X-Wing 03 - Die teuflische Falle
klingt, als hätte ich den Schlag auf den Kopf nicht verkraftet, aber ich bin überzeugt, daß ich recht habe.« Er sah Jan an. »Ich glaube, es bietet eine gute Möglichkeit, hier rauszukommen, oder zumindest eine, die man näher untersuchen sollte.«
»Ich stimme dir zu.«
Urlor schüttelte den Kopf. »Zu weit hergeholt.«
»Deshalb möchte ich meine Theorie gern überprüfen, wenn wir unten in der Mine sind.«
Urlor strich sich über den Bart. »Wirst du solche Dummheiten aufgeben, wenn dieses Experiment ebenfalls schief geht?«
Jan zog eine Braue hoch und sah Corran an. »Wurst du?«
Corran zögerte. Obwohl er das Bewußtsein nicht verloren hatte, hatte ihn der Emdee-Droide über Nacht zur Beobachtung auf der Krankenstation behalten - zumindest nahm Corran an, daß es über Nacht gewesen war, weil sie keine Möglichkeit hatten, die Zeit festzustellen. Corran hatte darüber nachgedacht, was geschehen war, und hatte zwei Schlüsse gezogen. Der erste, den niemand anzweifelte, bestand darin, daß der Wärter ihn deshalb ausgesucht hatte, weil ihn jemand von Corrans Fluchtplänen unterrichtet hatte. Obwohl Corran mit niemandem außer Jan und Urlor darüber gesprochen hatte, würden die Fragen, die er den anderen Gefangenen gestellt hatte, ausgereicht haben, um selbst dem Dümmsten seine Plä- ne deutlich zu machen.
Der zweite Schluß, von dem er Jan und Urlor nun schon seit einer Woche zu überzeugen versuchte, besagte, daß sie alle auf dem Kopf standen. Die Technologie, künstliche Schwerkraft zu erzeugen und die echte Schwerkraft umzukehren, war uralt. Schiffe aller Größen und Arten konnten ihre eigene Schwerkraft erzeugen. Die Schwerkraft umzukehren würde jeden Fluchtwilligen zu der Überzeugung führen, daß er sich dichter an die Oberfläche bewegen mußte, während ihn das tatsächlich nur weiter von ihr entfernen und damit jede Chance des Entkommens nehmen würde. Wenn Corran tatsächlich Sturmtruppen hatte marschieren hören, würde jeder Flüchtling unwillkürlich auf dieser letzten Ebene landen, die vor Soldaten vermutlich nur so wimmelte. Selbst wenn er nicht sofort gefangen genommen würde, hätte er einen weiten und mühsamen Weg, um auch nur ins Gefängnis zurückzukommen, von der Freiheit ganz zu schweigen.
Corran schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde es auch dann weiter versuchen, wenn mein Experiment nicht glückt. Ich habe keinen Zweifel daran, daß ich recht habe - das Experiment dient nur dem Zweck, euch zu überzeugen.«
Urlor verschränkte die Arme. »Wieso interessiert es dich, was wir denken?«
»Wenn ich recht habe, könnt ihr mitkommen.«
Der große Mann hob die Hand, an der zwei Finger fehlten. »Ein Krüppel wird dir wenig nützen. Ich habe gelernt, mich in Geduld zu üben. Ich werde warten, bis du wiederkommst.«
»Da hast du unrecht.« Corran sah Jan an. »Was ist mit dir?«
Der ältere Mann saß einen Augenblick lang schweigend da, dann schüttelte er entschlossen den Kopf. »Verzeih mir. Ich kann es wirklich nicht tun, aber ich träume gern davon.«
»Du bist stark. Du kannst es schaffen.«
»Ich weiß dein Urteil zu schätzen, Corran, aber es ist ein wenig zu optimistisch.« Jan zuckte mit den Achseln. »Außerdem hält manchmal nur das Bedürfnis, mich zu schützen, unsere Leute davor zurück, unsere imperialen Mitbewohner zu verletzen, also hält mich auch mein Wunsch, auf unsere Leute aufzupassen, davon ab, mit dir zu gehen. Wenn ich fliehe, wird die Isard die anderen umbringen. Wenn ich hier bleibe, kann ich sie vielleicht schützen, bis du Hilfe bringst.«
Corran runzelte die Stirn. »Also bleibt ihr beide hier?«
»Ja.« Urlor nickte. »Du wirst allein gehen müssen.« Unausgesprochen lag in diesem Satz die Vermutung, daß niemand wußte, ob die Imps Spione unter den Gefangenen hatten oder nicht.
Und wenn ich allein versuche zu fliehen, werde ich niemanden mitnehmen, falls ich ein Spion sein sollte. »Keine Sorge, ich bin kein Tycho Celchu, und ich werde mich auch von keinem wie ihm mehr verraten lassen.«
Jan kniff die Augen zusammen. »Tycho Celchu? Er war einmal für ein paar Monate hier. Sie haben ihn eines Tages rausgeholt, und er ist nie wieder aufgetaucht. War er ein Verräter?«
»Er ist der Grund, wieso ich hier bin. Er hat den Imps die Steuerdaten für den Headhunter gegeben, den ich flog. Sie haben die Steuerung übernommen, und nun bin ich hier.« Corran zwang sich, die geballten Fäuste wieder zu öffnen.
»Die Isard hat mir gesagt, daß
Weitere Kostenlose Bücher