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nicht, irgendwelche warmen Farben“, unterbrach Scott meine Gedanken. „Die Bezüge, die ich habe, mag ich nicht. Sehen irgendwie hässlich aus“, sagte er und klopfte mit der flachen Hand auf die hellgrünen Leinenhüllen der Sofakissen. „Weiß der Geier, wieso ich mir die angeschafft habe.“
„Ich auch nicht“, sagte ich. Er hatte sie in Grün und in Weiß, mit stumpfen Metallknöpfen, welche die offenen Seiten verschlossen. „Ich könnte ja die Kissenfüllungen nehmen und sie lediglich neu beziehen. Käme billiger. Preisvorstellung?“
„Wie viel können denn so Kissenbezüge kosten?“
„Louise und ich, wir haben heute in einem Laden auf der 23. Straße Kissen für über zweihundert Dollar gesehen.“
Er starrte mich mit offenem Mund an. „Was – pro Stück?“
„Quatsch, keine Bange. So viel wirst du nicht berappen müssen“, sagte ich und schmunzelte dabei. „Wäre aber gut möglich, dass du ein paar Zähne mehr extrahieren musst, um meine Rechnung zu begleichen.“
„Ich könnte dich jederzeit in zahnmedizinischen Leistungen bezahlen. Da könnten wir den Preis aushandeln.“
„Glaube ich nicht“, sagte ich, denn bei dem Gedanken schlug mein Magen einen solchen Purzelbaum, dass mir speiübel wurde.
Er warf mir jenen Blick zu, mit dem Eltern ihre Sprösslinge strafen, wenn die ihnen eine besonders dürftige Entschuldigung dafür bieten, warum sie ihren Rosenkohl nicht aufzuessen brauchen, und dann stand er auf, um sich ans Kochen zu begeben.
Ich bot ihm meine Hilfe an, doch er verscheuchte mich, und stattdessen erforschte ich sein Wohnzimmer und überschlug schon mal die Stoffe, die mir für die Kissen geeignet schienen. Gobelin wäre nicht übel, mit dichtem goldenen Fransenbesatz.
„Was dagegen, wenn ich mal kurz in dein Schlafzimmer gehe?“ fragte ich. „Natürlich nur wegen der Ideen für die Tagesdecke.“
Er blieb, eine Schüssel mit irgendetwas aus dem Kühlschrank in der Hand, wie angewurzelt stehen.
„Ich schnüffele auch nicht rum“, sagte ich. „Und schmutzige Unterwäsche wird übersehen. Versprochen.“
„Aber … aber lass mich erst kurz aufräumen“, sagte er, stellte die Schüssel auf die Arbeitsplatte und fegte blitzartig vor mir ins Schlafzimmer. Ich hörte, wie er herumrumorte und auf dem Parkett herumtappte, wie Kleiderschranktüren aufgingen und zuklappten. Ich war baff. Wenn er doch von vornherein wusste, dass ich ihm eine Tagesdecke fabrizieren sollte – wieso, bitte schön, hatte er dann nicht sein Schlafzimmer in Ordnung gebracht, damit ich einen Blick hineinwerfen konnte?
Schließlich tauchte er wieder auf. „Okay“, sagte er und wirkte ziemlich verschreckt.
„Pornos verstaut?“
Er machte große Augen.
„Der Polizist hat gesagt, alle Männer ziehen sich Pornos rein.“
„Alle nicht.“
„Das ist kein Dementi.“
„Ich weigere mich, mich selbst zu belasten“, beharrte er.
„Ach, Blödsinn. Koch weiter“, sagte ich und schlüpfte an ihm vorbei in sein Zimmer. Er starrte mir nach, und ich verscheuchte ihn mit einer Handbewegung, so lange, bis er sich endlich trollte.
Und dann war ich allein im männlichen Allerheiligsten.
Ich war durchaus versucht, ein wenig zu schnüffeln, mich durch seine Kommodenschubladen und medizinischen Schränkchen zu wühlen, unter sein Bett zu spähen, aber ich widerstand der Versuchung. So mir nichts, dir nichts hätte ich sein Vertrauen nicht missbrauchen können, ohne mich mies dabei zu fühlen.
Wenngleich ich in der Tat liebend gern gewusst hätte, ob irgendwo eine noch ungeöffnete Schachtel Kondome schlummerte und auf den Ablauf des Haltbarkeitsdatums wartete, ein Symbol der Hoffnung und Enttäuschung zugleich. Ich wollte mir zwar nicht ausmalen, wie Scott mit jemandem ins Bett stieg, doch dass er zumindest drauf aus war, das wollte ich mir durchaus vorstellen. Aus irgendeinem Grund gefiel mir die Vorstellung, er schmachte sexuell frustriert vor sich hin.
Wenn ich schon nichts abbekam, wieso sollte er dann was kriegen? Lucy Lawless, die Lex-Lady, die konnte mich kreuzweise.
In seinem Schlafzimmer gab es nicht viel zu sehen, abgesehen von dem üblichen Durcheinander unnötig komplizierter Elektronikgeräte: auf dem Nachttischchen Radiowecker mit CD-Laufwerk, welcher in Digitalzahlen die Uhrzeit an die Zimmerdecke projizierte, dann TV- und DVD-Anlage sowie ein neumodisches Ding, welches einschläfernde Töne von sich gab, von Regentropfen über Brandungsrauschen bis hin zu Grillengezirpe, und
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