X-Wing 01 - Angriff auf Coruscant
konnte Corrans Enttäuschung spüren. Genauso habe ich mich gefühlt, als Luke mir beim Angriff auf den ersten Todesstern befohlen hat, den Graben zu verlassen. »Raus hier, Corran. Sie können hier nichts mehr erreichen.«
Corran klang bedrückt. »Zu Befehl, Sir. Was werden Sie machen?«
»Unser Ziel ist es, den Tunnel zu sprengen, und die anderen können den Imps nicht lange genug entkommen, um es zu versuchen.« Wedge Antilles lächelte. »Was die Jungs hier aufgebaut haben, sollte eigentlich jeden Durchschnittspiloten abschrecken. Ich werde sie daran erinnern, daß in der Sonderstaffel keine Durchschnittspiloten sind.«
35
Kirtan Loor zupfte am Saum seiner Jacke und rückte nervös seine Mütze zurecht. Er hätte sich bei seiner Rückkehr nach Coruscant gern selbstsicherer gefühlt, aber dazu hatte er leider keinen Grund. Seine Aufgabe hatte in der Zerstörung der Sonderstaffel bestanden, und die Hälfte der Staffel war zwar vor Borleias abgeschossen worden, aber die andere Hälfte, darunter Wedge Antilles und Corran Horn, war immer noch einsatzfähig. Tatsächlich hatte die Staffel erstaunlich viel Schaden angerichtet, während er versucht hatte, sie zu zerstören, und Kirtan konnte sich nicht vorstellen, daß Ysanne Isard guter Laune sein würde.
Er lächelte dünn. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, daß sie je guter Laune ist.
Die Tür zu ihrem Büro glitt auf, und Kirtans Lächeln verschwand. Isard trug wieder die scharlachrote Admiralsuniform, komplett mit dem schwarzen Trauerband am linken Arm. Ihr Haar war zurückgekämmt und wurde im Nacken von einer schwarzen Spange gefaßt. Sie winkte ihn herein; die Freundlichkeit dieser Geste spiegelte sich allerdings nicht in ihrer Miene wider. Ihre Augen verkündeten, Unheil, aber Kirtan hatte zumindest nicht das Gefühl, in unmittelbarer Gefahr zu sein.
»Bitte, Agent Loor, kommen Sie herein. Ich hoffe, die Reise von Borleias hierher hat Sie nicht zu sehr ermüdet.«
Er schüttelte den Kopf und versuchte, jede Spur von Erschöpfung zu verbergen. »Ich muß mich entschuldigen, nicht früher eingetroffen zu sein. Es gab eine Verzögerung in meinem ursprünglichen Zeitplan, daher die Verspätung von einer Woche.«
»Ich weiß. Eine andere Operation verlangte nach den Mitteln, die ich eigentlich zu Ihrer Rückkehr hatte nutzen wollen.« Lässig ging sie über seine Verspätung hinweg - was Kirtan ein wenig ärgerlich fand, denn schließlich war sie es gewesen, die diese Verspätung verursacht und ihm eine Woche auf Toprawa eingebracht hatte. »Ich hoffe, Sie haben Ihre Zeit auf Toprawa gut verbracht?«
»Gut?« Toprawa war ein Transferpunkt der Rebellen für die gestohlenen Daten über den ersten Todesstern gewesen. Als Strafe für die Komplizenschaft mit der Rebellion war der Planet in ein vorindustrielles Stadium zurückgeworfen werfen, in dem den Einheimischen nur Banthas als schnellstes Transportmittel und Feuer als höchstentwickelte Form der Energiegewinnung geblieben waren. Die imperialen Streitkräfte residierten in glitzernden Festungen, die die ganze Nacht erleuchtet blieben, als Monumente dessen, was die Leute auf Toprawa durch ihren Aufwand verloren hatten.
»Sie haben die Leiden der Bewohner studiert, ja?« Sie zog die dunklen Brauen zusammen. »Sie haben gesehen, was aus ihnen geworden ist.«
Kirtan schluckte. »Ich habe es gesehen, ja. Sie leben im Elend.«
»Und Sie haben einer ihrer Feierlichkeiten beigewohnt?« Er nickte. Die »Feierlichkeiten« hatten darin bestanden, daß eine Kompanie Sturmtruppen einen Karren mit Getreidesäcken in die Mitte eines Dorfs fuhr. Um das Getreide zu erhalten, mußten die Dorfbewohner auf dem Boden kriechen, weinend und den Tod des Imperators beklagend, Sie erhielten die Lebensmittel entsprechend der Einschätzung, die die Soldaten von der Ehrlichkeit ihrer Trauer hatten. Kirtan war zu der Ansicht gekommen, daß viele von ihnen inzwischen den Tod des Imperators ehrlich bedauerten.
»Diese Leute, Agent Loor, hatten sich mit den Mördern des Imperators verbündet. Sie haben gelernt, daß ihre Taten nicht ungesühnt bleiben, und sie bedauern ihren Verrat.« Sie senkte die Lider ein wenig. »In ihrer Arroganz wagten sie zu glauben, der Imperator sei überflüssig und könne ersetzt werden. Nun wissen sie, daß dies nicht zutrifft. Alles Gute in ihrem Leben kommt vom Imperium. Man hat ihnen die Wahrheit gezeigt, und nun leben sie für eine Chance, daß man ihnen wieder Zutritt zu unserer Gemeinschaft
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