X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
Interesse würde sich daraufhin von Imperial City angezogen fühlen wie Hutt von einer Orgie.
Ich werde sehr vorsichtig sein müssen, wenn er herkommt. Wenn er zu mir gelangt, dann nur, weil ich es so will, nur unter meinen Bedingungen und zu meinem Nutzen.
Als Loor seinem Ziel näher kam, wurde die Tür zu Derricotes Labor aufgerissen, und der General stand strahlend vor ihm. Obwohl Loor ungewöhnlich mager war, konnte er sich nicht um den untersetzten General herumdrücken und das Labor betreten, solange der Mann noch in der Tür stand. »Ich dachte, Sie wollten, daß ich mir was im Labor ansehe, General.«
Derricote strich sich über das schüttere dunkle Haar, dann verschränkte er die Arme. »Ja. Die Quarren waren sehr, sehr nützlich.«
»Schreiben Sie einen Bericht, General.«
»Nein, das sollten Sie selbst sehen.«
Loor zögerte. Die Hologramme, die Derricotes früheren Berichten beigefügt gewesen waren, hatten immer bewirkt, daß ihm übel wurde. Der Gedanke, sich die Testpersonen direkt anzusehen, gefiel ihm überhaupt nicht. Nun ja, vielleicht ein wenig, aber nur aus morbider Neugier.
»Gehen Sie voran.«
Derricote trat zurück, und Loor betrat das Labor. Anders als die meisten Räume des imperialen Palasts war dieses Laboratorium streng und funktionell eingerichtet. Helle Lampen spiegelten sich in weißen und silbernen Oberflächen, und die einzigen Gegenstände, die vage dekorativ wirkten, waren gelbe und rote Schilder, die vor Verseuchung, Strom und Lasern warnten. Glaswände gestatteten, in ein Labyrinth von Räumen zu sehen, in denen weißgekleidete Assistenten mit Hilfe von Chirurgie-Droiden andere Wesen auseinander nahmen oder sie offenbar wieder zusammensetzten.
Die Tür schloß sich hinter ihnen, und ein wenig Luft entwich mit einem Zischen. Derricote warf einen Blick zurück. »Es hört sich so merkwürdig an, weil wir hier mit Unterdruck arbeiten. Das bedeutet, wenn etwas ausbricht, kann es nicht mit Luftzug aus dem Labor getragen werden.«
»Ich dachte, Menschen wären immun gegen diese Seuche.«
»Nein, das ist nicht ganz korrekt.« Der General lächelte, und Loor wußte, daß er es genoß, auf jeder noch so kleinen Schwäche seines Gegenübers herumzuhacken. »Wir haben mit einer Anzahl von Viren begonnen, für die Nichtmenschen äußerst anfällig sind. Aber es ist gut möglich, daß spontane Mutationen das eine oder andere dieser Viren so verändern, daß auch Menschen befallen werden können. Das Risiko ist allerdings ziemlich gering, vor allem, weil die genetischen Sequenzen, die wir benutzen; massiv verändert werden müßten, um auch Menschen krank machen zu können. Es ist nicht vollkommen unmöglich, aber bei der durchschnittlichen Mutationsrate würde es tausend Jahre dauern, bis so etwas geschieht.«
»Aber Sie könnten doch auch einen Impfstoff herstellen, oder?«
»Immunität gegen ein Virus aufzubauen ist nicht so einfach. Es könnte Jahre dauern, einen perfekten Impfstoff gegen diese Krankheit zu finden.« Derricote lächelte beifällig, als spräche er von einem recht widersinnigen Phänomen. »Es wäre möglich, aber es würde Ressourcen erfordern, die unsere derzeitigen um das Zehnbis Zwanzigfache übertreffen.«
Was auch bedeutete, daß die Rebellen nicht dazu in der Lage wären, denn sie haben nicht einmal Einrichtungen wie diese hier. Loor senkte die Stimme. »Aber man kann es heilen, ja?«
Derricote nickte. »Bacta.«
»Das ist alles?« Bacta heilte alles, von einem einfachen Schnitt bis zu schweren traumatischen Verletzungen, vom Schnupfen bis zum Bandonischen Wechselfieber. »Wenn diese Krankheit mit Bacta geheilt werden kann, ist sie doch nutzlos.«
»Kaum. Je schwerer jemand befallen ist, desto mehr Bacta wird benötigt.« Derricotes dunkle Augen glitzerten auf eine Art, die Loor ziemlich beunruhigte. »Im letzten Stadium der Krankheit kann Bacta zwar eine Verschlimmerung verhindern, aber es ist möglich, daß einige Organe und Extremitäten so geschädigt sind, daß man kybernetische Prothesen braucht. Sehen Sie selbst.«
Derricote führte ihn tiefer in die Laboranlage hinein und durch eine Tür in einen Edelstahlflur. Fenster aus Transparistahl durchbrachen die Wände und gaben den Blick auf Gefängniszellen frei, in denen jeweils ein oder zwei Insassen zu sehen waren. Links befanden sich schweineartige Gamorreaner - ebenso nackt wie die tintenfischköpfigen Quarren rechts -und sahen in ihrer klinisch kahlen Umgebung sehr elend aus. Diejenigen in
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