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X-Wing 04 - Bacta-Piraten

X-Wing 04 - Bacta-Piraten

Titel: X-Wing 04 - Bacta-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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anzunehmen, daß die Rebellen tatsächlich einen Planeten zerstören würden, um ihre Ziele zu erreichen, aber er wußte, sie würden sich niemals an Alderaan vergreifen. Es gab genügend Gerüchte, daß sie von vielen Alderaanern tatkräftig unterstützt wurden, also war es bestenfalls für das Imperium nützlich, diesen Planeten zu zerstören. Die Tatsache, daß der Imperator den Imperialen Senat aufgelöst hatte, bevor Alderaan zerstört wurde und nicht als Reaktion auf die Zerstörung, machte es für Tycho um so klarer, wer die Schuld am Tod seiner Familie trug.
    Also war er desertiert. Auf dem nächsten Planeten, auf dem sie landeten - Commenor -, hatte er Urlaub genommen und war nicht wieder zur Truppe zurückgekehrt. Er hatte sich der Rebellion angeschlossen und mehr als sieben Jahre lang dafür gekämpft, daß kein weiterer Planet das Schicksal von Alderaan erleiden würde. Und dafür, daß nie wieder ein Mann entscheiden muß, wie er der Frau gedenken soll, mit der er den Rest seines Lebens verbringen wollte.
    Zum Teil war die Entscheidung auch deshalb so schwierig, weil er sich seit dem Untergang Alderaans selbst stark verändert hatte. Wäre er unmittelbar nach der Desertion aus der Imperialen Flotte zurückgekehrt, dann hätte er ein Gedicht auf einer Datenkarte gespeichert und es in einem Gerät ausgesetzt, das den Text ständig wiederholte. Der Funkverkehr, den seine R2-Einheit ihm auf dem Hauptbildschirm zeigte, bewies, daß Tausende anderer dieselbe Idee gehabt hatten.
    Es tat weh zu wissen, daß der Mann, der er geworden war, nicht mehr der richtige Mann für Nyiestra gewesen wäre. Das Leben, das sie zusammen geplant hatten, wäre nur in einem vergangenen Zeitalter möglich gewesen und ausschließlich, wenn sie sich geweigert hätten zu sehen, was das Imperium der Galaxis antat. In seinen Kokon aus Pazifismus gehüllt, war Alderaan scheinbar von den Ereignissen in der Galaxis isoliert gewesen. Es ist, als hätten wir uns mit der Entwaffnung über die kleinlichen Angelegenheiten anderer erhoben und uns eingebildet, wir wären deshalb sicher.
    Bail Organa und seine Tochter Leia hatten erkannt, wie dumm dieser Gedanke gewesen war, aber Alderaan war nur langsam erwacht. Viele hatten sich an ihren Pazifismus geklammert, als könne dieser sie vor allem retten, was das Imperium tun würde. Sie waren der Ansicht gewesen, das Imperium könne nur gewinnen, wenn es sie zwang, von ihrer pazifistischen Haltung abzuweichen. Sich für diese Prinzipien einzusetzen, war keinem als zu großer Preis erschienen, aber es hatte auch niemand geglaubt, daß das Imperium tatsächlich in der Lage oder willens war, einen ganzen Planeten zu zerstören.
    Tycho hatte schon lange den Fehler in dieser Philosophie erkannt. Pazifismus um des Pazifismus willen ist der Gipfel arroganten Egoismus, wenn einen diese Überzeugung davon abhält, anderen, die in Not sind, zu helfen. Er liebte den Krieg nicht mehr als jeder andere Alderaaner, aber er hatte sich dennoch entschlossen, in die Streitkräfte einzutreten, um dort eine einflußreiche Position zu erlangen und die Streitkräfte von innen zu verändern. Und als es notwendig wurde, diese Streitkräfte zu vernichten, wurde ich zum Rebellen.
    Während der Rebellion hatte er Dinge gesehen und getan, die Nyiestra nie verstanden hätte. Er wußte, sie hätte alles getan, um ihn zu unterstützen und zu trösten und mit allem fertig zu werden, aber seine Veränderungen hätten dennoch bedeutet, daß sie nicht mehr zueinander paßten. Er hatte eine Idee grundlegend akzeptiert, der Nyiestra mit jedem Neuron ihres Hirns widerstanden hätte: Es gab Leute, die so böse waren und solches Elend hervorrufen konnten, daß man sie nur noch umbringen konnte. Großmoff Tarkin, der Imperator, Darth Vader, Kriegsherr Zsinj, Ysanne Isard, General Derricote und Kirtan Loor waren keinerlei Vernunftsargumenten und Appellen mehr zugänglich, die sie von ihrem Weg abbringen sollten.
    Dieselben Ereignisse und Erfahrungen, die ihn von Nyiestra getrennt hätten, hatten ihn und Winter verbunden. In so mancher Hinsicht verblüffte ihn ihre Beziehung, weil sie sich so vollkommen von dem unterschied, was er mit Nyiestra erlebt hatte. Während sie alles getan hatten, um die Zeit, die sie voneinander getrennt waren, zu verringern, ging es in der Beziehung zu Winter einfach darum, aus den gemeinsamen Stunden soviel wie möglich zu machen. Sie hatten beide Pflichten, die sie häufig voneinander trennten, und dies würde

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