X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel
runzelte er die Stirn und wiederholte: »Bakura.«
»Sparen Sie sich die Mühe, mir zu sagen, daß Bakura heutzutage nicht gerade ein Freund des Imperiums ist.« Janson war bemüht, die mit seinem Räuspern zum Ausdruck gebrachte Arroganz zu wahren. »Wenn das der Fall wäre, wäre ich schließlich immer noch dort in meinem Haus, statt herumzustehen, und würde loyal dem Imperium dienen.«
»Selbstverständlich. Was führt Sie nach Storinal?«
»Geschäfte. Ich bemühe mich um Spenden für die bakuranische Loyalistenbewegung. Wir üben weiterhin Druck auf die Regierung aus, damit diese die Kontakte zu den Rebellen beendet und sich wieder ihrem wahren Bündnispartner zuwendet.«
Der Handleser des Beamten gab ein gedämpftes Gongsignal von sich, und er blickte auf das Display. »Sie sind in unseren Unterlagen verzeichnet. Ein loyaler Freund des Imperiums.«
Janson räusperte sich erneut und nahm stolz Haltung an. Die Identität als Senator Tyestin entsprach einer echten Person, einem der letzten Gefolgsleute des Imperiums, die in den Senat Bakuras gewählt worden waren, ehe jene Welt beschlossen hatte, sich der Allianz anzuschließen. Der echte Tyestin hatte es nie geschafft, außer Planet zu gehen. Sein Fluchtfahrzeug war bei einem Fluchtversuch zerstört worden, eine Tatsache, die bis jetzt noch nicht Eingang in das Datennetz des Imperiums gefunden hatte.
Der Beamte schob die anderen Karten in seinen Leser. »Mylady Anen von Bakura. Beruf Leibwächter. Lizenz zum Tragen sichtbarer und unsichtbarer Waffen. Bitte benutzen Sie sie nicht, Mistress Anen; selbst völlig legaler und durchaus vertretbarer Schußwaffengebrauch hat äußerst zeitraubende Ermittlungen zur Folge. Mylady Honiten, dito, dito und noch einmal dito. Und Wachmann Voort.« Er sah den Gamorreaner an. »Versteht er Basic?«
»Ein paar Worte«, sagte Janson knurrig. »Viel zu wenig.«
»Bitte beachten Sie die Anzeigetafeln vor jeder Einrichtung. Sie können ihnen entnehmen, wer zum Eintritt berechtigt ist und wer nicht.« Er gab Atril die Karten mit einem polierten Lächeln zurück. »Willkommen auf der schönen Welt Storinal. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.«
Ton Phanan, der mit falschem prothetischen Material noch mehr von seinem Fleisch verdeckte und die Rolle eines sichtlich vom Glück verlassenen Testpiloten spielte – was sich nachteilig auf das Ausmaß an menschlichen Komponenten auswirkte –, passierte die Einwanderungskontrolle unbehelligt, ebenso wie Tyria, die seine sichtlich unter den Lebensumständen ihres Mannes leidende Frau spielte. Dann waren Wedge, Face und Donos an der Reihe … der mutmaßlich gefährlichste Teil des Täuschungsmanövers, da Wedges Gesicht überall im imperialen Raum auf holografischen Steckbriefen verbreitet war.
Wedge zupfte an dem martialischen Schnurrbart, den er sich zugelegt hatte. Das war bei weitem keine so ausgefeilte Verkleidung wie das falsche prothetische Material, das er dazu benutzt hatte, die Einwanderungsbehörden von Coruscant zu täuschen, aber hier sollten so komplizierte und dementsprechend teure Maßnahmen eigentlich überflüssig sein. Und daß sich seine Verkleidung links und rechts von ihm fortsetzte, sollte eigentlich die Aufmerksamkeit von seinen Gesichtszügen ablenken.
Er und seine beiden Begleiter trugen fast identische Kleidung. Ihre Ponchos waren aus schwerem, braunem Tuch geschnitten, das selbst unmittelbar nach einer gründlichen Reinigung rauh und wie mit Sand vollgepackt wirkte. Ihre Hosen und Hemden waren aus leichterem Material derselben Webart gefertigt und abgetragen – die Gespenster hatten sie im Verlauf von zwei Tagen gealtert, indem sie stundenlang abwechselnd darüber hin und her marschiert waren. Ihre breitkrempigen Hüte waren einer ähnlichen, wenn auch nicht ganz so gründlichen Behandlung unterzogen worden. Ihr Haar und ihre falschen Schnurrbärte waren auf identische Länge gestutzt. Face trug wieder falsche Haut, um seine Narben zu verdecken, und hatte sie so geformt, daß seine Gesichtszüge denen von Wedge ein wenig ähnlich sahen. Alles in allem betrachtet wußte Wedge, daß sie wie drei Hinterwäldler aussahen, die ihr ganzes Erspartes dafür aufgewendet hatten, wenigstens einmal im Leben eine zivilisiertere Welt zu besuchen.
Sie kamen die Rampe herunter und reichten dem Beamten ihre Ausweise mit fast identischen großspurigen Gesten. Der Mann musterte sie mit einem Ausdruck, in dem sich Belustigung und Erschrecken mischten.
Er
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