändigen Umweg gemacht haben. Entscheidend ist, dass Sie den Unterschied zwischen den Wünschen kennen und sich im Zweifelsfall
immer für Ihre summenden Wünsche entscheiden. Nur die machen Sie wirklich glücklich.
Ich weiß, wovon ich rede. In einer persönlichen »Langzeitstudie« habe ich nämlich die gleiche Menge an Zeit und Energie zuerst
in einen winkenden und dann in einen summenden Wunsch investiert und dabei ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Das
kam so:
Schon als Teenager interessierte ich mich für Psychologie. Mit fünfzehn lieh ich mir die Werke von Sigmund Freud und C.G.
Jung in der Stadtbücherei aus und legte in einem Schulheft eigenständige Typologien über Nachbarn und Mitschüler an. Die Psychologie
summte also ziemlich heftig, nur offenbar zur falschen Zeit. Psychologie war damals eine junge Wissenschaft und wurde allgemein
noch mit Skepsis betrachtet. Auch bei der Berufsberatung, in die mich meine Eltern nach dem Abitur schickten, damit ich mich
erst einmal gründlich informierte. Dort riet man mir dringend, lieber das Höhere Lehramt anzustreben als die unsichere Psychologie.
Mein Vater war der gleichen Ansicht: »Lerne etwas Vernünftiges, dann kannst du dich immer selbst ernähren.« Ich war jung und
einsichtig. Also änderte ich mein Wunschziel Psychologie in Germanistik und Philosophie mit dem Endziel |22| Höheres Lehramt. Ich kann nicht sagen, dass mir das Studium keinen Spaß gemacht hätte, es war durchaus interessant, nur nicht
meine große Leidenschaft. Aber spätestens während der darauf folgenden Referendarzeit an einem Gymnasium erkannte ich, dass
ich einem winkenden Wunsch gefolgt war. Lehrerin zu sein war einfach nicht mein Ding. Zum Glück war das Summen in Richtung
Psychologie noch nicht verstummt. Kaum hatte ich das zweite Staatsexamen in der Tasche, bewarb ich mich für einen Studienplatz
in Psychologie und bekam ihn an der Uni Hamburg. Ich studierte mit Begeisterung. Die konnten nicht einmal die Statistik-Seminare
in den ersten Semestern schmälern, die mich als Mathe-Phobikerin an meine Grenzen brachten. Und auch nicht, dass ich, um das
Studium zu finanzieren, nebenher jobben musste. Hier bestätigte sich Nietzsches Satz: »Wer das Warum kennt, erträgt fast jedes
Wie.« Ich war fasziniert von allem, was die Psychologie zu bieten hatte. Nächtelang lernen? Komplizierte Fachbücher lesen?
An Wochenendseminaren teilnehmen? Klar, gerne. Und das Endergebnis: Bis heute bin ich eine leidenschaftliche Psychologin.
Ich liebe mein Fach und bin damit absolut glücklich. Das ist nicht nur meine eigene Erfahrung. In zahlreichen Coachings konnte
ich auch bei meinen Klienten feststellen: Glücklich machen nur die Wünsche, die unsere individuellen Anlagen und Neigungen
voll erfassen – nicht diejenigen, die uns offen oder heimlich von anderen vorgeschrieben werden. Der italienische Psychologe
Roberto Assagioli drückt es so aus, dass uns unser Dasein, unser Schaffen und unsere Beziehungen zu anderen ganz und gar entsprechen
sollten. Wenn Sie Ihren großen summenden Wünschen folgen, tun Sie einen wichtigen Schritt in diese Richtung.
Passen Ihre Wünsche zu Ihren Werten?
Ein Letztes sollten Sie in Bezug auf Ihre großen Wünsche noch klären: Passen sie auch zu Ihren Werten? Der amerikanische Managementtrainer
Brian Tracy sagt: »Die glücklichsten Menschen in unserer heutigen Welt sind die, die in Harmonie mit ihren innersten Überzeugungen |23| und Werten leben. Die unglücklichsten Menschen sind die, die versuchen, im Widerspruch zu dem zu leben, was sie wirklich wertschätzen
und glauben.«
Es lohnt sich also, dass Sie sich Ihre wichtigsten Werte bewusst machen und sie mit Ihren Wünsche abgleichen. Wir alle möchten
uns gut fühlen und unangenehme Gefühle vermeiden. Dazu hat jeder einen einzigartigen Code entwickelt, in dem verschlüsselt
ist, was er mit Freude oder Leid gleichsetzt. Dieses Orientierungssystem sind unsere Wertvorstellungen. Sie sind so individuell
wie ein Fingerabdruck. Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens gelernt, bestimmte Werte
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