X-Wing 04 - Bacta-Piraten
Ehrlichkeit zweifeln.« Karrde stellte sich vor seinen Schreibtisch, lehnte sich an den Tisch und kreuzte die langen Beine.
Mirax setzte sich auf den angebotenen Stuhl, aber ihr Vater blieb stehen. Er stützte die Hände auf die Stuhllehne, dann beugt er er sich vor, bis seine Augen in gleicher Höhe wie Karrdes Augen waren. Mirax kannte diese Pose gut - ihr Vater senkte seinen Kopf wie ein angriffslustiger Bantha, der bereit war, sich auf ein nichtsahnendes Seep zu stürzen. Sie hatte schon häufig gesehen, wie andere begannen sich zu winden, wenn Booster sie so behandelte, aber Karrde schien unbeeindruckt.
»Karrde, ich habe mir alle Einzelheiten wieder und wieder angesehen. Ich habe alle meine Leute überprüft.« Booster tippte auf Mirax Schulter. »Ich habe sogar einiges Material von ihrem CorSec-Freier durchsehen lassen.«
Mirax zeigte nicht, wie verblüfft sie über diese Aussage war.
Booster hatte sie um ihren Rat gebeten, was eine letzte Überprüfung der Sicherheitsunterlagen anging, und sie hatte dann Corran ins Spiel gebracht. Booster war wenig erfreut gewesen, als er herausfand, daß »CorranSec« seine Unterlagen durchgesehen hatte, aber er hatte Corrans Schlüsse akzeptiert. Jetzt klingt es so, als hätte er ihn selbst um Rat gefragt. Das werde ich ihm nicht durchgehen lassen.
Karrde hob die Hand. »Ich weiß, was Sie sagen wollen.«
»Ach ja?«
»Ich glaube schon.« Jetzt blinzelte er Mirax sogar zu. »Sie werden behaupten, daß die undichte Stelle in meiner Organisation ist.«
Booster riß ruckartig den Kopf hoch. »Das haben Sie gewußt?«
»Nein, nicht vor dem Angriff der Imps. Ich hatte keine Ahnung. Danach war es allerdings ziemlich offensichtlich.« Karrde zuckte mit den Achseln. »Melina Carniss hat uns verkauft.«
Booster richtete sich wieder zur vollen Höhe auf. »Haben Sie sie schon umgebracht?«
»Nein. Ich wollte nichts tun, was sich nicht wieder rückgängig machen läßt.«
Booster grinste. »Sie beobachten sie, um herauszufinden, wie sie mit der Isard Kontakt aufnimmt.«
»Vor allem wollte ich sehen, wie weit die Isard meine Organisation dank ihr schon infiltrieren konnte; aber Sie haben recht, ich habe sie beobachtet.« Karrde verschränkte die Arme. »Und jetzt, nachdem Sie hier sind, werde ich Ihnen die Entscheidung überlassen, wie Sie mit der Situation umgehen wollen. Sie in den Raum zu schießen wäre vermutlich der billigste Weg, sie loszuwerden. Ich habe aber auch von einer Bande von Twi leks gehört, die Elektrizität in einen Bactatank leitete und damit ihre Opfer beinahe zu Tode folterte, um sie dann von dem Bacta wieder heilen zu lassen.«
Mirax schluckte, weil ihr ein wenig Galle hochgekommen war. »Es wäre einfacher, ein Gerücht in Umlauf zu bringen, Melina sei Doppelagentin gewesen: Sie hat uns den geplanten Hinterhalt verraten. Dann soll sich die Bactahexe um sie kümmern.«
Karrde nickte. »Ich habe auch einen Wookiee in meiner Organisation, der - «
Booster schüttelte den Kopf. »Nein, keine Wookiees. Die sind besser geeignet, Leichen wegzuschleppen und auf Schrottplätze zu werfen.«
»Ich stelle Ihnen gern jede Art von Waffe zur Verfügung, um sie zu erledigen. Ich habe alle möglichen Dinge hier, einen Lanvarok der Sith eingeschlossen, der erst kürzlich in meinen Besitz gelangte und der sicher eine sehr elegante Lösung bietet, wenn ich erst einmal herausgefunden habe, wie er funktioniert.« Karrde runzelte die Stirn. »Aber Sie sind kein Linkshänder, also gäbe es ohnehin Komplikationen.«
Mirax zog die Brauen hoch. »Sie haben tatsächlich einen Lanvarok?«
»Ja. Hätten Sie einen Käufer?«
»Einen Sammler.«
»Gut.«
»Und er ist Linkshänder.« »Noch besser.«
»Wenn Sie mir noch ein paar Einzelheiten geben und belegen können, daß es tatsächlich ein Original ist...« Booster räusperte sich. »Wir müssen noch über ein paar andere Dinge reden, bevor ihr weiterverhandeln könnt.«
»Selbstverständlich, Booster, selbstverständlich.« Karrde lächelte. »Wir können ein Hologramm anfertigen, wenn Sie den Lanvarok benutzen, das würde den Preis vielleicht in die Höhe treiben.«
Booster schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Sie ziehen eine andere Methode des Umgangs mit Verrätern vor?«
»Genau.« Booster grinste breit. »Ich möchte, daß sie schön am Leben bleibt und weiterarbeitet.« Karrde sah ihn erstaunt an. »Warum denn das?« »Ich habe meine Gründe.«
»Das genügt nicht, Booster. Sie müssen mir schon mehr sagen,
Weitere Kostenlose Bücher