X-Wing 01 - Angriff auf Coruscant
Freundes haben würde. Seine Ruhe schien eher aus der Überzeugung zu resultieren, daß er den Tunnel unbedingt zerstören mußte, und aus dem Wissen, daß ihn die Bodentruppen nicht aufhalten konnten.
Als er noch einen Kilometer vom Ziel entfernt war, drosselte Wedge die Geschwindigkeit und kehrte den Schub um. Während die Laser des Landfahrzeugs versuchten, ihn vom Himmel zu brennen, fiel der X-Flügler wie ein Stein. Praktisch im freien Fall stürzte er auf den Talboden zu. Die Schützen, die vielleicht glaubten, ihn tatsächlich getroffen zu haben oder aber erschrocken über diesen unkontrollierten Sturz waren, stellten das Feuer ein.
Nicht, daß das etwas bedeutet hätte. Hundert Meter über dem Boden schaltete Wedge den Hub ein, und das Jaulen der Generatoren erstickte Mynocks ängstliches Schreien. Der Sturz des Jägers endete plötzlich in einem Hüpfen, kaum fünf Meter über dem Sandboden. Sand wirbelte um den X-Flügler, und die Laser im Geschützturm des Kampfwagens senkten sich. Hinter dem gepanzerten Fahrzeug, deutlich sichtbar im roten und goldenen Licht des brennenden Betonmischers, sprangen Sturmtruppen und Handwerker aus dem Weg.
Wedge reduzierte den Schub vollständig, wandte dem Kampfwagen mit Hilfe des Ruders die Nase zu und drückte auf den Auslöser. Das bläuliche Energiegeschoß drang durch die Windschutzscheibe des Wagens und schmolz sich seinen Weg tief nach drinnen. Dort explodierte der Torpedo, ließ das Fahrzeug anschwellen und beulte seine scharfen Kanten aus, bevor die gepanzerte Hölle zerriß. Splitter schossen in alle Richtungen. Sie brachten die Schilde des X-Flüglers einen Augenblick zum Sprühen, aber dennoch konnte Wedge sehen, wie das hintere Ende des Kampfwagens über den Tunnel weggerissen wurde.
Im Licht der brennenden Überreste zeichnete sich der Tunnel deutlich ab.
Wedge schaltete auf Laser um und drückte den Auslöser. Mit Hilfe der Ruder schob er den X-Flügler vor- und rückwärts, deckte Baufahrzeuge und Plastahl-Gebäude mit roten Energiesalven ein. Gerüste brachen zusammen, und halbflüssiger Stahlbeton drang aus brennenden Behältern. Soldaten rannten umher und suchten nach Deckung. Er strengte sich nicht an, auf sie zu zielen - die Waffen eines Sternjägers zu nutzen, um ein einzelnes Lebewesen zu töten, war genau so, als würde man mit einem Lichtschwert lose Fäden von einem Kleidungsstück trennen. Es funktionierte zwar, aber es gab einfachere Methoden, die viel ökonomischer waren.
Er schaltete wieder auf Protonentorpedos um. Er zielte auf die Tunnelröhre, schoß die Raketen ab und brachte anschließend sein Schiff mit Hilfe des Hubgenerators wieder hoch in die Luft.
Die Torpedos brachen in einem Funkenregen durch den Tunnel. Erst zehn Meter hinter dem Tunnel explodierten sie. Die Druckwelle ließ den X-Flügler erbeben. Sie zerriß auch den Tunnel und ließ sämtliche Feuer in den Fahrzeugen verlöschen. Die Felswände erzitterten, Geröllawinen gingen nieder. Das blendende Licht der Explosion gewährte Wedge einen letzten Blick auf die vollständige Zerstörung seines Ziels, dann implodierte der Feuerball, und das Tal lag wieder im Dunkeln.
Wedge erlaubte sich ein Lächeln. »Der Tunnel ist hinüber. Und jetzt kümmern wir uns um mein Ziel.«
Wedge ging auf Höchstgeschwindigkeit und warf die inzwischen leere Treibstoffkapsel ab. »Hier Sonderführer. Auftrag ausgeführt.«
»Vier hier. Alle Taranteln abgeschossen, die Staffel in Sicherheit. Libellen und Sonderstaffel auf dem Weg zu Ihnen.« Bror hielt einen Augenblick lang inne. »Wir werden vor denen ankommen.«
»Zeit für den Heimflug, Sonderstaffel. Verschwinden wir von hier.« Wedge brachte seinen Jäger auf einen Kurs, der ihn zu den anderen vier Schiffen der Staffel bringen würde. »Neun ist schon auf dem Weg nach draußen und wird melden, wenn es dort Hindernisse gibt.«
»Negativ, Sonderführer.« Die Unruhe in Nawaras Stimme senkte sich wie Eis über Wedge. »Ich habe alles überprüft. Ich kann Neun nirgendwo entdecken.«
Wütend auf sich selbst, dachte Corran einen Augenblick lang daran, Commander Antilles' Befehl einfach zu mißachten und ihm trotzdem Deckung zu geben. Aber dieser Gedanke überlebte nur so lange wie Peshk beim ersten Angriff auf Schwarzmond. Er hat recht. Du hast fast keinen Treibstoff mehr. Er hat dir einen Auftrag gegeben, und den wirst du ausführen. Mach, daß du hier rauskommst und sieh nach, ob am Aussprungpunkt alles in Ordnung ist.
»Pfeifer,
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