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X-Wing 04 - Bacta-Piraten

X-Wing 04 - Bacta-Piraten

Titel: X-Wing 04 - Bacta-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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größere Welt hätte mehr Möglichkeiten, mit der Krankheit zurechtzukommen. Aber hier bekommen wir schon deshalb Schwierigkeiten, weil ein Kranker mehr ißt als eine vierköpfige Familie, und das bedroht die gesamte Kolonie. Die neuesten Mutationen waren unangenehmer, haben den Appetit der Kranken noch mehr erhöht und sie geistig geschwächt, weshalb wir unseren Hilferuf um Bacta aussandten.« Farl seufzte. »Als wir aus Thyferra hörten, wieviel es kosten würde, waren wir verzweifelt. Und nun tauchen Sie auf, mit einem Tanker, der genug Bacta enthält, daß wir der Epidemie vielleicht sogar ein Ende setzen können.«
    Er führte sie in ein Büro und bot ihnen zerbrechlich aussehende, verrostete Stühle als Sitzgelegenheit an. Er selbst ging um seinen schäbigen Schreibtisch herum und ließ sich auf einem Hocker nieder. »Und nun muß ich wohl fragen, was wir Ihnen für dieses Bacta schulden. Der Marktwert dafür beträgt etwa eine Billion imperialer Credits.«
    Corran warf Ooryl einen Blick zu, dann schüttelte er den Kopf. »Sie schulden uns überhaupt nichts.«
    »Aber eine solche Menge von Bacta ist ungeheuer wertvoll! Sie müssen viel dafür bezahlt haben.«
    Der Gand beugte sich vor. »Ooryl glaubt, Corran möchte Ihnen sagen, daß das Bacta im Rahmen der Begleichung alter Schulden an uns gefallen ist. Es hat Corran und Ooryl nichts gekostet, also erhalten Sie es umsonst.«
    Das verblüffte Staunen auf Farls Miene wich einer ausdruckslosen Maske. »Ich verstehe.«
    Corran lächelte. »Sie sollten nicht davon ausgehen, daß wir es gestohlen haben, da die Regierung, die dafür zu bezahlen wäre, nicht legitim ist.«
    Ein vorsichtiges Lächeln umspielte Farls Mundwinkel. »Wir haben keine Probleme, mit Piraten und Schmugglern zu handeln. Der Transparistahl und andere moderne Anlagen, die Sie hier sehen, sind nicht hier hergestellt worden, also haben wir schon zuvor Handelsbeziehungen zu Außenseitern unterhalten.«
    »Wenn das nicht Ihr Problem ist, um was geht es dann?«
    Farl runzelte die Stirn. »Wir haben immer etwas im Austausch für die Waren gegeben, die wir erhalten haben. In einigen Fällen haben wir Leute vor ihren Feinden versteckt. Die Fische, die wir hier züchten, gelten als Delikatessen und sind auf einigen Welten ausgestorben, also bringen sie auf dem Spezialitätenmarkt einen guten Preis. Das Problem ist, daß man für eine Billion Credits nicht nur all unseren Fisch, sondern auch die halbe Kolonie kaufen könnte. Wir wollen keine Almosen, aber wir können nichts bieten, was dem Wert der Bactalieferung auch nur annähernd entspricht.«
    »Ich bin sicher, wir können zu einer Vereinbarung kommen. Sie haben Mineralquellen erwähnt, die Sie bisher zur Behandlung der Grippekranken einsetzten, nicht wahr?«
    »Ja, aber ich verstehe nicht - «
    Corran hob die Hand und sah Ooryl an. »Habe ich dir nicht schon auf dem Weg hierher gesagt, ich würde eine halbe Billion Credits für ein heißes Bad und ein gutes Fischessen geben?«
    Der Gand zögerte, dann nickte er heftig. »Tatsächlich, Qrygg erinnert sich daran, daß du so etwas sagtest, und Qrygg war derselben Ansicht.«
    »Da haben Sie es, Farl Cort.« Corran zuckte mit den Achseln. »Ein heißes Bad und eine Portion Fisch für jeden von uns, und wir sind quitt.«
    Der kleine, kahle Mann lächelte. »Ich werde dafür sorgen, daß es Ihr Geld wert ist.« »Der Isard das Bacta wegzunehmen, hat uns schon genug Spaß gemacht.« Corran lachte. »In einem heißen Bad zu sitzen und daran zu denken, wie sehr sie sich ärgert, wird das reine Vergnügen sein.«
    Sobald Tycho Celchus X-Flügler wieder in den Realraum eintrat, durchzuckte ihn Eiseskälte. Er war schon zuvor im Alderaan-System - auf dem Friedhof des Planeten - gewesen. Er war durch das Trümmerfeld geflogen, durch diese Überreste der Welt, auf der er geboren und aufgewachsen war. Als er den Planeten das letzte Mal gesehen hatte, war er gerade auf dem Weg zur Imperialen Militärakademie gewesen, und der Stolz, den er damals empfunden hatte, schien jetzt als Hohn zurückzukehren.
    Er war zuvor schon nach Alderaan zurückgekehrt, aber es war dennoch keine Rückkehr gewesen. Bei den Überlebenden von Alderaan hatte eine Rückkehr eine größere Bedeutung als jede andere Tradition, an die er sich erinnern konnte. Es war, als hätte sich die gesamte geistige und emotionale Energie, die die pazifistische Philosophie dieses Planeten genährt hatte, verschoben und auf diese Rückkehr konzentriert.

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