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X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen

X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen

Titel: X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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Ruluwoor?«
    Mirax richtete sich wieder auf und tippte sich mit dem Finger ans Kinn. »Klingt selonisch.«
    »Ist es auch.« Iella grinste breit. »Sag's ihnen, Corran.«
    »Nein, erzähl du es, du kannst das besser.«
    »Es stört dich nicht?«
    »Wenn ich schon in Verlegenheit gebracht werden soll, will ich es nicht noch selbst machen müssen.«
    Mirax drehte sich um und setzte sich auf die Tischkante. »Das klingt wunderbar.« Sie zwinkerte Corran zu, dann sah sie Iella an. »Mach schon, er wird's überleben.«
    »Na gut; es ist ja nicht so, daß er es zum erstenmal hören würde.« Iella lächelte, und Corran wußte, daß sie den Vorfall positiv darstellen würde. »Chertyl Ruluwoor war eine Selonierin, die zur Ausbildung zu uns geschickt worden war. Sie war groß - mindestens zwei Meter - und schlank. Selonier sind alle sehr anmutig, und sie hatte relativ kurzes, schwarzes Fell, das silbrig blau glänzte, wenn das Licht im richtigen Winkel darauf fiel. Eindeutig hinreißend, eindeutig humanoid, aber eindeutig kein Mensch.
    Der jährliche Preisball von CorSec stand bevor, und sie kannte niemanden. Selonier sind oft sehr zurückgezogen, und in der Öffentlichkeit lassen sich nur sterile weibliche Selonier sehen. In ihrer Gesellschaft sind sie diejenigen, die sich um alles kümmern und einer Familie mit fruchtbaren männlichen und weiblichen Personen vorstehen, aber sie war allein. Die Männer in unserem Dezernat haben eine Lotterie organisiert, um zu ermitteln, wer Chertyl zum Ball begleiten sollte. Jeder mußte ein Los für fünf Credits kaufen, und der Gewinner - den jeder als Verlierer betrachtete - würde das ganze Geld gewinnen, um ihn für den Abend zu entschädigen.«
    Mirax runzelte die Stirn. »Mir kommt es vor, als wäre das alles verkehrt herum.«
    Corran lächelte. »Der Preisball ist eine Tradition aus der Zeit, als der Direktor eine Tochter hatte, die nicht allein zum Ball gehen konnte, weil das unschicklich gewesen wäre. Der Direktor weigerte sich, jemandem zu befehlen, mit ihr zu gehen, aber erbefahl, daß man an der Lotterie teilnahm. Meistens ist der Preis jemand, der sich freiwillig gemeldet hat, um sich ›gewinnen‹ zu lassen, und das Geld geht an den Waisenfonds.«
    »Aber in jenem Jahr war Chertyl der Preis, und sie wußte nichts davon. Die meisten, die von dieser Geschichte wußten, fanden es ziemlich rückständig, aber man redete sich auf die Tradition heraus.«
    Gavin lächelte. »Und Corran hat gewonnen, ja?«
    »Könnte man sagen.« Iella drückte ihm die Schulter. »Er hat mit den Frauen gesprochen, die wirklich mit den anderen Offizieren auf den Ball gehen wollten, und hat dabei den Eindruck erweckt, die ganze Lotterie wäre nur ein Trick - welches Los ihr Freund auch ziehen würde, es wäre das Gewinnlos. Der Mann könnte dem nur entgehen, indem er an der Lotterie nicht teilnahm. Schließlich gestand er dann ein, daß er, wenn es unbedingt sein müßte, noch ein zweites Los nehmen würde - aber es müßte ein Geheimnis bleiben. Die Frauen drängten ihre Männer, ihr Los an Corran zu verkaufen. Als der Gewinner gezogen wurde, hatte Corran alle Lose.« Mirax strahlte ihn an. »Ziemlich einfallsreich.«
    »Na ja, ich wußte, daß es mir ohnehin an diesem Abend nicht sonderlich gut gehen würde, weil ich gerade in einer miesen Phase war, also dachte ich, wieso sollten andere nicht mit der Person auf den Ball gehen, mit der sie gehen wollten?«
    »Wie edelmütig von dir.«
    »Es wird noch besser, Mirax. Corran gab den Pool an den Fond, dann sorgte er dafür, daß es für Chertyl der Abend ihres Lebens wurde. Er mietete eine Gleiterlimousine, fand heraus, welche Blumen von Seloniern bei solchen Anlässen als angemessen betrachtet wurden, und flog in seinem X-Flügler zum einzigen Import-Floristen auf Corellia, der diese Blumen verkaufte. Er beschaffte sich sogar eine neue Ausgehuniform, die extra für diesen Anlaß geschneidert wurde. Und er bewies, daß er damit sehr gut aussehen konnte.
    Und was Chertyl anging, die sah nicht weniger umwerfend aus. Sie hatte die Figur, um eines dieser engen, glitzernden Kleider tragen zu können. Sie trug einen Halsschmuck aus Silber und Aquamarinen und ein passendes Armband, das aussah wie das Licht, das auf ihrem Fell spielte. Jede Frau wurde auf der Stelle eifersüchtig, und Corran wurde von allen Männern beneidet. Und um es noch schlimmer zu machen, die beiden waren wirklich gern zusammen. Das war etwa sechs Monate nach dem Tod seines Vaters, und

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