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X-Wing 03 - Die teuflische Falle

X-Wing 03 - Die teuflische Falle

Titel: X-Wing 03 - Die teuflische Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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waren mit den Gestalten verbunden, wie ätherische Nabelschnüre, die diese Schemen in ihrer Zwielichtexistenz festhielten.
    Corran hatte keine Ahnung, wo er sich befand, aber die Atmosphäre des Raums flößte ihm Furcht ein. Er fühlte sich bedroht, obwohl nichts unmittelbar Bedrohliches zu entdecken war. Das Gefühl erinnerte ihn an seine Zeit bei CorSec, als er den Tatort eines besonders widerwärtigen Massakers an Gewürzschmugglern betreten hatte, die Durga den Hütten verärgert hatten. Es war die absolute Zerstörung, aber es war nichts Zufälliges daran - alles war sehr bewußt und berechnet geschehen.
    Die Gestalten, die er sah, waren Statuen und Puppen. Als er sich der ersten näherte, blitzte ein kleines Licht vor ihr auf und verwandelte sich in das Hologramm eines Mannes. Eine Stimme aus dem Inneren der Statue sagte: »Avan Post, Jedimeister aus Chandrila, diente mit Auszeichnung während der Klonkriege.«
    Corran sah sich den Kopf der weißen Marmorstatue an, um nachzuschauen, ob sie dem Hologramm entsprach, aber das Gesicht der Statue war zerstört worden. Der Stein war bis zu den Ohren weggeschmolzen. Nichts an der Statue bot sonst eine Möglichkeit zu erkennen, ob sie Post dargestellt hatte oder nicht. Aber wieso sollte dieses Hologramm von Post mit der Statue verbunden sein, wenn sie nicht ihn darstellte?
    Er runzelte die Stirn. Und wieso haben sie sein Gesicht entfernt?
    Er ging weiter in den Raum hinein. Das gedämpfte Licht kam von Leuchtleisten unten an den Wänden und ermöglichte es Corran, zwei dunkle Ausgänge in einer der langgezogenen Wände zu entdecken, aber er war nicht geneigt, schnell weiterzugehen und zu erforschen, was sich dahinter befand. Er konnte es nicht erklären, aber er hatte das Gefühl, daß sich in diesem Raum etwas Wichtiges befand, das er finden mußte. Obwohl ihm bewußt war, daß es das beste wäre, so schnell wie möglich so weit wie möglich zu fliehen, hatte sein Vater ihn doch immer ermutigt, solchen Ahnungen zu folgen. Und das hat mir oft das Leben gerettet. Also gibt es keinen Grund, ausge-
    rechnet jetzt anders vorzugehen.
    Als er weiterging, wurde ihm schnell klar, daß die Statuen und Schaukästen zu einer Art Museum gehörten. Ein Jedimuseum. Alles hatte auf irgendeine Art mit Jedi-Meistern und -Rittern zu tun, von denen die Mehrheit in den Klonkriegen gedient hatte. Vor etwas über vierzig Jahren waren diese Leute alle noch am Leben gewesen.
    Ob es sich nun um ein Hologramm mit weiteren Erinnerungsstücken handelte, eine lebensgroße Statue oder eine Puppe, die eine bestimmte Person darstellte - die Abbilder waren alle irgendwie zerstört worden. Einige Statuen lagen zerschlagen am Boden. Den Puppen fehlten Glieder, oder man hatte Löcher hineingeschossen. Keine von ihnen hatte mehr ein Gesicht - die meisten hatten buchstäblich keines, anderen hatte man die Augen ausgestochen. Er konnte kein Muster der Zerstörung erkennen - wenn man einmal davon absah, daß alle Gesichter irgendwie verstümmelt worden waren -, aber er wußte, es mußte eines geben, und zwar im Kopf der Person, die dies getan hatte.
    Corran zog sein Hemd aus, zerrte ein paar Kleidungsstücke von den zerbrochenen Puppen und zog sie über. Die grobgewebte braune Hose und die helle Tunika kratzten auf seiner nackten Haut und drohten, ihn verrückt zu machen. Nach allem, was ich über Jedis weiß, hätte ein Jedi so etwas wohl angezogen, damit er gezwungen war zu lernen, diese körperlichen Empfindungen zu ignorieren, die ihn nur ablenkten - seine Kleidung wurde zu einer Konzentrationsübung. Er konnte sich nicht daran erinnern, woher er das wußte - er mußte es wohl von seinem Vater oder Großvater gehört haben, denn schon als Corran zum ersten Mal von den Jedis gehört hatte, hatte es keine mehr gegeben, und Leute, die dem Imperium nicht auffallen wollten, taten besser daran, sich nicht allzu offen für sie zu interessieren.
    Corran hob die Hand zum Hals, um das Medaillon zu berühren, das er getragen hatte, seit er es von seinem Vater geerbt hatte - ein Medaillon, das er bei Pfeifer gelassen hatte, bevor er sich auf die Mission nach Coruscant begab. Mirax Terrik hatte es als Jedi-Credit identifiziert, eine Münze, die in limitierter Auflage ausgegeben worden war, um die Erhebung eines corellianischen Jedi-Ritters zum Meister zu feiern. Es zu tragen war wohl der Versuch meines Vaters, dem Imperium insgeheim die Stirn zu bieten.
    Corran nahm sich den braunen Umhang eines Jedi und legte ihn

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