X-Wing 03 - Die teuflische Falle
anrufe, wird er auf mich warten. Das tut er immer, aber er ist einfach nicht mehr kräftig genug.«
»Aber keine Einzelheiten, ja?«
»Gut.«
»Dann rufen Sie ihn an.« Halla stand auf und zog ihren Rock glatt. »Ich gehe und koche etwas Heißes, Dunkles, das uns aufweckt. Soll ich Ihnen etwas mitbringen?«
»Bitte.« Iella setzte sich an den Schreibtisch und wählte ihre Nummer. Sie lächelte, als Diric sich meldete. »Ich bin's.«
»Ja, und du lächelst.« Diric unterdrückte ein Gähnen. »Entschuldige. Wie geht es dir? Brauchst du irgendwas? Ich kann vorbeikommen.«
»Nein, es ist alles in Ordnung.« Sie zwang sich, das Lächeln beizubehalten. »Ich wollte dir nur sagen, daß ich heute früh nicht mehr heimkomme.«
»Stimmt irgendwas nicht?« Diric schaute verwundert drein. »Nein, du lächelst ja. Dann gibt es gute Nachrichten?«
»Ich darf dir nichts sagen. Aber du wirst es faszinierend finden, wenn du es erfährst.«
»Ich kann es kaum erwarten. Klingt so, als hättest du einen großen Tag vor dir.« Er warf einen kurzen Blick zur Seite, dann nickte er. »Ich hole ein bißchen Obst und packe es zu deinem Mittagessen, so daß du zwischendurch schnell etwas essen kannst. Wird das gehen?«
»Das wäre wunderbar, Liebling.« Iella berührte sanft den Schirm des Hololink. »Morgen wird wirklich ein großer Tag sein. Du wirst begreifen, wieso ich nichts sagen konnte.«
»Ich verstehe. Danke, daß du mir Bescheid gesagt hast. Jetzt werde ich noch ein bißchen schlafen können.«
»Tu das, Diric. Sieh zu, daß du allen Schlaf bekommst, den du kriegen kannst - genug für uns beide.«
»Ich tue, was ich kann.« Er lächelte. »Sei vorsichtig. Ich liebe dich.«
»Ich dich auch.« Iella drückte einen Knopf und unterbrach die Verbindung. Sie lehnte sich zurück und seufzte tief. Es ist seltsam, daß ich jetzt einen verhaßten Feind schützen muß, damit er die Unschuld eines Mannes bezeugen kann, der angeblich einen guten Freund von mir umgebracht hat. Ich bin nicht sicher, ob Corran die Ironie der Situation zu schätzen wüßte, aber ich weiß genau, daß er nicht wollte, daß ein Unschuldiger für ein Verbrechen eingesperrt wird, das er nicht begangen hat. Mehr Seelenfrieden werde ich daraus wohl nicht beziehen können. Ich hoffe, das wird genügen, wenn alles abgeschlossen ist.
35
Nie in all der Zeit, die er im geheimen für Ysanne Isard gearbeitet hatte, hatte er eine Nachricht von ihr erhalten, die so sehr nach mühsam beherrschter Panik klang. Die Botschaft, die sie über die Sonderstaffel und die Notwendigkeit ihrer Vernichtung geschickt hatte, war voller Ruhe und Selbstvertrauen gewesen. Selbst nachdem die Allianz Coruscant übernommen hatte und sie selbst geflohen war, hatten all ihre Nachrichten darauf schließen lassen, daß sie immer noch überzeugt war, daß ihre Aktivitäten schließlich zum Sturz der Neuen Republik führen würden.
Er mußte zugeben, daß es bisher so ausgesehen hatte, als ob sie recht behalten würde. Der Krytos-Virus hatte die Nachfrage nach Bacta dermaßen erhöht, daß die Neue Republik sich selbst in den Ruin getrieben hatte in dem Versuch, so viel wie möglich von der lebensrettenden Flüssigkeit zu besorgen. Sie waren verzweifelt genug, mit den Twi'lek um Ryll zu verhandeln, was leicht dazu hätte führen können, daß die verärgerten Thyferraner ihnen die Bactazufuhr vollkommen abschnitten.
Das Vertrauen in die Regierung war durch die Bactakrise nach und nach geschwunden. Der Anschlag des Kriegsherrn Zsinj auf den Bactakonvoi hatte dem Glauben der Öffentlichkeit an die Regierung einen schweren Schlag versetzt, den sie kontern wollte, indem sie Streitkräfte unter Führung von Han Solo gegen Zsinj aussandte. Aber den absurdesten Schaden hatte die Regierung sich offenbar selbst mit dem Prozeß gegen Celchu zugefügt. Ursprünglich hatte man Tycho Celchu als Beispiel für die Schandtaten des Imperiums präsentieren wollen, aber Nawara Yens lebhafte Verteidigung hatte gezeigt, daß es nur Indizien waren, die gegen Celchu sprachen, und daß diese Beweise vielleicht sogar gefälscht waren. Die offensichtliche Ablehnung, die die Helden der Sonderstaffel dem Prozeß gegenüber an den Tag legten, tat ein übriges, um zu zeigen, auf welch wackligen Füßen die Anklage stand.
Er wußte nicht, ob Celchu unschuldig war oder nicht, und das interessierte ihn auch nicht. Ysanne Isard war sehr wohl imstande, die Dinge so zu arrangieren, daß ein Unschuldiger schuldig wirkte oder
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