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Meinung. Weißt du, die lässt sich so schnell von keinem was gefallen.“
Ich fragte mich, bis zu welchem Grad ich mir etwas gefallen ließ, und falls ja, ob mich das unattraktiver machte. Außerdem konnten meine überstrapazierten Zahndoktorenwitze wohl kaum mit ihren Gerichtsdramen konkurrieren.
„Meinst du, es könnte was werden mit ihr?“
„Weiß ich nicht.“
„Immer noch nicht?“
„Immer noch nicht“, sagte er.
„Ist sie hübsch?“
„Sie sieht aus wie die Lucy Lawless, die Hauptdarstellerin aus der Xena-Serie.“
„Du machst Witze.“
„Durchaus nicht.“
„Tja“, sagte ich, und nun wollte ich gern dagegenhalten. „Ich hatte was mit ‘nem Polizisten.“
Seine Zehenmassage hörte jäh auf. „Wann?“
Ich erzählte ihm die Geschichte, überflog dabei zwar eilig die Passage, wo Petes Hände meine Brüste bearbeiteten und ich versucht hatte herauszufinden, ob sich irgendwo in seinen Jeans eine Erektion versteckte, ließ jedoch Scott durchaus den Kern der Ereignisse erkennen.
„War alles halb so wild“, sagte ich abschließend. „Bisschen knutschen und fummeln, er pennt ein, ruft nicht mehr an. Was solls. Weiter gehts.“
„Weißt du, vom Knutschen kann man sich Herpes zuziehen.“
„Danke für die Nachhilfe“, erwiderte ich schnippisch.
„Hatte er irgendwelche schorfigen Stellen um den Mund?“
„Meinst du etwa, dann hätte ich ihn geküsst? Also, in der Hinsicht zumindest Entwarnung. Wenn keine offenen Stellen da sind, kann man sich auch nicht anstecken. Stimmts?“
„Hätten aber in der Mundhöhle sein können. Oder womöglich stand er kurz vor dem Ausbruch und war noch nicht sichtbar.“
„Willst mich wohl Bange machen, was?“ fragte ich.
„Tuberkulose. Maul-, Hand- und Klauenseuche.“
„Was zum Teufel soll das denn sein? Kriegen so was nicht Schafe?“
„Das ist Maul- und Klauenseuche. Maul-, Hand- und Klauenseuche hingegen verursacht Bläschen an den genannten Körperteilen. Ist ‘n Virus.“
„Hör ich zum ersten Mal.“
„Tritt überwiegend bei Kindern auf“, sagte er.
„Ich knutsche ja nicht mit Kindern.“
„Syphilis kommt auch noch infrage.“
„Das ziehen sich einige immer noch zu? Ich dachte, das sei ausgerottet, wie die Pocken.“
„Von wegen!“
„Du verleidest mir das Knutschen noch endgültig. Soll ich mich etwa auf Umarmungen und Händchenhalten beschränken?“ Allmählich überkam mich ein ungutes, schleimiges Gefühl, als wäre es besser gewesen, ich hätte nach dem Heimkommen mit einem Schuss Whisky gegurgelt. Nicht, dass wir Whisky im Hause hatten. Mit Preiselbeersaft vielleicht?
„Umarmungen sind wahrscheinlich weniger riskant, aber dass du mir ja nicht die Krätze kriegst!“
„Jetzt mach aber mal ‘nen Punkt! Je mehr du redest, desto weniger glaube ich dir auch nur ein Wort!“ Ich trat ihm sachte vors Bein und stand auf. „Ich verziehe mich wohl besser.“
„Musst du aber nicht. Ich habe fürs Abendessen eingekauft.“ Ich sah ihn an, und er fuhr hastig fort. „Ich koche dir was als Dankeschön, weil du extra hergekommen bist und mir die Hosen gemacht hast. Im Grunde ist es Bestechung, denn du sollst auch noch meine Kissenhüllen und den Überwurf in deinen Terminkalender quetschen.“
„Stellst du dir dabei ein bestimmtes Farbarrangement vor? Oder einen Stil?“ fragte ich, obwohl ich viel lieber erfahren hätte, was hier eigentlich vorging. Wir kannten uns schließlich eine Ewigkeit, so dass ich nicht sicher war, ob das auf einen Annäherungsversuch hinauslief oder auf bloße Herzlichkeit. Vielleicht hatte er keine Lust, den Abend allein zu verbringen, und wünschte sich Gesellschaft, so wie ich gern Louise zum Essen einlud oder wie Cassie und ich gern bei einem Tässchen Tee quatschten.
Und womöglich flirtete er auch ein ganz kleines bisschen, etwa so, wie ich meinerseits mit ihm flirtete, weil wir beide wussten, es kam sowieso nichts dabei herum. Es war harmlos. Er war schließlich Louises Ex und würde deswegen in irgendeiner Weise immer ihr gehören.
Ich konnte schlecht mit der Tür ins Haus fallen und ihn fragen, ob seine Absichten über das rein Platonische hinausgingen, denn wie immer auch die Antwort ausfiel: Allein die Frage hätte unserer Freundschaft eine gehörige Delle verpasst und eine empfindliche Klippe geschaffen, die es in Zukunft zu umschiffen galt. Deshalb machte es von vornherein keinen Sinn, lange darüber zu spekulieren.
War natürlich leichter gesagt als getan.
„Weiß auch
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