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X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel

X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel

Titel: X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Sabotage und Lügen und tätlichen Angriffen führen.«
    »Sie haben Ihren Vorgesetzten nicht geschlagen?«
    »Ich habe mehrere Kollegen in moderierten Wettkämpfen geschlagen. Ich mußte keinen von ihnen öfter als einmal schlagen. Sie werden feststellen, daß die Anklage gegen mich binnen einer halben Stunde nach dem angeblichen Zwischenfall erhoben worden ist. Aber ich kann Ihnen versichern, daß niemand, den ich jemals geschlagen habe, bereits eine halbe Stunde danach fähig war, zusammenhängend zu sprechen. Sir, er hat mich geschlagen; ich habe seinen Schlag abgeblockt. Aber in seiner Erinnerung ist das zu einem Angriff meinerseits geworden. Er ist nur deshalb bereit, die Anklage zurückzuziehen, weil er nicht stark genug ist, um die Verantwortung für das ganze Maß meiner Verfolgung zu übernehmen.«
    Wedge dachte nach. »Nun, das ist für den Augenblick alles. Die Kandidatenausbildung beginnt morgen.« Er stand auf. Die anderen folgten seinem Beispiel, und er schüttelte dem Gamorreaner die Hand. »Übrigens, wie wollen Sie angesprochen werden? Voort?«
    »Mir ist Voort recht. Aber viele andere sagen Piggy zu mir. Damit bin ich auch einverstanden, weil ich über den negativen Beigeschmack dieses Spitznamens hinwegsehen kann.«
    Wedge und Janson wechselten Blicke. »Der Lieutenant und ich haben einmal einen ausgezeichneten menschlichen Piloten gekannt, den alle Piggy nannten. In dieser Staffel hat das keinen ›negativen Beigeschmack‹. Es ist eher so etwas wie ein Ehrenname, und ich kann nur hoffen, daß Sie sich seiner würdig erweisen werden.«
    »Ich werde mir alle Mühe geben.«
    Als der Gamorreaner hinausgegangen war, sagte Wedge: »Ich hätte gern gewußt, was Porkins von ihm gehalten hätte.«
    Janson zuckte die Achsel. »Das werden wir besser beurteilen können, wenn wir einmal mit ihm geflogen sind.«
    »So, und wer ist jetzt der nächste? Ein Mynock? Eine Wompratte?«
    »Du liebe Güte, das ist ja richtig paranoid. Nein. Als nächster und letzter kommt ein menschlicher Mann, Kell Tainer von Sluis Van. Ich glaube, das ist genau der Führungstyp, den du an deiner Stelle haben willst, wenn für dich die Zeit gekommen ist, wieder in die Sonderstaffel zurückzukehren, immer unter der Voraussetzung, daß Myn Donos nicht wieder normal wird.«
    »Gut. Laß ihn hereinkommen.« Kurz darauf trat Flight Officer Tainer ein. General Crespin wird von ihm begeistert sein, entschied Wedge für sich.
    Kell Tainer war beinahe zwei Meter groß, mit einem gut geschnittenen Gesicht, das wie für das Holo gemacht schien. Dunkles, kurz geschnittenes Haar, hellblaue Augen – nur noch ein wenig heller, und er würde damit wie ein Verrückter aussehen, aber so wie sie waren, wirkten sie geradezu hypnotisch, durchdringend. Er war wie ein Athlet gebaut, vielleicht sogar ein wenig zu breitschultrig, um sich im Cockpit eines X-Flüglers wohl zu fühlen, aber das war sicher ein Problem, für das er bereits eine Lösung gefunden hatte.
    Kell salutierte zackig und blieb dann wie erstarrt stehen, bis Wedge die Ehrenbezeigung erwiderte. »Flight Officer Tainer meldet sich zur Stelle, Sir. Ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Ganz meinerseits. Ich darf Ihnen meinen Stellvertreter, Lieutenant Janson, vorstellen.«
    Kell hatte sich zu Janson herumgedreht und zum Gruß angesetzt, als Wedge zu sprechen begonnen hatte. Jetzt sah Wedge, wie der Rücken des Piloten plötzlich steif wurde. Tainers Ehrenbezeigung wurde starr und roboterhaft. »Lieutenant Wes Janson, Sir?« fragte Kell, ohne Janson dabei anzusehen.
    »Ja, der bin ich«, sagte Janson verblüfft. Erst jetzt fiel ihm ein, die Ehrenbezeigung zu erwidern. Kell drehte sich wieder zu Wedge herum, aber sein Blick ging über Wedges Kopf ins Leere. »Ich bitte um Entschuldigung, Sir. Ich kann nicht in diese Staffel eintreten. Ich ziehe meine Bewerbung zurück. Erlaubnis, wegzutreten?«
    Wedge fragte: »Warum?«
    »Ich würde es vorziehen, das nicht zu sagen, Sir.«
    »Verstanden. Und jetzt beantworten Sie die Frage.«
    Kell schien einen Augenblick lang zu vibrieren, man konnte sehen, wie seine Muskeln sich gegeneinander spannten. Dann sagte er mit leiser Stimme: »Dieser Mann hat meinen Vater getötet, Sir. Erlaubnis wegzutreten?«
    Janson war inzwischen um den Schreibtisch herumgegangen und stand jetzt mit sichtlich entsetzter Miene neben Wedge. Sein Blick wanderte über Kells Gesicht, und ein Schatten des Erkennens huschte über seine Züge. »Tainer – Sie

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