X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
Kirtan Loor normalerweise deprimiert, besonders, weil er auf dem Weg zu einer Besprechung mit General Evir Derricote war. Als Derricote ihn hergerufen hatte, hatte der General einen ziemlich manischen Eindruck gemacht - eine Verfassung, die bei ihm oft in Wutausbrüche umschlagen konnte; aber selbst diese Aussicht konnte Loors Stimmung nicht dämpfen.
Corran Horn war auf Kessel und hat Gefangene befreit. Loor gestattete sich ein Lachen, das im Korridor unheimlich widerhallte. Im Lauf der vergangenen zwei Wochen waren die befreiten Kriminellen heimlich zurück nach Imperial City gebracht worden. Die Rebellen waren dabei sehr vorsichtig vorgegangen -umfangreiche Bestechungssummen hatten die Besitzer gewechselt, um es aussehen zu lassen, als wären bestimmte Dateien nie geöffnet worden. Hätte Loor nicht durch Spitzel von der ganzen Angelegenheit erfahren, wäre ihm diese Bereicherung von Coruscants Unterwelt vollkommen entgangen.
Loor mußte sogar zugeben, daß er die Allianzleute für diesen Plan bewunderte. Kriminelle hatten eine Neigung dazu, sich als deutlich sichtbare Ziele zu präsentieren. Das Imperium mußte auf der Hauptwelt eine gewisse Ordnung aufrechterhalten, aber das funktionierte nur bis zu einem bestimmten Punkt. Indem die Allianz bestimmte Leute zurück nach Imperial City brachte, hatte sie die Organisation Schwarze Sonne wiederbelebt und bewirkt, daß von den Polizeiposten inzwischen sehr beunruhigende Berichte eintrafen.
Aber selbst die Schwarzmalerei, die diese Berichte betrieben, genügte nicht, das Bild eines Corran Horn, der gezwungen war, Kriminelle von Kessel wegzubringen, aus Loors Hirn zu vertreiben.
Drei der Leute auf der Liste waren sogar während Horns Zeit bei CorSec verhaftet worden. Es muß ihn umbringen, jemandem wie Zekka Thyne zu helfen, seiner Strafe zu entgehen. Was hätte ich dafür gegeben, dabei sein und es mit ansehen zu dürfen.
Kirtan Loor zwang sich zu einem weiteren Lachen und konzentrierte sich darauf, weiter dieses Triumphgefühl zu empfinden, aber es wollte ihm nicht länger gelingen. Seine tiefsitzende Angst vor Corran Horn unterminierte sein Überlegenheitsgefühl. Corran Horn, Gil Bastra und Iella Wessiri hatten ihn auf Corellia lange genug hinters Licht führen können, um zu entkommen, bevor er sie verhaften und einsperren konnte. Loor hatte Bastra nach einer anderthalbjährigen Suche finden können, aber Bastra hatte behauptet, dies sei ihm nur dank der Hinweise gelungen, die er, Bastra, ihm selbst gegeben hatte. Zuvor hatte Loor einmal geglaubt, Horn dicht auf den Fersen zu sein, aber das hatte sich als Fehler erwiesen, und er hatte nicht die geringste Ahnung, wo sich Iella Wessiri und ihr Mann befanden.
Die Tatsache, daß es ihnen gelungen war, ihn hinters Licht zu führen, bedeutete, daß es ihnen vielleicht auch jetzt wieder gelingen konnte. In den alten Tagen, bevor Ysanne Isard ihn nach Imperial City geholt und ihm seine Schwäche, voreilige Schlüsse zu ziehen, aufgezeigt hatte, hätte er jetzt angenommen, daß so etwas unmöglich war. Das hätte es ihnen nur leichter gemacht, ihn zu betrügen. Und das hätte mir das Genick gebrochen.
Da er jetzt daran arbeitete, keine voreiligen Schlüsse mehr zu ziehen, hatte er Corran Horn neu eingeschätzt. Und aus dieser Neueinschätzung war seine Angst erwachsen. Loor hatte immer gewußt, daß Horn fähig wäre, jemanden umzubringen, und er war auch davon ausgegangen, daß Horn eine Gruppe von Schmugglern kaltblütig ermordet hatte. Nachdem sich herausgestellt hatte, daß seine Feinde diese Morde nur erfunden hatten, um ihn zu betrügen - Loors Wangen glühten voller Scham, als ihm klar wurde, daß er seine Schlüsse über diese Morde nur aufgrund von Gil Bastras Berichten gezogen hatte -, sah er Horn immer noch als jemanden, der auch Gewalt anwenden würde, der aber imstande war, seinen Zorn unter Kontrolle zu halten. Horn schien nun hinterhältiger zu sein, und das war, verbunden mit seiner Gnadenlosigkeit, erheblich gefährlicher.
Um Loor bei seiner Überwachung von General Derricotes Projekt zu »motivieren«, hatte Ysanne Isard die Information, daß Loor Bastra umgebracht hatte, in Kanäle geleitet, die sie früher oder später der Rebellenallianz zugänglich machen würden. Sie hatte den Feind auch wissen lassen, daß Loor sich auf Imperial City befand. Sie hatte damals gesagt, sie hoffe, diese Informationen würden Horn davon ablenken, sich andere Dinge allzu genau anzusehen, aber Loor wußte, Corrans
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