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Wunschkonzert: Roman (German Edition)

Wunschkonzert: Roman (German Edition)

Titel: Wunschkonzert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Hertz
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tanzen, flirten hier und da.«
    »Hmm …« Ich zögere. »Weiß nicht. Ehrlich gesagt würde ich heute lieber zu Hause bleiben.«
    »Och, nun sei nicht so! Lass uns doch mal ein bisschen Spaß haben.«
    »Ich erinnere mich noch sehr gut daran, was passiert ist, als ich auf deinen Rat hin das letzte Mal ein bisschen Spaß hatte«, gebe ich düster zurück und nehme einen großen Schluck Wein aus meinem Glas. Miriam seufzt.
    »Du sprichst von Martin, richtig?« Ich nicke wütend.
    »Und dabei denkst du an Tim.« Diese Frau kennt mich wirklich wie ihre Westentasche. »Warum hast du ihn denn nicht einfach mal zurückgerufen, wenn du immer noch an ihm hängst?«
    »Weil er mir zum einen nicht einmal eine Nachricht hinterlassen hat … und ich zum anderen schlicht nicht weiß, was ich ihm sagen sollte«, erläutere ich meine Beweggründe, die genau genommen Nichtbeweggründe sind.
    »Wie wär’s denn mit:
Hi, Tim! Hier ist Stella. Hast du Lust, mit mir einen Kaffee trinken zu gehen?
«, schlägt Miriam vor.
    »Und wenn er dann
nein
sagt?«
    »Geht ihr keinen Kaffee trinken.«
    »Haha!«, gebe ich zurück. »Sehr witzig.«
    »Nein«, widerspricht Miriam, »das ist nur sehr wahr. Wenn du ihn anrufen würdest, wüsstest du wenigstens, woran du bist. So bleibt dir nur unbefriedigendes Rätselraten.«
    »Da muss ich gar nicht groß Rätsel raten. Ich hab ihn ja mit dieser Lucy-Lou gesehen.«
    »Und er dich mit Martin«, kontert meine Freundin. »Beziehungsweise er weiß, dass du mit Martin geschlafen hast.«
    »Können wir bitte das Thema wechseln?«, maule ich.
    Miriam hebt gespielt abwehrend die Hände. »Bitte! Ich meine ja nur: Wenn ich du wäre, würde ich auf alle Fälle heute Abend zu dem Konzert gehen, statt hier rumzusitzen und Trübsal zu blasen.«
    »Du bist aber nicht ich.«
    »Was für ein Glück!«
    »Vielen Dank auch!«
    »Das war doch so nicht gemeint«, gibt Miriam sich versöhnlich. »Ich will doch nur dein Bestes.«
    »Du klingst schon wie meine Mutter.«
    »Vergleich mich bloß nicht mit deiner Mutter!« Sie verdreht übertrieben die Augen. »Nur weil ihr euch jetzt super versteht, heißt das noch lange nicht, dass ich das als Kompliment auffasse.«
    »Ist ja schon gut«, lenke ich ein.
    »Jedenfalls, um noch mal auf Tim zurückzukommen«, fängt Miriam ein weiteres Mal mit dem unleidigen Thema an.
    »Weißt du was?« Ich springe aus meinem Sessel. »Du hast recht, wir gehen tanzen! Ist alles besser, als mit dir stundenlang über Tim Lievers zu diskutieren, darauf habe ich gerade heute Abend überhaupt keinen Bock!« Ein breites Grinsen tritt auf das Gesicht meiner Freundin.
    »Ha!«, ruft sie. »Prima, ich wusste, dass ich dich so kriege!«
     
    Nachdem wir uns umgezogen und aufgehübscht haben, sind wir um halb neun bereit, das Haus zu verlassen. Obwohl ich vorhin nicht die geringste Lust zum Ausgehen hatte, habe ich schlagartig bessere Laune. Was so ein kleines Styling in Sachen Gemüt doch bewirken kann.
    »Aber damit das klar ist«, ermahne ich Miriam, als wir durch die Haustür nach draußen gehen, »wir bummeln nur gemütlich durch die Schanze, essen irgendwo eine Kleinigkeit, tanzen ein bisschen in einem Club und nehmen einen Absacker in einer Bar. Auf die Reeperbahn bringen mich heute keine zehn Pferde!«
    »Aye, aye, Sir«, erwidert Miriam und salutiert kichernd. »Heute nur das ganz kleine Programm.«
    Mein Handy klingelt. »Moment«, sage ich und krame es aus der Tasche. »Hallo?«, melde ich mich. Im ersten Moment höre ich nur seltsame Geräusche, diffuses Stimmengewirr, im Hintergrund Musik. »Hallo?«, frage ich noch einmal nach.
    »Stella?«, erklingt eine Stimme. »Ich bin’s, Tobias.«
    »Tobi?«, frage ich überrascht, denn seit meinem Ausscheiden bei World Records habe ich von meinem früheren Kollegen nichts mehr gehört. Und natürlich fängt mein Puls sofort an zu rasen, denn mir ist klar, wo er gerade steckt: beim Auftritt der Reeperbahnjungs. »Was gibt es denn?«, will ich wissen, meine Stimme zittert merklich.
    »Du musst sofort herkommen«, erklärt er.
    »Herkommen?«, wiederhole ich. Miriam wirft mir einen fragenden Blick zu.
    »Ja«, antwortet er, »auf den Kiez, zum Album-Release-Konzert.«
    »Wieso muss ich zum Auftritt der Reeperbahnjungs kommen?«
    Miriam reißt überrascht die Augen auf und fängt an, mir irgendetwas, das ich nicht verstehe, zu gestikulieren. Tobias sagt derweil etwas, aber es knackt und rauscht so dermaßen laut in der Leitung, dass ich ihn nicht

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