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X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel

X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel

Titel: X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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vernünftigerweise! – tun kann, will ich es hören.«
    »Ja, Sir.«
    Die Schritte entfernten sich. Kell sah hinunter. Wenn er den Rücken krümmte, konnte er Jansons Hinterkopf sehen. Der Lieutenant bewegte sich nicht; er hielt den Kopf gesenkt. Wahrscheinlich überlegte er gerade.
    Er dachte über Donos nach. Kell preßte die Lippen zusammen. Wedge und Janson wußten also beide über Donos Bescheid – wußten zumindest, daß er dienstunfähig war. Sie wußten, daß die Gespenster ihn deckten. Aber keiner der Gespenster hatte erkannt, daß diese zwei dasselbe taten und ihnen Zeit ließen. Zeit, um Donos eine Chance zu geben.
    Der Gedanke traf Kell wie ein elektrischer Schock. Aber das bedeutete –
    Er hielt sich mit beiden Händen an dem senkrechten Schacht fest, zog die Beine an und ließ sich in den Korridor hinunterfallen.
     
    Janson fuhr herum, als er hinter sich den Aufprall hörte.
    Es war ein großer Mann, der da hinter ihm kauerte – Janson warf sich zurück, krachte gegen eine Wand und griff nach seinem Blaster. Aber seine Hand blieb leer; die Waffe hing nicht an seinem Gürtel.
    Dann richtete der große Mann sich auf, und Janson erkannte ihn. »Verdammte Scheiße! Tainer, ich hätte fast einen Schlaganfall bekommen. Wo kommen Sie her?«
    »Ich bin doch ein Gespenst, nicht wahr? Wir kommen aus dem Nichts.« Der Ausdruck in Kells Gesicht – Verblüffung und äußerste Konzentration – jagte Janson einen Schauder über den Rücken.
    »Was wollen Sie?«
    »Warum haben Sie ihn nicht gemeldet?«
    »Wen?«
    »Myn Donos.«
    »Wofür?«
    »Hören Sie auf damit. Ich weiß, daß Sie Bescheid wissen.«
    Jansons Gesichtszüge strafften sich. »Dann wissen Sie auch, warum.«
    »Sie geben ihm eine Chance.«
    »Richtig.«
    »Verdammt will ich sein. Ich hätte nicht gedacht, daß Sie das tun würden. Für niemanden.«
    »Was meinen Sie?« Janson war sichtlich verwirrt und gab sich auch keine Mühe, das zu verbergen.
    »Ich dachte … ich habe immer gedacht, für Sie reicht ein Fehler aus – und wumm.«
    »Wumm.« Die Erkenntnis traf Janson wie die Bugwelle einer Protonenexplosion. »Nein, Tainer. Nicht bei Myn. Nicht bei Ihrem Vater. Bei niemandem.«
    »Bis vor einem Augenblick hätte ich das nie geglaubt.«
    »Aber jetzt glauben Sie es?«
    Kell wandte den Blick ein paar Augenblicke von Janson ab, ehe er dem Lieutenant wieder in die Augen sah. »Janson, Sie werden immer der Mann sein, der meinen Vater getötet hat. Ich glaube, ich werde Ihnen nie in die Augen sehen können, ohne daß mir das durch den Sinn geht. Aber vielleicht ist all das andere Zeug – alles, was ich damit in Verbindung gebracht habe: Janson der Killer, Janson, der im Hinterhalt lauert –, vielleicht waren das nur die Ängste eines kleinen Jungen.«
    Kell duckte sich. Janson trat zur Seite, spannte seine Muskeln, um sich auf den Angriff vorzubereiten, der jetzt gleich kommen würde, aber Kell sprang senkrecht nach oben und zog sich in einen Schacht in der Decke hinein.
    Janson sah zu, wie die Stiefel des Piloten verschwanden. Kells Gesicht tauchte nicht wieder über ihm auf.
    Janson wandte sich ab und kehrte benommen zu seinem Quartier zurück.

20
     
    Zwölf X-Flügler tauchten im Sturzflug in die Atmosphäre ein.
    Die Welt war verdunkelt von einem verschmutzten Himmel, weil Hunderte aktiver Vulkane ihre Gase in die Atmosphäre schleuderten. Vier Kilometer vor ihnen war undeutlich der TIE-Interceptor, der schnellste Jäger der imperialen Streitkräfte, zu erkennen; er hielt deutlichen Abstand zu den X-Flüglern, wenn auch die Funken und Rauchwolken, die immer wieder aus seinen Motoren kamen und den Verfolgern durch Sensoren gemeldet wurden, erwarten ließen, daß seine Geschwindigkeit bald nachlassen würde.
    Myn Donos, der Staffelkommandant der X-Flügler, sah sich verwirrt um. Etwas stimmte hier nicht. Er hatte das bereits einmal erlebt. Am Ende dieses Einsatzes konnte nur eines stehen …
    Der Tod.
    Nein. Seine Fantasie war mit ihm durchgegangen. Er hatte hier einen Auftrag zu erfüllen. Aber was kam als nächstes?
    Mit einem Anflug von Unsicherheit sagte er: »Staffelführer an – «
    Verdammt. Wie hieß sein Kommspezialist? Und, ebenso wichtig, wie war seine Nummer?
    O ja, richtig. »Acht. Führer an Acht. Irgendwelche Veränderungen?«
    »Nein, Sir. Wir sind die einzigen hier, die senden. Auf den Sensoren sind nur wir und der Interceptor.«
    »Danke, Acht.« Die Stimme von Acht hatte sich verändert. Sie klang jetzt voller, nicht mehr

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