X-Wing 01 - Angriff auf Coruscant
sich am Fußende nieder und sah ihn stirnrunzelnd an. »Wir haben gerade gehört, daß man dich unter Arrest gestellt hat und vor ein Kriegsgericht bringen will. Wie geht es dir?«
Corran zuckte die Achseln. »Gut.«
Erisi Dlarit schob sich das Haar aus der Stirn und setzte sich auf Ooryls Bett. »Bist du nicht wütend? So behandelt zu worden, nach allem, was du getan hast?«
Er zögerte. Bei ihrer Rückkehr auf die Aufschub hatte Wedge ihn beiseite genommen und ihm gesagt, General Salm wolle ihn vor Gericht bringen, wegen Insubordination, Befehlsverweigerung und Aneignung eines Bombergeschwaders. Wedge hatte gemeint, die Anklage werde vermutlich niedergeschlagen, angesichts dessen, was Corran bei Vladet geleistet habe, aber bis dahin solle er sich als unter Arrest betrachten. Auf diese Weise hatte der Commander Corran die Möglichkeit gegeben, seine Disziplinarstrafe vertraulich zu behandeln, bis sie offiziell bestätigt würde.
»Ich glaube, ich bin nicht wütend.« Corran war selbst überrascht über diese Erkenntnis, aber er verspürte tatsächlich nicht diese überschäumende Wut, die er empfunden hatte, nachdem man den Mörder seines Vaters auf freien Fuß gesetzt hatte, ohne daß auch nur Anklage erhoben worden wäre. »General Salm hat gar keine andere Wahl. Was ich getan habe, war ziemlich dumm und riskant - und ich habe eine seiner Staffeln in Gefahr gebracht.«
Der Twi'lek ließ zu, daß einer seiner Kopfschwänze über Rhysatis Schulter rutschte und leicht ihren Hals streifte. »Wenn der General keine Meldung über den Vorfall machen würde, wäre die militärische Disziplin in Gefahr. Jeder Pilot, der eine verrückte Idee hätte - nicht, daß ich damit dein Vorgehen als verrückt bezeichnen möchte -, würde die Befehle verweigern und sich sehr wahrscheinlich umbringen lassen.«
Erisi beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt. Corran bemerkte, daß der Reißverschluß ihres Overalls weit genug offenstand, um ihm großzügig Einblick in ihr Dekollete zu gewähren. »Aber Corran hat sich nicht umbringen lassen...«
Corran lächelte. »Ich war aber auch nicht weit davon entfernt. Einer von diesen Schweinefliegern hat seine Torpedos zu spät abgeschossen. Sie haben meine Zielpeilung verloren, sie aber wieder aufgegriffen, als ich mich von der Berserker entfernte. Als ich merkte, daß sie immer noch hinter mir her waren, lief noch das Zufallsgenerator-Programm, mit dem Pfeifer meinen Anflug auf die Fregatte gesteuert hatte. Ich wollte ausbrechen, aber er hatte mich in einem Winkel von zwanzig Grad festgenagelt, also konnte ich nur geradeausfliegen.«
»Und wie bist du dann.?« Selbst ein verwirrtes Stirnrunzeln tat Erisis Schönheit keinen Abbruch.
»Ich sagte Pfeifer, er solle es abschalten. Und damit meinte ich natürlich das zufällige Manövrieren. Pfeifer, der eine etwas direktere Art der Problemlösung bevorzugt, hat einfach die Zielpeilung abgeschaltet, die die Torpedos zu mir führte. Sie haben ihr Ziel verloren, konnten es nicht wiederfinden und explodierten. Die Sekunde oder so, die sie bis dahin brauchten, genügte, um mich aus ihrer Nähe zu bringen.«
Rhysati lächelte und tätschelte sanft Nawaras Kopfschwanz. »Ja, wir sind alle froh, daß dein R2 sich so gut um dich kümmert. Und zumindest ich möchte mich für das bedanken, was du da draußen getan hast. Diese Fregatte hätte viele von uns getötet, wenn wir versucht hätten, auf die übliche Weise rauszukommen.« Der Twi'lek nickte. »Auf die übliche Sonderstaffel-Weise - unter Hinterlassung von X-Flügler-Trümmern.«
Die Thyferranerin sah Nawara an. »Wir haben jetzt unsere eigenen Traditionen, und Corrans mutige Tat ist ein Teil davon. Wir haben bei drei Einsätzen keinen einzigen Piloten verloren -und dabei hat Commander Antilles uns zu Anfang gesagt, einige würden die ersten fünf Einsätze nicht überleben.«
»Erisi, wir haben eine Pilotin verloren.« Corran kratzte sich an der Brust, wo ihn der Schuß des Soldaten getroffen hatte. »Und wir hätten beinahe drei weitere verloren. Fang nicht an, uns für unverwundbar zu halten. Unsere bisherigen Einsätze waren relativ unkompliziert.«
»Das weiß ich, Corran. Ich glaube nicht, daß wir unter einem Schutzzauber stehen.« Etwas in ihrem Blick hatte sich geändert, aber Corran konnte keinen Zorn auf ihrer Miene erkennen. »Wenn man die Geschichte der Staffel studiert, erfährt man, daß bei unkomplizierten Einsätzen immer alles gut ging. Trotzdem, unsere
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