X-Wing 04 - Bacta-Piraten
Einige hatten ihre Rückkehr als ein Erlebnis beschrieben, das ihrem Leben eine Wende gab, es vollständig veränderte und ihnen Zugang zu den großen Wahrheiten des Universums verschaffte.
Diejenigen, die solche Behauptungen aufstellten, hatten dies stets mit glückseliger Miene getan. Sie hatten darüber gesprochen, was man bei einer Rückkehr tun sollte. Sie hatten dargelegt, was man sagen, was man geben und im Gegenzug erwarten sollte. Sie hatten etwas ritualisiert, was nach Tychos Ansicht eine vollkommen individuelle Erfahrung sein mußte, und einander anschließend ermutigt, ihre Erfahrungen anderen mitzuteilen, damit sie alle gemeinsam ihren Glauben an die heilende Wirkung einer Rückkehr festigen konnten.
Die Rückkehr war auch so etwas wie eine industrialisierte Dienstleistung für Exilalderaaner geworden, und Tycho hatte bemerkt, daß er nicht immun gegen diese Verlockung war. Nachdem er mehrere Bactatanker nach Coruscant begleitet hatte, war Tycho auf dem Planeten gelandet und hatte dort einige Zeit mit alderaanischen Freunden verbracht. Als Ergebnis ihrer Gespräche hatte er beschlossen, zu seiner eigenen Rückkehr aufzubrechen, und all die Dinge geklaut, die er brauchen würde, um es richtig zu machen.
Es störte ihn, den Anweisungen anderer zu folgen, aber er konnte auch nicht leugnen, daß er das Bedürfnis verspürte, tatsächlich einiges von dem zu tun, was allgemein bei einer Rückkehr vorgesehen war. Er hatte eine Gedenkkapsel und kleine Geschenke für all seine Toten gekauft. Er hatte Gegenstände ausgewählt, von denen er wußte, daß sie ihnen gefallen hätten - romantische Hologramme für seine Großmutter und seine Schwestern, Wein für seinen Vater, Blumenzwiebeln für seine Mutter und eine Datenkarte mit den neuesten Rezepten für seinen Großvater mütterlicherseits, den Gourmet. Für seinen Bruder hatte er eine Holobiographie von Luke Skywalker gefunden, denn er wußte, daß Skoloc begeistert gewesen wäre, Luke kennenzulernen und zu erfahren, daß die Jediritter wieder in die Galaxis zurückkehrten. Obwohl ein Teil von ihm sich dagegen sträubte, diese Gegenstände zu kaufen und sie in der Kapsel im Trümmerfeld auszusetzen, befriedigte die symbolische Handlung dennoch ein Bedürfnis, in den Überresten der Welt Dinge zu wissen, die das Leben der Menschen, von denen keine Spuren mehr existierten, angenehmer gemacht hatten.
Es war allerdings vollkommen unmöglich gewesen, etwas zu finden, mit dem er Nyiestras gedenken konnte. Er hatte sie sein ganzes Leben lang gekannt und schon als kleiner Junge gewußt, daß er sie liebte und eines Tages heiraten würde. Das war eine unumstößliche Tatsache gewesen, so sicher, wie jeden Tag die Sonne aufging. Nyiestra war einverstanden gewesen zu warten, bis er von der Akademie zurückkehrte und sein erstes Dienstjahr hinter sich hatte. Wenn er sein erstes Jahr als TIE-Pilot überlebte, würde er in der Befehlskette befördert werden, was es ihm ermöglicht hätte, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Niemals hatten er oder sie daran gezweifelt, daß er dieses erste Jahr überleben würde, also hatten beide ihre Zukunft als gesichert betrachtet.
Und dann hatte der Todesstern ihre Zukunft zunichte gemacht.
Wieder überlief Tycho ein Schauder. Da sein Vater eine leitende Position bei Novacom, dem größten HoloNet-Unternehmen auf Alderaan, innegehabt hatte, hatte Tycho an seinem Geburtstag ein HoloNet-Gespräch mit seinen Angehörigen führen können. Alle waren dagewesen, alle hatten gelacht und sich gefreut. Sie hatten Geschenke für ihn gehabt und ihm mit Wein zugeprostet. Obwohl er Tausende von Lichtjahren von ihrer Feier entfernt gewesen war, hatte er das Gefühl gehabt, Teil davon zu sein. Dann war die Verbindung zusammengebrochen, und die holographischen Bilder hatten sich in einem Sturm grauschwarzer Statik aufgelöst.
Tycho hatte nur gelächelt. Solche Unterbrechungen kamen immer wieder vor, und er hatte seinen Vater jedesmal ausgiebig deshalb geneckt. In der folgenden Woche hatte er oft dar- über nachgedacht, wie er das diesmal anfangen wollte. Er hatte sich darauf gefreut, da diese Neckereien mit seinem Vater zu seinen größten Freuden zählten.
Schließlich hatten sich innerhalb der Flotte Gerüchte verbreitet, Alderaan sei zerstört worden. Man hatte den Rebellen die Schuld gegeben, aber Tycho hatte sofort gewußt, daß sie unschuldig waren. Er war der imperialen Indoktrination zwar genügend lange ausgesetzt gewesen, um
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