X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel
die der Hawkbat gehörte.
Die Scanner der Narra zeigten an, daß ihnen ein Jäger im Abstand von einem Kilometer und eineinhalb Kilometer über ihnen folgte. Auf einigen Welten wäre das ein unfreundlicher Akt gewesen, aber Donos hatte erklärt, daß viele Welten spezielle Polizeidienststellen dafür eingesetzt hatten, die Tourismusbranche zu schützen, und daß auf derartigen Welten eine solche Maßnahme nichts zu bedeuten hatte.
»Hübsch«, sagte Face und blickte auf das Stadtbild von Revos, das vor ihnen auftauchte. Die ganze Stadt schien aus hohen, elegant geformten Türmen aus pastellfarbenem Marmor in verschiedenen Tönungen zu bestehen.
Ein paar Minuten später tauchte der außerhalb der Stadtmauern gelegene Raumhafen auf. Hier war nichts von der idyllischen Architektur der Stadt wahrzunehmen; die Hafenanlage bestand aus einem reichlich zwei Kilometer durchmessenden Duratonkreis mit Landekreisen und warzenähnlichen Ferrobetonbunkern, die zwar bunt bemalt, aber nichtsdestoweniger häßlich wirkten und über die ganze Hafenfläche verteilt waren. Die Gespenster zählten einige kleine Frachtschiffe, Shuttles unterschiedlicher Bauart, leichte Atmosphärefahrzeuge und sogar ein paar rings um die verschiedenen Bunker verteilte TIE-Jäger.
Kell landete an der Stelle, die man ihm angewiesen hatte, an einem der äußeren Bunkerringe. Ein Sichtschirm an der Bunkerwand wies Kell in primitiver Strichgrafik an, wie das Shuttle auf die exakte Landeposition und Orientierung zu manövrieren war.
Zwei Wachen in Sturmtruppenpanzer bezogen beiderseits der Nase der Narra Position, ehe das Shuttle ganz zum Stillstand gekommen war.
»Doran Spaceways heißt Sie auf Storinal willkommen«, tönte Kell mit amtlich klingender Stimme. »Halten Sie sich bereit, allen Beamten der planetarischen Behörden Ihre Dokumente zu zeigen, und genießen Sie Ihren Aufenthalt auf unserer Welt.« Er ließ die Rampe des Shuttles herunter. »Passagiere der ersten Klasse zuerst, bitte.«
Wes Janson zupfte an seinem langen, weißen Bart, eine Geste, die gewohnheitsmäßig wirkte, ihm aber in Wirklichkeit die Gewißheit verschaffen sollte, daß der Bart noch gut befestigt war. Er drückte die Schultern zurück, nahm eine angemessen hochmütige Haltung an und ging flankiert von seinen Leibwächtern die Rampe hinunter – Falynn links, Lieutenant Atril Tabanne rechts und Piggy im vollen Ornat eines gamorreanischen Kriegers mit der obligatorischen Vibroaxt dahinter.
Das Ende eines Inspektionsrohrs, das mit dem Bunker verbunden war, schwang vor das Shuttle, und ein planetarischer Beamter trat aus dem Rohr und baute sich zwischen den beiden Wachen auf. Ohne Zweifel war der Mann davon überzeugt, daß er in seinem smaragdgrünen Mantel mit den funkelnden Goldknöpfen eindrucksvoll wirkte. Aber Janson wußte, daß er selbst ein noch viel strahlenderes, wenn auch möglicherweise lächerliches Spektakel bot.
Janson trug einen glitzernden roten Rock, der im Stil einer Marineuniform geschnitten und mit Epauletten und zwei Knopfreihen ausgestattet war, dazu eine Schildmütze und gutgeschnittene schwarze Hosen. Ein weißer Gürtel und ebensolche Handschuhe, auf Hochglanz polierte schwarze Stiefel und ein ebensolches Blasterholster vervollständigten das Outfit. Das Kleidungsoutfit, heißt das; Janson trug auch noch dickes, weißes Haar, Bart und Schnurrbart sowie ein Make-up, das die Haut in seinem Gesicht und den Händen gröber erscheinen ließ. Wes Jansons Gesicht war im von den Imperialen kontrollierten Weltraum zu bekannt, als daß man eine weniger auffällige Verkleidung hätte riskieren können.
Seine Leibwächter bildeten im Gegensatz dazu wahre Leuchtfeuer der Nüchternheit. Falynn und Atril trugen enganliegende Bodystockings in lichtaufsaugendem Schwarz. Ihr Lederzeug – Stiefel, Gürtel, Taschen und Blasterholster – war mattschwarz. Ihr Haar war in strengen Zöpfen geflochten, und Face hatte darauf bestanden, daß die beiden Frauen es auch schwarz färbten, und ihnen erklärt, daß es für eine Persönlichkeit wie Janson, der alles unter seiner Kontrolle haben mußte, naheliegend war, daß er auch aufeinander abgestimmte Leibwächter hatte.
Janson blieb vor dem Beamten stehen, der seine Hand ausstreckte. Janson räusperte sich in, wie er hoffte, entsprechend anmaßender Weise, und Atril reichte dem Beamten vier Identicards.
Der Beamte schob die erste in seinen Handscanner. »Senator im Exil Iskit Tyestin von Bakura«, sagte er. Dann
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