X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
aber schließlich gelang es ihm, 150 politische Gefangene loszueisen, im Austausch dafür, daß er sechzehn der gefährlichsten und verachtenswertesten Kriminellen der Galaxis mitnahm.
Und am Ende hatte Corran jemanden gefunden, den sie benutzen konnten, um Thyne in Schach zu halten. Wedge hatte Doole einen heuen Handel vorgeschlagen, aber der anmaßende Rybet lehnte ab. Wedge hatte ihm nahegelegt, noch einmal darüber nachzudenken, und nach einer weiteren Flugübung der Sonderstaffel beschloß Moruth Doole, daß es doch in seinem Interesse war, mitzuspielen.
»Das ist das letzte Mal, daß ich mich auf einen Handel mit euch Rebellen einlasse. Von jetzt an steht Kessel für sich allein!«
Wedge lächelte Dooles Abbild an. »Dann werden wir nicht wiederkommen, es sei denn, wir bringen einige Ihrer Freunde zurück.« Er unterbrach die Übertragung, bevor Dooles Geheul zu schmerzhaft wurde.
Zehn Minuten später brachten zwei Soldaten den letzten Gefangenen herein. Der Mann war alt, aber nicht gebrechlich. Die Hologramme, die Corran von ihm gesehen hatte, hatten nicht gezeigt, daß seine Haut so faltig, sein Fleisch so schwammig war, aber seine dunklen Augen sprühten immer noch vor Leben. Er war zwar kleiner als Corran, aber er strahlte Kraft aus. Sein volles, weißes Haar verlieh ihm außerdem eine gewisse Würde, trotz des schmutzigen Overalls.
Selbst Wedge schien beeindruckt. »Muff Fliry Vorru, ich bin Commander Wedge Antilles.«
Vorru lächelte charmant. »Angenehm. Entdecke ich da eine Spur von Corellia unter Ihrem Basic?«
»Könnte durchaus sein.«
»Ein loyaler Sohn, der gekommen ist, mich aus diesem Gefängnis zu befreien?«
»Vielleicht.«
Corran war Muff Vorru nie zuvor begegnet, aber sein Großvater hatte ihm von dem Mann erzählt. Vorru war zu Zeiten der Alten Republik für den corellianischen Sektor zuständig gewesen und hatte den Schmugglern gegenüber oft ein Auge zugedrückt, was Corellia zu einem Zentrum des Freihandels gemacht und dem Planeten einen Ruf eingebracht hatte, den er lange nicht mehr hatte loswerden können. Als Senator Palpatine sich zum Imperator erklärt hatte, hatte er in Vorru eine Art Rivalen gefunden. Prinz Xizor hatte Vorru an den Imperator verraten, aber dieser hatte den Konkurrenten nicht getötet. Man munkelte, daß Vorru sein Leben gerettet hatte, indem er Palpatine seine Akten über die unterschiedlichsten Personen im imperialen Staat und im ganzen Reich stückweise verkauft hatte.
Obwohl es Dekaden her war, seit Corellia unter Vorru zu einer Metropole des Schmuggels geworden war, träumten viele Kriminelle von diesen Tagen als dem Goldenen Zeitalter. Vorru war in der imperialen Unterwelt zur Legende geworden, und bei CorSec hatte es immer wieder Gerüchte über Abenteurer gegeben, die vorhatten, nach Kessel aufzubrechen und Vorru zu befreien.
Der Ex-Muff zuckte die Achseln, soweit seine Fesseln es erlaubten. »Was erwarten Sie von mir?«
»Kennen Sie Zekka Thyne?«
Vorru seufzte. »Ja. Aggressiv und intelligent, obwohl die Aggressivität ihm eine minimale Berechenbarkeit verleiht. Überraschen Sie ihn, und er schlägt zu. Darüber hinaus kann man ihn nicht einschätzen.«
»Wir werden ihn gegen das Imperium einsetzen, aber wir wollen nicht, daß er es übertreibt und andere verletzt.«
Der alte Mann lächelte müde. »Wenn man strategische Waffen benutzt, um einen taktischen Vorteil zu gewinnen, muß man schon ziemlich verzweifelt sein.«
»Wir leben in schlimmen Zeiten.« Wedge nickte zu Corran hinüber. »Lieutenant Horn glaubt, daß Sie Thyne unter Kontrolle halten können.«
»Ihn nicht.« Vorru schloß einen Augenblick lang die Augen. »Diejenigen, die er als Verbündete brauchen wird, wenn er zu weit gehen will - ja, das kann ich für Sie tun.«
»Und sind Sie dazu bereit?«
»Mit Vergnügen.« Vorrus selbstsicheres Lächeln spiegelte sich in seinem Blick. »Es wird gefährlich sein, aber Imperial City wiederzusehen ist das Risiko wert.«
Corran blinzelte und schaute den ebenfalls verblüfften Wedge an. Woher weiß er, daß er nach Coruscant gebracht wird?
Der alte Mann bemerkte ihre überraschten Mienen und lachte. »Wundern Sie sich nicht, daß ich in der Lage war, das herauszufinden, freuen Sie sich darüber. Wäre ich zu einer solch einfachen Schlußfolgerung nicht in der Lage, dann hätte ich wohl keine Chance, Ihren Auftrag zu erfüllen.«
12
Durch einen der langen, dunklen Korridore unterhalb des imperialen Palastes zu gehen, hätte
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