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nützlich sein können.
Wären Cassie oder Louise zugegen gewesen – sie hätten sich vor Kichern nicht eingekriegt. Aber ich so ganz allein … Ich stellte mir vor, ich läge gefesselt und alle viere von mir gestreckt in einer Riesenwanne, während ein Unbekannter mir warmes Wasser über den Unterleib goss. Ohhhh …
Hastig trollte ich mich aus der Regalreihe hinaus und fand mich bei den Videos wieder, und zwar im für Schwule reservierten Sektor. Wahllos griff ich mir eine der Boxen: „Wilde Waldbuben“. Die Schauspieler waren über und über dicht behaart. Wieso hatte Wade nicht so ausgesehen? Das Video allerdings hätte ihm wohl besser gefallen als mir.
Oben auf dem Gestell thronte wie der Losbuden-Hauptgewinn beim Jahrmarkt ein lavendelfarbener, etwa einen halben Meter langer Plüschpenis. Direkt daneben stand ein enormes Paar grüner Plüschbrüste, ausgestattet mit einem Trageriemen, den man sich um den Hals schnallen konnte.
Ich lächelte und entkrampfte mich allmählich. Sinn für Humor hatte der „Purple Palace“ allemal.
Ich schlenderte weiter, und dann vernahm ich Stimmen. Ich schaute auf und sah, wie ein Paar, beide etwa Mitte zwanzig, Gleitmittel untersuchte.
Zwei Frauen etwa meines Alters stöberten durch die Regale mit anzüglichen Grußkarten. Ein weiteres junges Paar sah sich Dessous an. Kein einziger Mann war allein hier drin. Ältere Herrschaften überhaupt nicht.
Nichts entsprach meinen Erwartungen. Alle sahen aus wie ich, nur weniger verstohlen. Es gab keinen Grund, verschämt zu sein, doch noch immer konnte ich die Drückebergerin in mir nicht unterdrücken. So vor aller Augen für meinen persönlichen Lustgewinn einzukaufen, dazu fühlte ich mich zu ungeschützt.
Ich raffte mich auf zur Vibratorabteilung, verlangsamte aber meinen Schritt beim Anblick der für die Männerwelt gedachten Spielzeuge. Da gab es einen batteriebetriebenen Latexmund mit lauter Gumminoppen, als seien es Hunderte von Zähnen. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass einer den Mumm aufbrachte und seinen Zipfel da hineinwagte. Dann eine Vulva, komplett mit Schamhaardreieck. Bloß Vulva, sonst nichts. Keine Schenkel, kein Unterleib, kein Po. Wie von einem Kadaver abgetrennt.
Betrachteten Männer etwa Dildos auch so?
Ich ging weiter. Als Nächstes gabs auf einer Schnur aufgereihte Plastikkugeln, die man sich von hinten einführen konnte, weiterhin einen vibrierenden Finger (wie faul musste man eigentlich sein, um sich so was zu kaufen?), eine Hand, die aussah, als sei sie einem Mannequin abgefallen, und dann Dildos.
Künstliche Penisse von bislang ungeahnter Größe, für die ich mir beim besten Willen keinen praktischen Nutzen vorstellen konnte, es sei denn, man wollte einen neben der Haustür deponieren und als Einbrecherabwehrwaffe einsetzen. Der Anblick eines zu allem entschlossenen Frauenzimmers mit einem solchen Monsterprügel in der Hand reichte wahrscheinlich aus, um jeden Mann in die Flucht zu schlagen. Und falls die Abschreckung versagte: Eine ordentliche Watschen vor die Schläfe mit dem Ding, und der Unhold ging k.o.
Ich sah die Schlagzeile regelrecht vor mir: Frau überwältigt Angreifer mit künstlichem Riesenphallus! Und der eigentliche Artikel: Die Polizei ist übereinstimmend der Ansicht, dass sich ein Glied aus Silikon besser zur Abwehr einer Tätlichkeit eignet als Schusswaffen. Seine Biegsamkeit erinnert an einen Gummischlauch und hinterlässt keinerlei Spuren außer einer roten Delle von der Form einer Eichel. Attacken mit einem Riesenphallus firmieren mittlerweile in einschlägigen Kreisen unter dem Begriff „Dödel-Dresche“.
Um ein Haar hätte ich mir einen von diesen Schreckgespenstern angeschafft, aber der einzige, der mir zusagte – einer mit grotesken, fingerdicken Adern, die seitlich aufwärts strebten – sollte 85 Dollar kosten. Pech.
In der Vibrator-Ecke war keine Menschenseele, und so traf ich meine Wahl so rasch ich konnte, auch wenn es einen Augenblick bei der Entscheidung über den Durchmesser hakelte. Nahm man einen zu kleinen, erwies sich der ganze Kauf als witzlos. War er zu groß, wurde die Sache unangenehm. Am Ende erstand ich einen der leicht gebogenen, die angeblich auch den G-Punkt stimulieren können, und ließ nur zu gern die rosaroten Dinger links liegen, bei denen unten an der Wurzel so Latexnoppen sitzen, die einem beim Orgasmus mit langer Zunge die Klitoris kitzeln.
Mit dem in einer Schachtel verpackten Massagestab in der Hand und der durchsichtigen Seite
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